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Superbike-Rookie Philipp Öttl: Ducati ist wie Ferrari

Von Ivo Schützbach
Superbike-Neuling Philipp Öttl

Superbike-Neuling Philipp Öttl

Mit Go Eleven Ducati hat Philipp Öttl ein Team gefunden, das ihm die nötige Nestwärme vermittelt. «Von Kawasaki hatte ich für 2022 kein Angebot – weder für die Superbike- noch Supersport-WM», sagt der 25-Jährige.

2018 gewann Philipp Öttl in Jerez mit KTM in der Moto3-Klasse seinen einzigen Grand Prix, im Jahr darauf hatte er den Karrieretiefpunkt erreicht, als ihm mit dem österreichischen Hersteller in der Moto2-WM kein einziger Punkt gelang.

Philipp zog einen Strich unter seine GP-Karriere und wechselte in die Supersport-WM. In dieser eroberte er die vergangenen beiden Jahre elf Podestplätze sowie die WM-Ränge 3 und 5. Doch obwohl er 2021 bester Kawasaki-Fahrer war, ließ es das Puccetti-Team an Unterstützung mangeln. Öttl durfte nur selten testen, die frühere Nestwärme schlug in ein unterkühltes Klima um.

Das war auch dem Go-Eleven-Team aufgefallen, deshalb gab es nie Zweifel am Talent des Süddeutschen. Öttl unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag bis Ende 2023 und hinterließ während der ersten beiden Tests in Portimao und Misano einen hervorragenden Eindruck. Der 25-Jährige verblüfft das Team mit seiner schnellen Auffassungsgabe und seinem hohen Speed.

«Von Kawasaki hatte ich für 2022 kein Angebot – weder für die Superbike- noch Supersport-WM», erzählte Öttl SPEEDWEEK.com. «Mir kam es nicht so vor, als hätte Kawasaki irgendein Interesse an mir. Puccetti hatte seit Assen mit mir kein Wort mehr über die 600er geredet. Und Superbike war bei ihm für mich nicht möglich. Mit Orelac Kawasaki haben wir auch über Superbike geredet, es kam aber nie ein Angebot. Go Eleven Ducati hingegen hatte Interesse, sie wollten etwas mit mir machen. Und ich musste diese Chance wahrnehmen. Denn selbst wenn ich weiterhin Supersport gefahren wäre und die WM gewonnen hätte, hätte es keine Garantie gegeben, dass ich im Jahr darauf Superbike fahren kann.»

Seit 2016 ist Philipp Öttl der fünfte Deutsche in der Superbike-WM, seine Vorgänger waren Markus Reiterberger, Stefan Bradl, Sandro Cortese und Jonas Folger. Nach den bisherigen Testergebnissen darf man sagen, dass sich Philipp mit seinen Leistungen nicht verstecken muss – einstellige Resultate scheinen möglich.

«In der Supersport-WM hatte ich eine gute Zeit und bin meistens ordentlich Motorrad gefahren», bemerkte Öttl. «Freilich habe ich die anderen Deutschen in der Superbike-WM gesehen – es muss immer alles zusammenpassen. Ich habe auf der Kawasaki auch gute und schlechte Rennen gefahren. Es gibt Tage, an denen nicht alles zusammenpasst. Deshalb muss man schauen, dass man ein gutes Paket hat. Was in den ersten Rennen mit Ducati für mich herausschauen wird, kann ich noch nicht sagen. Ducati ist wie Ferrari, das taugt mir voll und ist eine große Herausforderung. Wenn du für Ducati eine Weltmeisterschaft gewinnst, dann kennt man dich in Italien, dann ist man dort wer. Ich will nicht hinterherfahren, kann aber auch nicht erwarten, dass ich vorne bei Jonathan Rea mitfahre.»

Der Bayer abschließend: «Die Arbeitsweise in der Superbike-WM ist eine andere, ich muss mich nicht nur mit dem Crew-Chief auseinandersetzen, sondern mich auch mit dem Elektroniker intensiv befassen. Mein Hauptziel ist, dass wir so schnell wie möglich Fortschritte erzielen und das Beste daraus machen. Was dann herausspringt, ist schwer zu sagen, weil in der Superbike-WM ein Haufen schnelle Fahrer sind. Aber das ist in jeder WM-Klasse so, heutzutage fahren keine Langsamen mehr mit. Meine zwei Supersport-Jahre waren gut, ich glaube, dass ich es mir verdient habe, Superbike zu fahren. Meine beiden Jahre mit Kawasaki waren die beiden schönsten meiner Karriere, es ist schade, dass es zu Ende ging. Kawasaki Deutschland hat sich immer sehr für mich eingesetzt, Puccetti war es, der die Beziehung zerstört hat. Jetzt habe ich mit Go Eleven ein neues Kapitel aufgeschlagen, ich fühle mich sehr wohl in dem Team.»


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