Razgatlioglu: «Gut, dass wir nicht Champion wurden»

Von Ivo Schützbach
«So viel fehlt uns», erklärte Crew-Chief Phil Marron Toprak Razgatlioglu

«So viel fehlt uns», erklärte Crew-Chief Phil Marron Toprak Razgatlioglu

Toprak Razgatlioglu ist überzeugt, dass seine Niederlage in der Superbike-WM 2022 jedem bei Yamaha und im Pata-Team zusätzliche Motivation sein wird, um sich nächstes Jahr noch mehr reinzuhängen.

In der Superbike-WM 2022 war Titelverteidiger Toprak Razgatlioglu von Anfang an im Hintertreffen. Es dauerte bis zum vierten Event in Misano, dass der Türke sein erstes Rennen in dieser Saison gewinnen konnte. Nach Italien lag der spätere Weltmeister Alvaro Bautista (Ducati) bereits 79 Punkte vor dem Yamaha-Star.

In der bereits in drei Monaten beginnenden Weltmeisterschaft 2023 werden wir neue Motorräder von Ducati und BMW sehen, auch Kawasaki bringt ein Upgrade für die ZX-10RR.

«Yamaha baut keine neue R1, mein Team arbeitet aber an Verbesserungen und wir werden viele neue Teile haben», sagte Razgatlioglu im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Im Dezember haben wir einen Test, dann werden wir die neuen Teile probieren. Ich glaube an mein Team. Ich hoffe auf Verbesserungen, auch beim Motor, damit wir nächstes Jahr um Siege kämpfen können.»

Toprak nimmt sich in den kommenden zwei Wochen eine Auszeit und fliegt am Donnerstag in die USA in den Urlaub. Neben Miami ist auch New York eines seiner Reiseziele.

Mitte Dezember steht dann der Jerez-Test an, bei dem er wieder mit seiner traditionellen Nummer 54 fahren wird. Toprak ist überzeugt, dass der Verlust der Nummer 1 für jeden bei Yamaha eine zusätzliche Motivation sein wird, um 2023 zurückzuschlagen.

«Alvaro und Ducati sind sehr stark», ist dem 26-Jährigen bewusst. «Auf einigen Strecken dieses Jahr konnte er vornewegfahren, auf anderen konnten wir mit ihm kämpfen und ihn ab und zu schlagen. Aber unser Motor ist sehr langsam, den müssen wir verbessern. Und die Elektronik. Es ist gut, dass wir nicht Weltmeister wurden, jetzt wird das Team noch mehr arbeiten.»

Razgatlioglu denkt immer nur von Session zu Session und von Rennen zu Rennen. Deshalb gab es für ihn in dieser Saison auch nie den Punkt, an dem ihm klar wurde, dass er die WM gegen Bautista verlieren wird.

«Ich weiß, wie stark Rea und Bautista sind, aber das bin ich auch», betonte Toprak. «Nur mein Start in die Saison war nicht stark, das Motorrad fühlte sich schlecht an. Als wir es verbessert hatten, fühlte ich mich deutlich wohler. Hätte ich dieses Bike von Anfang an gehabt, wären wir vielleicht gut in die Saison gestartet. Und vielleicht wäre die WM dann nicht schon in Mandalika entschieden gewesen. Zum Beispiel in Aragon und auch Phillip Island war die R1 nicht gut. Manchmal brauchst du das richtige Motorrad, manchmal die nötige Motivation – letztlich kommt es auf das Paket an.»

«Ab Saisonmitte war das Bike viel besser, aber das reichte nicht, um die Meisterschaft zu gewinnen. Ich versuche immer, mein Bestes zu geben. Was meinen Einsatz betrifft, gebe ich mir dieses Jahr zehn von zehn Punkten. Benote ich die Saison insgesamt, gebe ich aber nur eine Sieben. Ducati hat zwar gewonnen, sie hatten das schnellere Motorrad. Aber auch ich habe mich unglaublich verbessert, mein Level ist jetzt höher als letztes Jahr. Ich habe 2021 genossen, weil ich gegen Johnny und Redding gekämpft habe – auch wenn Scott manchmal rumgeweint hat. Aber dieses Jahr waren alle viel schneller und ich habe einiges gelernt.»

Ergebnis Superbike-WM: Phillip Island, Rennen 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Jonathan Rea Kawasaki
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 6,247 sec
3. Alex Lowes Kawasaki + 15,435
4. Andrea Locatelli Yamaha + 18,342
5. Alvaro Bautista Ducati + 19,369
6. Garrett Gerloff Yamaha + 36,235
7. Axel Bassani Ducati + 37,641
8. Xavi Vierge Honda + 43,137
9. Loris Baz BMW + 57,704
10. Tetsuta Nagashima Honda > 1 min
11. Michael Rinaldi Ducati > 1 min
12. Kyle Smith Kawasaki > 1 min
13. Xavi Fores Ducati > 1 min
14. Lucas Mahias Kawasaki > 1 min
15. Hafizh Syahrin Honda > 1 min
16. Scott Redding BMW > 1 min
17. Leandro Mercado Honda > 1 min
18. Eugene Laverty BMW > 1 min
19. Oliver König Kawasaki > 1 min
20. Philipp Öttl Ducati > 1 min
out Michael vd Mark BMW  
out Kohta Nozane Yamaha  
Ergebnis Superbike-WM: Phillip Island, Superpole-Race
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Alvaro Bautista Ducati
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 3,285 sec
3. Jonathan Rea Kawasaki + 3,328
4. Alex Lowes Kawasaki + 6,670
5. Andrea Locatelli Yamaha + 9,238
6. Scott Redding BMW + 9,328
7. Garrett Gerloff Yamaha + 12,173
8. Xavi Vierge Honda + 13,427
9. Xavi Fores Ducati + 17,416
10. Loris Baz BMW + 18,069
11. Lucas Mahias Kawasaki + 27,298
12. Hafizh Syahrin Honda + 29,522
13. Axel Bassani Ducati + 32,064
14. Leandro Mercado Honda + 35,276
15. Eugene Laverty BMW + 35,868
16. Philipp Öttl Ducati + 40,015
17. Kohta Nozane Yamaha + 50,920
18. Kyle Smith Kawasaki + 51,281
19. Tetsuta Nagashima Honda + 51,701
20. Oliver König Kawasaki > 1 min
21. Michael vd Mark BMW > 1 min
22. Michael Rinaldi Ducati > 1 min
Ergebnis Superbike-WM: Phillip Island, Rennen 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Alvaro Bautista Ducati
2. Jonathan Rea Kawasaki + 0,209 sec
3. Alex Lowes Kawasaki + 3,797
4. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 4,016
5. Andrea Locatelli Yamaha + 11,086
6. Scott Redding BMW + 16,328
7. Michael Rinaldi Ducati + 19,934
8. Philipp Öttl Ducati + 20,257
9. Tetsuta Nagashima Honda + 25,158
10. Loris Baz BMW + 27,177
11. Axel Bassani Ducati + 27,520
12. Michael vd Mark BMW + 28,195
13. Lucas Mahias Kawasaki + 37,655
14. Oliver König Kawasaki + 46,608
15. Leandro Mercado Honda + 48,526
16. Kohta Nozane Yamaha + 48,909
17. Hafizh Syahrin Honda + 49,034
18. Eugene Laverty BMW + 36,492
19. Xavi Fores Ducati + 36,544
20. Kyle Smith Kawasaki > 1 min
out Xavi Vierge Honda  
out Garrett Gerloff Yamaha  
Stand Superbike-WM 2022 nach 36 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista Ducati 601
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha 529
3. Jonathan Rea Kawasaki 502
4. Michael Rinaldi Ducati 293
5. Andrea Locatelli Yamaha 274
6. Alex Lowes Kawasaki 272
7. Axel Bassani Ducati 244
8. Scott Redding BMW 204
9. Iker Lecuona Honda 189
10. Xavi Vierge Honda 164
11. Garrett Gerloff Yamaha 142
12. Loris Baz BMW 125
13. Philipp Öttl Ducati 85
14. Lucas Mahias Kawasaki 61
15. Michael vd Mark BMW 46
16. Eugene Laverty BMW 36
17. Roberto Tamburini Yamaha 36
18. Luca Bernardi Ducati 35
19. Xavi Fores Ducati 33
20. Kohta Nozane Yamaha 15
21. Tetsuta Nagashima Honda 13
22. Ilya Mikhalchik BMW 10
23. Hafizh Syahrin Honda 10
24. Christophe Ponsson Yamaha 9
25. Kyle Smith Kawasaki 4
26. Leon Haslam Kawasaki 4
27. Oliver Konig Kawasaki 3
28. Tarran Mackenzie Yamaha 3
29. Leandro Mercado Honda 3
30. Peter Hickman BMW 2
31. Jake Gagne Yamaha 1

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