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Zuladung für Mindestgewicht: Wann wird es gefährlich?

Von Ivo Schützbach
Superbike-WM-Leader Alvaro Bautista ist in voller Montur 18 Kilogramm leichter als Jonathan Rea. Das Mindestgewicht aus Fahrer und Motorrad wird für 2024 kommen – es muss ein Kompromiss gefunden werden.

Im Reglement der Superbike-WM 2022 ist angekündigt, dass es ab 2024 ein Gesamtgewicht aus Motorrad und Fahrer in kompletter Rennmontur geben soll. Wie genau dieses aussehen wird, darauf müssen sich die Mitglieder des Herstellerbündnisses MSMA noch einigen.

Momentan gibt es nur ein Mindestgewicht für das Motorrad, bei den Superbikes sind das 168 kg. Doch bei den Fahrern gibt es durch die Größe und den Körperbau enorme Unterschiede.

«Fahrer wie Bautista und Rinaldi sind mindestens 10 kg leichter», kritisiert BMW-Werksfahrer Scott Redding. «Das ist gut für mehr Topspeed, sie belasten aber auch beim Bremsen den Vorderreifen weniger und haben Vorteile am Kurvenausgang.»

«Ich habe nach dem Rennen in Donington in kompletter Montur 84 Kilogramm gewogen, Alvaro Bautista 66», hielt Rekordchampion Jonathan Rea fest, der weder zu den größten noch den schwersten Fahrern zählt.

Bautista sieht der zukünftigen Regelung gelassen entgegen, «wer weiß, ob ich 2024 überhaupt noch Rennen fahre oder zuhause sitze», meinte der Spanier.

Der WM-Führende macht sich trotzdem Gedanken. «Für mich macht es keinen Sinn, mit diesen Motorrädern ein Mindestgewicht aus Fahrer und Bike einzuführen», betont der 37-Jährige. «Wenn zum Beispiel ich 20 kg zuladen müsste, dann werden meine Nachteile, die ich wegen meines Gewichts habe, noch größer. Und wenn ich stürze, ist das Motorrad schwerer und braucht entsprechend länger, bis es zum Stillstand kommt. Aus Sicherheitsgründen müssten viele Rennstrecken angepasst werden, weil einige der Auslaufzonen jetzt schon grenzwertig sind.»

BMW Motorsport Direktor Marc Bongers stimmt Bautista in Teilen zu. «Wir sind eindeutig dafür», sagte der Niederländer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber das ist ein sehr komplexes Thema, man kann das Gewicht nicht zu 100 Prozent ausgleichen. Das hat etwas mit der Sicherheit zu tun. In der MotoE sind die Motorräder extrem schwer, dort hat man die Höchstgeschwindigkeit begrenzt, um den Energiewert zu reduzieren, falls einer abfliegt. Damit die Streckenbegrenzungen und Zäune das aushalten können. Man kann genau sagen, wie viel ein paar Kilogramm Unterschied in der Beschleunigung bringen oder was sie in der Verzögerung ausmachen. Hinzu kommt die Physik des Fahrers, das ist ein hochdynamischer Sport. Wir sind grundsätzlich dafür, das auszugleichen. Aber man darf nicht eins zu eins das fehlende Gewicht des Fahrers nehmen und draufpacken. Es braucht detaillierte Simulationen zu diesem Thema und die Hersteller müssen sich auch einig sein. Man wird nicht einfach 20 kg an ein Motorrad ran schrauben, so wird das nicht diskutiert.»


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