Yonny Hernandez: «Ich bin nicht abergläubisch»

Von Andreas Gemeinhardt
Obwohl die Saison 2018 für Yonny Hernandez vom Team Pedercini Racing Kawasaki mit einem Desaster begann, hat sich der 29-jährige Kolumbianer seinen Mut und sein freundliches Lächeln bewahrt.

Yonny Hernandez (Team Pedercini Racing Kawasaki) verletzte sich im ersten Lauf der Superbike-WM in Phillip Island bei seinem schweren Sturz, der durch einen Reifenschaden verursacht wurde, an der Schulter. Dieser Zwischenfall sorgte für den entscheidenden Impuls, dass der zweite Lauf als «Flag-to-Flag-Race» mit einem verpflichtenden Reifenwechsel durchgeführt wurde.

Nach seiner Rückkehr in Europa besuchte Hernandez den anerkannten Traumatologie-Spezialisten Dr. Xavier Mir in Barcelona und erhielt dabei eine ermutigende Diagnose. Mir erklärte, dass der Kawasaki-Pilot am nächsten Superbike-WM-Event in Buriram/Thailand wieder teilnehmen kann, nachdem er in Australien beim Saisonauftakt vor dem zweiten Lauf für unfit erklärt wurde.

«Es ist eine Schande, so in die neue Saison zu starten», erklärte Hernandez im Interview mit Worldsbk.com. «Ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich in Thailand zu 100 Prozent fit sein werde, aber ich werde dort antreten und wie immer mein Bestes geben. Ich bin in einer für mich noch völlig neuen Kategorie angekommen und nun muss ich zunächst die Verständigung mit meinem Team verbessern und dann an der Einstellung des Bikes arbeiten, um bald konkurrenzfähig zu sein.»

«Ich habe mich während des Rennens in Phillip Island auf meiner Kawasaki überhaupt nicht wohl gefühlt. Meine Pace war schlecht, ich war fast eine Sekunde langsamer als im Training und ab der dritten Runde merkte ich, dass ich Probleme bekomme. Ich führte das auf die fehlende Erfahrung mit den Reifen zurück, aber ich hatte auch nie geglaubt, dass sie so schnell abbauten. Auf jeden Fall war mir klar, dass irgendetwas nicht stimmte.»

«Trotzdem bin ich froh, in der Superbike-WM angekommen zu sein. Im Paddock treffe ich viele meiner alten Rivalen, aber doch sind die Dinge hier etwas anders. Ich muss noch ein paar Strecken kennen lernen und es ist für mich insgesamt ein neuer Abschnitt meiner Laufbahn. Gegen Torres, Ramos, Forés und Baz bin ich früher schon Rennen gefahren, aber unsere Rivalität beschränkte sich auf die Rennen. Außerhalb der Rennstrecke komme ich mit jedem gut aus.»

«Natürlich hat sich mein Fahrstil inzwischen drastisch verändert. Bevor ich in die Moto2-WM aufgestiegen bin, hatte ich noch wenig Erfahrung und ich kam aus der Supermotard-Szene. Ich bin wie wild geslidet, aber irgendwie habe ich meine Fahrweise inzwischen den Superbikes angepasst. Außerdem denke ich inzwischen auch viel mehr nach, über den Reifenverschleiß oder auch über die Abstimmung des Bikes.»

«Ein wichtiger Faktor in Thailand werden die hohen Temperaturen sein, aber wir haben in Kolumbien auch tropisches Klima. Bei uns ist es nicht ganz so heiß, wie in Thailand oder Malaysia, aber normalerweise habe ich unter diesen Bedingungen keine Probleme. Vielmehr fehlt mir die Fahrpraxis und ich muss mich noch immer von meinen Sturzverletzungen erholen, aber ich werde mein Bestes geben und versuchen, in Buriram so viel wie möglich Punkte zu kassieren.»

«Viele von meinen neuen Bekannten fragten mich, warum ich mit der Startnummer 68 antrete. Das ist ganz einfach: Es ist das Jahr in dem meine Mutter geboren wurde und außerdem gefällt mir diese Zahlenkombination. Ich bin absolut nicht abergläubisch und habe auch keine solchen Glücksbringer-Rituale. Ich bin katholisch und ich vertraue immer auf Gott, sobald ich da raus auf die Strecke fahre.»

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