Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Toprak Razgatlioglu: «Werde das Gas nicht zudrehen»

Von Ivo Schützbach
«Ich gehe die Saison fokussierter an, nach dem Gewinn des WM-Titels habe ich es zu sehr genossen», sagt Toprak Razgatlioglu. Yamahas Superbike-Star ist überzeugt, dass er 2023 wieder stärker sein wird.

2021 eroberte Toprak Razgatlioglu in einem grandiosen Showdown in Indonesien seinen ersten Superbike-WM-Titel und den zweiten für Yamaha seit der Premiere von Ben Spies 2009.

In acht der ersten zehn Rennen der Superbike-WM 2022 stand Toprak auf dem Podium, doch gewonnen hat er nicht.

«Dass Toprak Weltmeister wurde, hat dafür gesorgt, dass ihn Yamaha, die SBK-Organisatoren, Freunde und Menschen um ihn herum wie einen Star behandeln», schilderte sein Mentor und Manager Kenan Sofuoglu SPEEDWEEK.com. «Das alles hatte Auswirkungen auf ihn, er startete nicht sehr gut in die Saison. Ich habe Toprak gesagt: Wenn irgendetwas wichtiger ist als dein Job, dann kannst du keine Rennen gewinnen. Er muss an den Rennsport denken, mehr als an alles andere, bis er abends ins Bett geht. Und mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Nur hart trainieren reicht nicht, um Rennen zu gewinnen. Es kommt darauf an wie du lebst, denkst, arbeitest und dein Geld ausgibst.»

Wie Razgatlioglu mit dieser Kritik umging, zeigt welch starker Charakter er ist. Beim dritten Event in Estoril hatte er viel Pech, dass er nicht gewann. Dafür war es bei der vierten Veranstaltung in Misano soweit und er feierte im Superpole-Race seinen ersten Saisonsieg. Bis zum Saisonende hatte der Türke 14 Siege auf dem Konto, unterlag in der Weltmeisterschaft als Zweiter aber um deutliche 72 Punkte dem überragenden Alvaro Bautista und Ducati.

Der 26-Jährige lernt aus seinen Fehlern. «Ich trainiere jeden Tag, fahre Motorrad, gehe Boxen, alles Mögliche», erzählte Razgatlioglu. «Ich bin jetzt stärker im Kopf, das ist sehr positiv für mich. Ich werde dieses Jahr mehr kämpfen, ich bin bereit. In den letzten Rennen im Vorjahr habe ich hart gekämpft, aber besonders zu Saisonbeginn war das nicht so. Wir wissen, dass Bautista und Johnny Rea stark sind, auch einige der neuen Fahrer. Die Ducati ist normal ein gutes Motorrad, die neue ist nicht großartig anders – der Auspuff und vielleicht ein paar andere Teile. Alvaro kennt sein Motorrad und ist auf der Geraden schnell.»

«Meine Motivation ist sehr hoch», betonte Toprak gegenüber SPEEDWEEK.com. «Mit 26 Jahren lerne ich jeden Tag dazu. Ich werde älter, aber eigentlich bin ich noch recht jung. Ich glaube, dass wir stärker sein werden als letztes Jahr. Ich gehe die Saison fokussierter an, nach dem Gewinn des WM-Titels habe ich es zu sehr genossen. Ich habe viel trainiert, war aber nicht fokussiert genug. Deshalb war mein Saisonstart nicht gut. Wir müssen die Meisterschaft wieder gewinnen. Alvaro ist stark auf Phillip Island. Aber ich werde das Gas nicht zudrehen und mein Bestes geben. Ob das reicht, um um den Sieg zu kämpfen, weiß ich nicht. Letztes Jahr hatten wir dort große Probleme mit dem Hinterradgrip. Ich bin mir sicher, dass das dieses Jahr nicht so sein wird, wir haben uns verbessert

Vor dem Saisonstart am letzten Februar-Wochenende in Australien testet Razgatlioglu noch am 31. Januar und 1. Februar in Portimao, außerdem am 20./21. Februar auf Phillip Island.

Superbike: Zeiten Jerez-Test, 25./26. Januar 2023
Pos Fahrer (Nat./Motorrad) Mittwoch Donnerstag
1. Toprak Razgatlioglu (TR/Yamaha) 1:38,597 min 1:38,269 min
2. Jonathan Rea (GB/Kawasaki) 1:39,302 1:38,352
3. Álvaro Bautista (E/Ducati) 1:38,851 1:38,449
4. Michael Rinaldi (I/Ducati) 1:39,240 1:38,646
5. Alex Lowes (GB/Kawasaki) 1:39,684 1:39,175
6. Dominique Aegerter (CH/Yamaha) 1:39,934 1:39,193
7. Andrea Locatelli (I/Yamaha) 1:40,227 1:39,280
8. Danilo Petrucci (I/Ducati) 1:39,790 1:39,311
9. Iker Lecuona (E/Honda) 1:39,883 1:39,337
10. Remy Gardner (AUS/Yamaha) 1:40,551 1:39,464
11. Loris Baz (F/BMW) 1:41,040 1:39,517
12. Scott Redding (GB/BMW) 1:39,998 1:39,710
13. Xavi Vierge (E/Honda) 1:39,879 1:39,860
14. Philipp Öttl (D/Ducati) 1:40,234 1:40,023
15. Garrett Gerloff (USA/BMW) 1:40,065 1:40,101
16. Michael vd Mark (NL/BMW) 1:40,769 1:40,221
17. Tom Sykes (GB/Kawasaki) 1:40,882 1:40,750
18. Lorenzo Baldassarri (I/Yamaha) 1:41,726 1:40,975
19. Florian Marino (F/Kawasaki) 1:43,214 1:41,553
20. Oliver König (CZ/Kawasaki) 1:41,630 1:41,595
   
Supersport: Zeiten Jerez-Test, 25./26. Januar 2023
Pos Fahrer (Nat./Motorrad) Mittwoch Donnerstag
1. Nicolo Bulega (I/Ducati) 1:42,454 min 1:41,685 min
2. Can Öncü (TR/Kawasaki) 1:42,466 1:41,858
3. Federico Caricasulo (I/Ducati) 1:42,538 1:42,012
4. Adrian Huertas (E/Kawasaki) 1:43,455 1:42,923
5. Andrea Mantovani (I/Yamaha) 1:43,066 1:43,149
6. John McPhee (GB/Kawasaki) 1:46,254 1:43,665
7. Yuta Okaya (J/Kawasak) 1:46,225

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