Febvre: Kann er zehnjährige Durststrecke beenden?
Kawasaki-Hoffnungsträger Romain Febvre reist mit einem Guthaben von 26 Punkten auf seinen Herausforderer Lucas Coenen (Red Bull KTM) zu den beiden letzten Motocross-Saisonevents nach China und Australien. Der 33-jährige Franzose könnte zehn Jahre nach seinem bisher ersten und einzigen WM-Titel – damals auf Yamaha – nun erneut Weltmeister in der Klasse MXGP werden. Fakt ist: Es wäre das Ende einer der größten Durststrecken zwischen zwei WM-Titeln in der Geschichte des Motocross-Sports.
Klar spürbar ist: Das Duell Febvre gegen Coenen war in den letzten Grands Prix bereits eine Nervenschlacht, der Franzose kämpft aber wie ein Löwe. Zudem könnten Coenens Markenkollege Jeffrey Herlings und Honda-Rückkehrer Tim Gajser zum Zünglein an der Waage werden. Für Kawasaki wäre es die erste WM-Krone in der Top-Kategorie seit Sebastien Tortelli 1998 und der erste WM-Titel seit Christophe Pourcel im Jahr 2006 (MX2) – beide sind wie Febvre Franzosen.
«Ich war in Afyon schnell, konnte den Speed mitgehen, nachdem ich Gajser überholt hatte – nur der Start in Lauf 1 hat nicht geklappt», berichtete Febvre. «Für den Start des zweiten Rennens haben wir etwas gefunden und mir ist dann fast der Holeshot gelungen. Ich war im zweiten Lauf dann knapp vor Jeffrey, spürte aber, dass das reichen kann. Als sich die Spuren geändert haben, habe ich versucht herauszufinden, wo Jeffrey fährt. Aber das ist nie ganz einfach, wenn man vorne liegt.»
Febvre legte den Fokus dann auf seinen Verfolger Coenen, er schilderte seine Herangehensweise so: «Jeffrey hat mich dann überholt, ich konnte zwar mit ihm mitfahren, aber er war diesmal besser als ich. Ich habe mich im Finish von Lauf 2 auf Lucas konzentriert, weil ich wusste, dass er nochmal versuchen würde, Druck zu erzeugen.»
Der Kawasaki-MXGP-Routinier aus Epinal weiß: «Jetzt haben wir bis zum Ende der Saison noch zwei Strecken, die für alle Fahrer neu sein werden.» Fakt ist: MXGP-Rookie Lucas Coenen muss mit 26 Punkten Rückstand in der Tabelle in jedem der kommenden Rennen vor Febvre bleiben und zudem hoffen, dass der Franzose unerwartete Probleme bekommt.