Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Jeremy Seewer (Yamaha): Körper gefühlt 300 kg schwer

Von Johannes Orasche
Jeremy Seewer hatte am Sonntag in Spanien zu kämpfen

Jeremy Seewer hatte am Sonntag in Spanien zu kämpfen

Der Schweizer Yamaha-MXGP-Motocrosser Jeremy Seewer kämpfte in Spanien bei extremen Verhältnissen gegen arge körperliche Probleme, sieht aber dennoch eine steigende Tendenz in seinen Leistungen.

Für Jeremy Seewer läuft die Motocross-WM-Saison weiterhin nicht nach Wunsch. Der 28-jährige Bülacher erkrankte in der Nacht zum Renntag, zeigte in Arroyomolinos aber dennoch starke Anfangsphasen: Seewer führte beide Rennen an, in Durchgang 1 wurde er jedoch noch bis auf Platz 8 durchgereicht.

Im zweiten Rennen erkämpfte der Schweizer auf der Piste mit teils extrem tiefen Rillen nach erneutem Holeshot immerhin Rang 4. In der Tageswertung sicherte sich Seewer mit 31 Punkten Rang 6.

«Ich habe versucht, mich wirklich rein zu kämpfen. Als ich in der Früh krank aufgewacht bin, hatte ich noch gehofft, es würde tagsüber besser werden – aber es ist dann schlimmer und schlimmer geworden», berichtete Seewer, der über Magenprobleme klagte. Offenbar war mit seinem Abendessen etwas nicht in Ordnung gewesen, vermutete er selbst.

«Ich hatte keine Energie. Im ersten Rennen musste ich einfach nur Schadensbegrenzung betreiben. Ich musste Kraft sparen für den zweiten Lauf, um Lauf 2 nicht komplett zu ruinieren. Diese Strategie hat funktioniert.»

Seewer kann aber auch einige positive Aspekte mitnehmen. «Ich habe zwei Holeshots gezogen und bin in den ersten zehn Minuten gefahren, was ging. Ich wusste, dass es hart wird. Aber ich habe ein paar gute Linien und einen guten Fluss gefunden, obwohl sich mein Körper angefühlt hat, als wäre er 300 Kilogramm schwer.»

«Ich habe auch in Lauf 2 alles rein gelegt und Rang 4 gehalten, auch wenn Jorge Prado in den letzten Runden viel Druck gemacht hat. Damit war ich happy. Ich weiß, dass ich jetzt zurück im Spiel bin. Ich muss nur gesund sein, dann werde ich wieder da sein», ist der Schweizer überzeugt.

Yamaha steckt in der MXGP-Klasse im Dilemma: Weil sich der Franzose Maxime Renaux in Spanien am Samstag den Fuß mehrfach gebrochen hat und sich voraussichtlich einer OP unterziehen muss, sind seine Titelchancen dahin.

Seewer belegt in der Tabelle aktuell mit 107 Punkten Rückstand Rang 8 und liegt damit drei Punkte hinter seinem Teamkollegen Glenn Coldenhoff. Fortgesetzt wird die Motocross-WM am 21. Mai in Villars-sous-Écot in Frankreich.

Ergebnis MXGP, 7. Mai, Großer Preis von Spanien:

1. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 1-1
2. Mattia Guadagnini (I), GASGAS, 3-3
3. Ruben Fernandez (ESP), Honda, 5-2
4. Jorge Prado (ESP), GASGAS, 2-5
5. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 4-6
6. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 8-4
7. Alberto Forato (I), KTM, 6-7
8. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 7-8
9. Alessandro Lupino (I), Beta, 10-10
10. Valentin Guillod (CH), Honda, 9-11
11. Tom Koch (D), KTM, 12-12
12. Mitchell Evans (AUS), Kawasaki, 13-13
13. Benoit Paturel (F), Yamaha, 24 (DNF)-9
14. Brian Bogers (NL), Honda, 11-19
15. Kevin Brumann (CH), Yamaha, 14-17
16. Maximilian Spies (D), KTM, 15-18
17. Michael Ivanov (BG), Husqvarna, 20-14
18. Ashton Dickinson (GB), KTM, 19-16
19. Hardi Roosiorg (EST), Honda, 22 (DNF)-15
20. Brent van Doninck (B), Honda, 16-23(DNF)
21. Tristan Purdon (RSA), KTM, 17-21
22. Alvin Östlund (S), Honda, 18-22
23. Simeo Ubach (E), Honda, 21 (DNF) -20
24. Xurxo Prol Ormeno (E), Husqvarna, 23 (DNF)-DNS
DNS: Ben Watson (GB), Beta
DNS: Maxime Renaux (F), Yamaha
DNS: Romain Febvre (F), Kawasak

WM-Zwischenstand MXGP nach 6 Events:

1. Jorge Prado (ESP), GASGAS, 294
2. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 288, (-6)
3. Ruben Fernandez (ESP), Honda, 224, (-70)
4. Romain Febvre (F), Kawasaki, 214, (-80)
5. Maxime Renaux (F), Yamaha, 202, (-92)
6. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 191, (-103)
7. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 190, (-104)
8. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 187, (-107)
9. Mattia Guadagnini (I), GASGAS, 186, (-108)
10. Alberto Forato (I), KTM, 151, (-143)
11. Valentin Guillod (CH), Honda, 131, (-163)
Ferner:
19. Tom Koch (D), KTM, 36, (-258)
20. Maximilian Spies (D), KTM, 28, (-266)
21. Kevin Brumann (CH), Yamaha, 22, (-272)

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