Coenen-Brüder in die USA: KTM schließt nichts aus
Als MX2-Vizeweltmeister des Vorjahres beförderte KTM Lucas Coenen für diese Saison in die Königsklasse MXGP, wo er neben Jeffrey Herlings im Red-Bull-Werksteam fährt.
Der 18-Jährige überrascht selbst Experten mit seinen Leistungen und liegt nach 30 von 40 Rennen mit nur neun Punkten Rückstand auf Romain Febvre (Kawasaki) auf dem zweiten Gesamtrang. Auf den drittplatzierten Glenn Coldenhoff (Fantic) hat der Teenager beruhigende 186 Punkte Vorsprung.
Wie alle aufstrebenden Motocross-Talente träumt auch der Belgier, ebenso wie sein Zwilling Sacha, derzeit Vierter in der MX2-WM, von einer glanzvollen Karriere in den USA.
«Wir haben zu ihrem Vater und den zwei Jungs ein extrem enges Verhältnis», verriet KTM-Rennchef Pit Beirer im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com. «Es ist ja kein Geheimnis, dass sie nach Amerika rüber schielen. In naher Zukunft arbeiten wir aber eher an der Europa-Version. Ich sehe sie nächstes Jahr in Europa – will aber auch nichts ausschließen. Unser Motocross-Projekt ist noch nicht in trockenen Tüchern.»
«Es gibt einige Grundsatzentscheidungen», verdeutlichte der Badener. «Es wird weiterhin die drei Teams in der WM geben: Austria, De Carli und Nestaan Husqvarna – das sind unsere drei Premium-Teams. Aber wer wie was wo, dafür werden wir noch ein bisschen Zeit brauchen. Die Fahrer entwickeln sich so schnell – der eine denkt schon an die 450er, der andere will lieber 250er fahren, da wollen wir uns nicht stressen lassen. Wichtig ist nur, dass die Coenen-Brüder weiterhin mit uns zusammenarbeiten und Schritte machen. Auch ihr Vater Rafael ist ein total cooler Typ, der mit den Jungs Tag und Nacht an Motocross denkt, den Sport atmet und lebt – sie ordnen alles dem Erfolg unter. Eine Mannschaft zu sehen, die bereit ist, alles zu geben, ist erfrischend. In einem Zeitalter, wo es in der Jugendgeneration auch einige Leute gibt, die Instagram körperlicher Betätigung vorziehen. Es ist cool, solche Typen zu haben, obwohl sie noch so jung sind.»