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Schwierige Wahl für Marvin Fritz: Wildcards oder IDM?

Von Ivo Schützbach
Marvin Fritz

Marvin Fritz

Das Yamaha Austria Racing Team (YART) plant für 2023 erneut Wildcard-Einsätze in der Superbike-WM. Wen Teamchef Mandy Kainz auf die R1 setzen wird, hängt von den sonstigen Verpflichtungen seiner Fahrer ab.

Bei jeweils zwei Events konnte Langstrecken-Spezialist Marvin Fritz in den Jahren 2021 und 2022 sein Können in der Superbike-WM unter Beweis stellen. Mit Platz 10 im ersten Rennen in Most 2021 konnte der Mosbacher zahlreiche Experten verblüffen und auch bei Yamaha Europa einigen Eindruck schinden; in allen weiteren Rennen scheiterte er teilweise knapp an den Punkten.

Die Voraussetzungen waren für den 29-Jährigen jeweils schwierig: Er musste mit den für ihn unbekannten Pirelli-Reifen fahren, in der Endurance-WM war er auf Bridgestone unterwegs. Er hatte keine Tests vorab und trat außerdem mit dem schwereren und leistungsschwächeren EWC-Bike an.

Das Yamaha Austria Racing Team, besser bekannt unter dem Kürzel YART, soll 2023 für den japanischen Hersteller nach 2016 mit dem Team GMT94 endlich wieder den Langstrecken-Titel holen. Die Truppe von Mandy Kainz rüstet außerdem die Fahrer Alvaro Diaz und Tom Edwards in der Supersport-WM aus.

Zusätzlich sind erneut Wildcard-Einsätze in der Superbike-WM geplant. «Alles hängt davon ab, was Marvin für 2023 vereinbart», so Kainz. «Wir könnten viele Rennen fahren, weil wir mit Tom Edwards eh dort sind. Noch ist aber nicht klar, ob Marvin ein Engagement für die IDM haben wird. Macht er das, dann wird es zu viel. Sollte er IDM fahren, werden wir für ihn in der Superbike-WM nichts extra planen. Wir werden in der Superbike-WM auftauchen, aber dann wird stattdessen Karel Hanika fahren.»

«Eigentlich wollte ich keine IDM mehr fahren», sagte Fritz im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber Yamaha Europa und Deutschland pushen ziemlich, dass ich IDM fahre. Die letzten drei Jahre hat nur BMW gewonnen, sie müssen etwas machen. Bis Mitte Januar sollte geklärt sein, ob das klappt oder nicht – ich warte derzeit auf das Angebot. Unser oberstes Ziel ist, den Titel auf der Langstrecke einzufahren. Die IDM würde von den Terminen ganz gut passen und wäre für meine privaten Sponsoren und mich auch nicht schlecht. 2023 dürfen wir in der IDM mit der neuen Elektronik fahren, womit die Yamaha einiges konkurrenzfähiger wäre als bisher.»

«Yamaha hat die vergangenen drei Jahre bei mir wegen der IDM angefragt und ich habe immer abgesagt», ergänzte der Deutsche Superbike-Meister von 2016. «Ich wollte nicht mehr zurückgehen, die IDM hat sich als Meisterschaft die letzten vier Jahre aber gesteigert, das Niveau und die Strecken sind top. Die Bitte von uns EWC-Fahrern war, dass wir etwas anderes fahren können, weil vier Langstrecken-Rennen zu wenig sind. Und Gaststarts in der Superbike-WM kosten eine Menge Kohle, es ist schwierig, dieses Geld aufzutreiben. Ich habe mit Peter Schmidt glücklicherweise einen Sponsor, der eine Zerspanungstechnik-Firma bei Coburg hat, der mir wieder einen Gaststart zugesichert hat, wofür ich sehr dankbar bin. Einen Gaststart würde ich auch trotz IDM und Langstrecke hinbekommen.»

Für Marvin gibt es für 2023 zwei Optionen: Endurance-WM plus IDM und ein Gaststart in der Superbike-WM oder EWC und mehrere SBK-Einsätze.

«Bei mehreren Einsätzen in der Superbike-WM würde ich besser reinkommen», ist dem Yamaha-Piloten bewusst. «Dann könnte ich auch vorab testen. Wenn die Langstrecken-Saison Mitte September vorbei ist, kommen die SBK-Events in Aragon und Portimao. Es wäre ein Traum, wenn ich die beide fahren könnte. Dann wäre ich voll drin und kenne das Bike und die Reifen. Für Portimao habe ich die Daten von 2022, das wäre top. Dann wäre ich sicher einiges stärker. Ideal für mich wäre die Langstrecken-WM plus drei Superbike-Einsätze, das wäre der natürliche Schritt nach oben. Mein Traum bleibt die Superbike-WM. Das wird aber immer schwieriger und es kommen auch Fahrer nur dank Mitgift zum Zug.»


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