Tony Stewart: «Ich weiß, dass es ein Unfall war»

Von Lewis Franck
Tony Stewart bei der Pressekonferenz am Montag

Tony Stewart bei der Pressekonferenz am Montag

Bei einer Pressekonferenz am Montag sprach Tony Stewart zum ersten Mal über den Unfall am 9. August, bei dem Kevin Ward Jr. ums Leben kam.

Der dreimalige NASCAR-Champion gestand, dass er sich nach dem Rennen im Staat New York erst einmal völlig von der Außenwelt abgeschottet hat. Am Montag sagte er, er wünschte, dass er an jenem Abend nie auf der Sprint-Car-Strecke gewesen wäre. Die kleinen Autos zu fahren, war das Hobby des 43-Jährigen.

«Einen Rennwagen zu fahren, darum drehte sich mein gesamtes Leben», sagte Stewart. «Alles andere war zweitrangig. Jetzt hatte ich die Gelegenheit, mich hinzusetzen und über alle Aspekte meines Lebens nachzudenken. Es gibt mehr im Leben als das, was wir beruflich haben.»

Stewart sagte, dass er in den Wochen nach dem Unfall versucht habe, nicht auf die Kritiker zu hören, da er «die Wahrheit kannte.»

«Ich habe versucht, mich von all dem so gut wie möglich zu isolieren. Ich habe versucht, nicht zu lesen, was die Leute gesagt haben. Man kann das nicht kontrollieren», sagte er. «In meinen Augen ist es sinnlos, sich auf eine Seite zu stellen. Ein junger Mann hat sein Leben verloren und es ist mir egal, auf welcher Seite man steht, das ändert nichts daran.»

Stewart sagte, dass er emotional alles mögliche durchgemacht habe, inklusive Angst vor der Polizei, Staatsanwaltschaft und dem großen Geschworenengericht und sich überlegt habe, was er tun sollte. «Wenn du mit einer derartigen Situation konfrontiert ist, liegt dein Schicksal in den Händen anderer, da ist es natürlich, dass man Angst hat.»

Stewart sprach leise und traurig, als er die Zeit nach dem Crash Revue passieren ließ. «Ich wollte mit niemand reden, ich wollte niemand sehen. Ich wollte nur alleine sein», sagte er. «Das war eine recht drastische Änderung zu dem, was ich bisher gewöhnt war. Ich wollte einfach gar nichts tun.»

Stewart ist mittlerweile zwar wieder an die Rennstrecke zurückgekehrt, aber es ist nicht mehr alles, wie es war. «Es war keinesfalls wie immer. Das wird ein längerer Heilungsprozess für mich.»

«Ich möchte für sie da sein, wenn sie mit mir reden wollen», sagte Stewart weiter. «Ich weiß, was passiert ist. Ich weiß, dass es ein Unfall war.»

Die Pressekonferenz am Montag sollte für Stewart reinigend sein, ob er jemals wieder ein Sprint-Car-Rennen (Dirt Track) fahren wird, weiß er aber noch nicht. Seine Liebe zum Rennsport habe sich jedoch nicht geändert.

«Das mache ich seit 36 Jahren und würde nichts ändern. Ich liebe es, Rennwagen zu fahren. Ich hatte nie auch nur den geringsten Gedanken daran, aufzuhören. Das würde mir alles Leben entziehen.»

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