Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Magny-Cours, FP1: MV Agusta 2., Honda abgeschlagen

Von Ivo Schützbach
Superbike-WM-Leader Jonathan Rea (Kawasaki) gab im ersten Zeittraining am Freitagmorgen von der ersten Runde an den Ton an. MV Agusta und Aprilia präsentieren sich in prächtiger Form.

WM-Leader Jonathan Rea bestimmte von Anfang an die Pace: Erst lag er 1,5, dann 2, dann eine Sekunde vor dem Zweitplatzierten. Als er nach zehn Minuten bei 1:38,589 min angelangt war, machten die Gegner langsam Boden gut.

Zur Halbzeit der einstündigen Sessions lag Rea in 1:38,336 min nur noch 0,041 sec vor Ducati-Werksfahrer Chaz Davies, dahinter klaffte eine Lücke von 4/10 sec.

14 Minuten vor Schluss stürmte MV-Agusta-Einzelkämpfer Leon Camier an die Spitze und verbesserte seine eigene Bestzeit fünf Minuten später auf 1:38,032 min.

Eine erstaunliche Zeit. Zum Vergleich:

Schnellste Rennrunde: Tom Sykes (2016) in 1:37,864 min

Pole-Rekord: Tom Sykes (2014) in 1:36,366 min

Camiers Bestzeit hielt bis 5 min vor Schluss, dann übernahm in 1:38,010 min erneut Kawasaki-Star Rea die Spitze. Dem Weltmeister gelang als Einzigem in 1:37,849 min eine Zeit unter 1:38 min. Damit fährt er schon jetzt auf dem Level der schnellsten Rennrunde.

Hinter Rea und Camier landete überraschend Aprilia-Werksfahrer Lorenzo Savadori auf Platz 3, gefolgt von den Ducati-Werksfahrern Marco Melandri und Davies.

Die Pata-Yamaha-Piloten Alex Lowes und Michael van der Mark sind auf den Rängen 6 und 7 hinter Kawasaki, MV Agusta, Aprilia und Ducati nur fünfte Kraft.

Von den beiden BMW-Piloten Jordi Torres und Raffaele De Rosa konnte nur Erstgenannter als Neunter überzeugen, doch dem Spanier fehlt beinahe eine Sekunde auf Rea. De Rosa (15.) verlor doppelt so viel.

Tom Sykes wurde am gestrigen Donnerstagmorgen bei seinem Arzt in Barcelona vorstellig, dieser erteilte ihm die Freigabe für das Wochenende, der Rennarzt in Magny-Cours zog nach. 13 Tage nach seinem schlimmen Sturz in Portimao, bei dem sich der Engländer zwei Finger und einen Knochen im Handgelenk links brach, sitzt er wieder auf seiner Werks-Kawasaki ZX-10RR. Der Weltmeister von 2013 landete mit 1,004 sec Rückstand auf Platz 10.

Anthony West darf im Team Kawasaki Puccetti statt dem verletzten Randy Krummenacher die restlichen Rennen des Jahres bestreiten und wurde 13.

Eugene Laverty (Milwaukee Aprilia) purzelte nach 15 Minuten von seiner RSV4, zu diesem Zeitpunkt lag er mit 1,313 sec Rückstand auf Platz 7. Das Bike erlitt bei dem Ausrutscher kaum Schaden, der Nordire verpasste nur wenige Minuten Trainingszeit; sein Rückstand steigerte sich aber auf fast 2 sec – nur Rang 14.

Red-Bull-Honda-Ass Stefan Bradl wurde am Donnerstag im Klinikum Augsburg von Dr. Stefan Krischak am rechten Handgelenk operiert. Davide Giugliano wäre in Frankreich als Ersatz für den im Mai tödlich verunglückten Nicky Hayden ohnehin dabei gewesen, mit dem Amerikaner Jake Gagne muss Honda einen zweiten Ersatzfahrer aufbieten.

Beide hatten mit kaum Fahrpraxis auf der neuen Fireblade nicht viel zu bestellen: Mit 1,996 und 3,492 sec Rückstand wurden Giugliano und Magny-Cours-Neuling Gagne 16. und 21.


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