Neue Regeln: BMW erörtert MotoGP-Einstieg

Keine Panik bei Honda: Das war nur der Shake-down

Von Ivo Schützbach
Schock für viele Honda-Fans: Die neue Fireblade hinkte am ersten Superbike-Testtag in Jerez hinterher. Stefan Bradls Crew-Chief William Huisjes rückt die Rundenzeiten ins richtige Licht.

Nicky Hayden (1:41,830 min) verlor am Dienstag, dem ersten von zwei Testtagen in Jerez, 1,668 sec auf die Bestzeit von Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki), Stefan Bradl lag 2,093 sec zurück.

Viele Fans fragen sich, warum die neue Honda Fireblade so weit zurückliegt. Die Antwort ist simpel: Ten Kate Racing bekam die Bikes erst am 6. Januar 2017 aus Japan geliefert. Die letzten zwei Wochen wurde gemeinsam mit Motoren-Partner Cosworth unermüdlich geschuftet, um das beinahe Unmögliche zu schaffen: Am gestrigen Dienstag erledigten Bradl und Hayden in Südspanien das Roll-out.

«Für den ersten Tag sind diese Rundenzeiten beachtlich», urteilte Yamaha-Werksfahrer Michael van der Mark, der sechs Jahre lang für das Honda-Team fuhr.

Dieser Meinung ist auch William Huisjes, der neue Crew-Chief von Stefan Bradl. «Es hört sich blöd an, aber am ersten Tag mit einem neuen Motorrad fährst du wirklich nur auf die Strecke und schaust, was wie funktioniert», erklärte der Niederländer SPEEDWEEK.com. «Alles ist neu: die Sensoren, das Ride-by-wire, der Motor, das Mapping, die Verkleidung – das Motorrad reagiert anders. Am ersten Tag geht es nicht darum die letzten Zehntelsekunden zu finden, auch nicht um eine halbe Sekunde. Wir wollen wissen, was funktioniert und wie es arbeitet. Es geht um die Basics, wir müssen das Motorrad erst so einstellen, dass es fahrbar ist. »

Vor dem Saisonstart in Australien am letzten Februar-Wochenende hat Honda nur noch fünf Testtage, den heutigen mitgerechnet.

Wie viele Tage auf der Rennstrecke sind nötig, um eine Basis zu erarbeiten, auf der man aufbauen kann? Huisjes: «Das Vorgängermodell war acht Jahre alt, wir haben jede Menge Daten dafür. Damals hatten wir zu Beginn große Schwierigkeiten. Ich arbeite jetzt seit zwölf Jahren für Ten Kate, das ist erst mein zweites neues Modell. Heute kennen wir immerhin die Unterschiede zum Vorgängermodell und wissen, was uns erwartet. Darauf können wir reagieren – schneller als vor acht Jahren. Wir benützen die gleiche Elektronik, die alten und neuen Daten lassen sich vergleichen. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir recht bald eine Basis haben werden.»

Die Zeit ist sehr knapp

Von den ersten vier Rennstrecken im Kalender 2017 wart ihr 2016 auf Phillip Island, in Buriram und Assen stark. Ist absehbar, ob das auch mit der neuen Fireblade so sein wird? «Die Vorbereitungszeit ist kurz», räumt Huisjes ein. «Wir brauchen Zeit. Trotzdem glaube ich, dass wir bereit sein können. Für uns ist aber nicht nur das Motorrad neu, sondern auch Stefan als Fahrer. Er muss ja nicht nur das Bike verstehen lernen. Er braucht auch eine ordentliche Grundabstimmung, so etwas dauert. Ich verstehe die Fahrer, das sie nach dem Dienstag nicht begeistert waren. Aber ab jetzt werden wir große Schritte machen, von Dienstag auf Mittwoch haben wir einiges geändert. Nach wie vor liegt unser Hauptaugenmerk aber nicht auf den Rundenzeiten, wir müssen erst Probleme lösen, das Motorrad verstehen und Stefan für Australien ein Basis-Set-up hinstellen.»

«Bis dahin werden noch viele Verbesserungen kommen, das hier ist nicht das Motorrad für Phillip Island. Wir werden nonstop arbeiten, elektronische Mappings kann man via Internet nach Australien senden. Hardware ist ein größeres Problem, die Motoren werden aber erst am Donnerstag vor dem Rennen in Australien versiegelt, bis dahin können wir auch an ihnen arbeiten. Das Team kann auch noch einige Dinge mitnehmen, wenn es nach Australien fliegt. Wenn du nur zwei Wochen Vorbereitungszeit hast, dann zählt jeder weitere Tag.»

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