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MIE Honda hat Öhlins Suspension den Rücken gekehrt

Von Ivo Schützbach
In Barcelona erstmals mit Showa unterwegs: MIE Honda

In Barcelona erstmals mit Showa unterwegs: MIE Honda

Seit sechs Jahren ist Federelemente-Hersteller Showa zusammen mit dem Kawasaki-Werksteam in der Superbike-WM unbesiegt. Trotzdem vertrauen nur wenige Teams auf die Marke aus Japan.

Seit 2013 hat Showa Suspension in acht Jahren siebenmal die Superbike-WM gewonnen: Zuerst mit Tom Sykes, ab 2015 sechsmal in Folge mit Jonathan Rea.

Trotzdem vertrauen auch heute noch kaum Teams auf das Material der japanischen Firma, die geschäftlich eng mit der Honda Racing Corporation verbandelt ist. Der schwedische Hersteller Öhlins ist seit Jahren marktbeherrschend.

2021 sehen wir in der Superbike-WM das Kawasaki-Werksteam (Rea, Lowes) sowie die Kundenteams Pedercini (Cresson, Cavalieri), Puccetti (Mahias) und Orelac (Vinales) auf Showa.

Und seit Neuestem das Team MIE Honda von Midori Moriwaki. Die Japanerin musste aus gesundheitlichen Gründen auf den Barcelona-Test verzichten, Teammanager Milos Cihak kümmerte sich um alles.

Für MIE Honda waren Mittwoch und Donnerstag in Katalonien die ersten Testtage in diesem Jahr. «Wir haben einige technische Neuerungen und haben über den Winter viel verbessert», erzählte der Tscheche SPEEDWEEK.com. «Den größten Unterschied machen die Federelemente von Showa und das Chassis. Es ist nicht so, dass wir einfach etwas anderes haben wollten, sondern weil wir von Showa Unterstützung bekommen. Sie haben ohne Zweifel sehr gutes Material, das konnten wir gleich sehen. Wir haben außerdem verschieden steife Schwingen von Suter und unterschiedliche Umlenkungen getestet. Während der zwei Tage hatten wir keinerlei Probleme, für uns ging die Saison gut los.»

Erst einen Tag vor dem Test wurde der Argentinier Tati Mercado als Fahrer verlautbart, nach monatelanger Pause musste er sich an den Speed, das neue Team und die Fireblade erst gewöhnen – 3,5 sec Rückstand und der vorletzte Platz entsprechen nicht dem Können des Superstock-1000-Champions von 2014.

Wer diese Saison neben Mercado fahren wird, steht noch nicht fest, nachdem Honda den letztjährigen Piloten Takumi Takahashi in die Britische Superbike-Meisterschaft transferiert hat. «Midori und ich besprechen alles, wir sind Partner in der Firma», bemerkte Cihak. «Wir gingen davon aus, dass es mit Takumi weitergeht.»

Denn HRC hatte den von ihnen bezahlten Japaner 2020 bei MIE Honda platziert, um für mehr Austausch bei der Entwicklung zu sorgen.

Die Struktur von MIE Honda ist komplizierter als bei den meisten Teams. Ansässig ist die Truppe seit 2020 in der Goldenen Stadt Prag, für die technische Weiterentwicklung sorgt Moriwaki in Japan. MIE arbeitet zwar mit der Honda Racing Corporation zusammen, entwickelt die neue Fireblade aber getrennt vom Werksteam auf eigene Faust. «Unsere Ingenieure machen alles selbst», betont Midori gerne und nicht ohne Stolz. «Sie entwickeln, designen und konstruieren die Teile aus einer Hand. Sie arbeiten jeden Tag unter Hochdruck bis spät in die Nacht. Alle sind unglaublich motiviert.»

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