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Sturz & Ausfall: Scott Reddings WM endete im Desaster

Von Ivo Schützbach
In der siebten Runde des ersten Superbike-Rennens in Estoril streikte die Ducati von Scott Redding – sein Ausfall machte Jonathan Rea zum Weltmeister. Doch schon davor war beim Engländer alles schiefgelaufen.

Nach Bestzeiten in den drei freien Trainings war Scott Redding der Favorit für die Superpole. Doch der 27-Jährige stürzte bereits in seiner ersten fliegenden Runde, kam auf keine Zeit und stand damit auf dem letzten Startplatz.

Rea stürzte ebenfalls in der Superpole, der Nordire brachte zuvor aber immerhin eine gezeitete Runde zustande, die letztlich für Startplatz 15 reichte.

So oder so hatte Redding in Portugal nur noch eine winzige Titelchance: Er hätte alle drei Rennen gewinnen müssen und Rea hätte maximal zwei Punkte sammeln dürfen.

In Runde 7 war es endgültig vorbei, Redding musste seine defekte V4R neben der Strecke abstellen. Rea kämpfte sich hingegen bis auf Platz 4 nach vorne und wurde zum sechsten Mal in Folge Weltmeister!

Als sich Redding in Estoril einer Handvoll zugelassener Journalisten stellte, war er erstaunlich gefasst.

«Ich hatte ein Motorenproblem, vielleicht rührte der von dem Sturz in der Superpole», erzählte er. «Solche Dinge passieren, manchmal gehören sie zum Rennsport. Natürlich bin ich nicht glücklich. Ich sagte schon vor dem Wochenende, dass ich alles auf eine Karte setze. Alles oder nichts. Bis zum Quali war ich in jeder Session Schnellster und hatte dann einen üblen Sturz. Unglücklicherweise kam das Motorrad nicht schnell genug an die Box zurück, um es so flott zu reparieren, dass ich am Ende noch eine Runde fahren kann. Uns fehlte eine Minute – die hätte wahrscheinlich für die Top-10 gereicht. Also musste ich als Letzter starten. Glücklicherweise habe ich mich nicht arg verletzt, es hätte viel schlimmer ausgehen können, so hart wie ich aufschlug. Das Motorrad fühlte sich schon zu Rennbeginn langsam an, ich konnte kaum überholen.»

Der Sturz von Rea in der Superpole zeigte, dass auch der geniale Nordire nicht unfehlbar ist. «Diesen Fehler hätte er nicht machen müssen», betonte Redding. «Er hätte sich dabei verletzten können und ohne Punkte nach Hause gehen. Er ist nicht unbesiegbar, ich habe ihn in meinem ersten Jahr mehrfach geschlagen. Das halte ich für eine gute Leistung, es ist einige Jahre her, dass die Meisterschaft erst im letzten Event entschieden wurde.»

Nach dem Rennen erlebten wir ergreifende Momente, als sich Redding und Rea umarmten und einige Worte wechselten. «Ich sagte ihm, dass er den Titel verdient und wir dieses Jahr einige großartige Kämpfe hatten», verriet der Vizeweltmeister. «Ich sage immer, dass ich der Erste bin, der dem Mann die Hand schüttelt, der mich schlägt. Es war wichtig für mich, ihm diesen Respekt entgegenzubringen. Hätte ich den Titel gewonnen, hätte ich erwartet, dass er es mit mir gleich macht. Nächstes Jahr werden wir es sehen. Es schwangen so viele Emotionen zwischen uns, da brauchte es nicht viele Worte.»

Ergebnis Superbike-WM, Estoril, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha 34:13,229 min
2. Chaz Davies Ducati + 3,039 sec
3. Garrett Gerloff Yamaha + 4,220
4. Jonathan Rea Kawasaki + 9,645
5. Leon Haslam Honda + 15,732
6. Alex Lowes Kawasaki + 15,926
7. Michael Rinaldi Ducati + 16,205
8. Xavi Fores Kawasaki + 17,842
9. Loris Baz Yamaha + 18,035
10. Tom Sykes BMW + 18,404
11. Jonas Folger Yamaha + 20,834
12. Eugene Laverty BMW + 30,026
13. Leandro Mercado Ducati + 31,886
14. Takumi Takahashi Honda + 47,164
15. Eric Granado Honda + 48,801
16. Sheridan Morais Kawasaki + 56,970
Out Alvaro Bautista Honda
Out Loris Cresson Kawasaki
Out Federico Caricasulo Yamaha
Out Michael van der Mark Yamaha
Out Scott Redding Ducati
Out Matteo Ferrari Ducati

 

Stand Superbike-WM nach Lauf 1 in Estoril
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Jonathan Rea Kawasaki 353
2. Scott Redding Ducati 281
3. Chaz Davies Ducati 242
4. Michael van der Mark Yamaha 203
5. Toprak Razgatlioglu Yamaha 200
6. Alex Lowes Kawasaki 189
7. Michael Rinaldi Ducati 175
8. Loris Baz Yamaha 142
9. Leon Haslam Honda 102
10. Álvaro Bautista Honda 99
11. Garrett Gerloff Yamaha 94
12. Tom Sykes BMW 82
13. Xavi Fores Kawasaki 53
14. Federico Caricasulo Yamaha 51
15. Eugene Laverty BMW 51
16. Marco Melandri Ducati 23
17. Leandro Mercado Ducati 21
18. Sandro Cortese Kawasaki 14
19. Jonas Folger Yamaha 14
20. Sylvain Barrier Ducati 12
21. Maximilian Scheib Kawasaki 11
22. Takumi Takahashi Honda 6
23. Christophe Ponsson Aprilia 4
24. Roman Ramos Kawasaki 4
25. Matteo Ferrari Ducati 4
26. Lorenzo Zanetti Ducati 3
27. Valentin Debise Kawasaki 2
28. Eric Granado Honda 1
29. Xavier Pinsach Kawasaki 1

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