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Beirer (KTM): Neue Prämissen – ohne Luxusabsicherung

Von Ivo Schützbach
KTM-Rennchef Pit Beirer erklärt, weshalb die Zusammenarbeit der Renn- und Entwicklungsabteilung der Serienproduktion im Offroad-Sport von entscheidender Bedeutung und der Standort Mattighofen deshalb so wichtig ist.

Seit dem 17. Juni 2025 ist die Sanierung der drei Pierer-Mobility-Töchter KTM AG, KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH rechtskräftig abgeschlossen, am 28. Juli wurde die Produktion in Mattighofen wieder aufgenommen.

Die Firma ist nicht mehr dieselbe, wie zu Beginn des Sanierungsverfahrens. Die Führung ist eine neue, Gottfried Neumeister lenkt den Motorradhersteller inzwischen statt Stefan Pierer. Und Bajaj Automotive hat im Hintergrund das Sagen. Die Inder haben die Finanzierung der 30-prozentigen Schuldentilgungsquote in Form eines Darlehens von gut einer halben Milliarde Euro bereitgestellt, gleichzeitig hat der langjährige Partner den Produktionsstart im Frühjahr und den laufenden Betrieb seither mit monatlich 50 Millionen Euro finanziert und zudem die Einstiegsmodelle weiter gefertigt, während in Mattighofen die Bänder stillstanden.

In den vergangenen Monaten kamen immer wieder Fragen auf, wie sicher der Produktionsstandort Mattighofen ist und auch, ob die Übernahme durch Bajaj Einfluss auf die KTM-Rennabteilung hat. Denn klar ist: Bei aller Zuversicht und vielen positiven Signalen für die Zukunft kann KTM derzeit nicht aus dem Vollen schöpfen, wie das in den goldenen Jahren bis 2023 der Fall war, als teilweise traumhafte Wachstumsquoten erzielt wurden.

«Wir wollen größtmögliche Stabilität signalisieren, schauen uns die Dinge aber weiterhin genau an und die zweite, dritte und vierte Luxusabsicherung pro Klasse, Fahrer und Marke leisten wir uns momentan natürlich nicht, aber das muss uns niemand von Bajaj mitteilen», schilderte KTM-Rennchef Pit Beirer im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com. «Daran arbeiten wir seit letztem Jahr, als die Dinge echt schwierig wurden. Wir haben Gott sei Dank volle Rückendeckung, das neue Motto ist Fokus und Stabilität.»

Der Produktionsstandort Mattighofen ist besonders für die Offroad-Rennabteilung von entscheidender Bedeutung, wie Beirer verdeutlichte: «Was Offroad von der MotoGP-Abteilung sehr stark unterscheidet, ist, wie eng wir mit der Entwicklungsabteilung der KTM-Mutter zusammenarbeiten. Im Motocross, Supercross, Enduro und Rallye basieren die Rennmaschinen ja auf den Serienmaschinen – du hast ein hervorragendes Serienprodukt und veredelst das dann, um Rennen zu fahren. Im Supercross gibt es zudem sehr seriennahe Regeln. Wenn wir mit KTM gewinnen wollen, dann muss der Serienrahmen gut genug sein, damit er Supercrossrennen gewinnt. Deswegen ist die Verknüpfung dort mit der Abteilung extrem eng, die im Hauptwerk die Serienmotorräder entwickelt. Je besser das Serienbike ist, desto leichter machst du daraus das individuelle Rennmotorrad.»

«Wir treffen uns jeden Mittwoch, dann gibt es den Austausch zwischen Entwicklung und Motorsport», ergänzte der 52-Jährige. «Das Motorsport-Entwicklungsteam Offroad bleibt unverändert, wir haben es unterteilt in Motor, Chassis und Elektronik. So haben wir mit den jeweiligen Entwicklungsleitern die Möglichkeit, die Motorräder den Jungs maßgeschneidert in die Hand zu drücken – ein Jeffrey Herlings braucht härtere Gabelfedern als ein Sacha Coenen. Die Entwicklungsabteilung ist in Mattighofen und wird auch weiterhin dort sein.»


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