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Auf Drängen von Jonathan Rea: Neue Kawasaki kommt!

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea während des Jerez-Tests

Jonathan Rea während des Jerez-Tests

Kawasaki musste gegenüber Superbike-Rekordweltmeister Jonathan Rea einige Zusicherungen machen, bevor dieser seinen Vertrag bis Ende 2024 verlängerte. Am 7. Februar wird das neue Motorrad hergezeigt.

Bevor am 19. Juli 2022 Jonathan Reas Vertragsverlängerung mit Kawasaki Heavy Industries bis Ende der Saison 2024 bestätigt wurde, gab es einigen Gesprächsbedarf zwischen den Parteien. Dass der am 2. Februar 36-Jährige weitermachen will und immer noch erfolgshungrig ist, wurde schnell offensichtlich. Die wichtigste Frage für Rea war, wie die technische Entwicklung von Kawasaki für die kommenden Jahre aussehen wird.

Kawasaki kündigte damals Verbesserungen für die ZX-10RR an. Mitte August 2022 berichtete SPEEDWEEK.com, dass es für 2023 ein neues Homologationsmodell geben wird und erst 2024 ein wirklich neues Motorrad kommt.

Zuletzt brachte Kawasaki 2021 ein neues Homologationsmodell, dessen Motor 15.100/min drehen könnte. Doch weil der Motorrad-Weltverband FIM diese ZX-10RR nicht als neu klassifizierte, dürfen sämtliche Kawasaki-Motoren in der Superbike-WM aktuell nur maximal 14.600/min drehen.

Damit liegt Kawasaki deutlich hinter der Konkurrenz: Denn die Ducati Panigale V4R hat derzeit eine definierte Maximaldrehzahl von 16.100/min, die Honda CBR1000RR-R 15.600/min, die BMW M1000RR 15.500/min und die Yamaha R1 14.950/min.

Als zu Beginn der Saison 2021 klar wurde, dass Kawasaki keine höhere Drehzahl bekommt, arbeitete der japanische Hersteller viel am Chassis, der Agilität, der Aerodynamik, dem mechanischen Grip und der Elektronik, um mit der starken Konkurrenz Schritt halten zu können. Dieser Weg wird bis heute fortgesetzt.

Jetzt erfuhr SPEEDWEEK.com: Am 7. Februar wird Kawasaki die diesjährige Rennmaschine für die Superbike-WM präsentieren, am Tag darauf zieht das Werksteam mit einer Videovorstellung nach.

«Die Ingenieure bei Kawasaki arbeiten eng mit dem Kawasaki Racing Team zusammen, täglich wird abgeschätzt, wie sich die aktuelle und zukünftige Leistung verbessern lässt», sagt Steve Guttridge, Kawasakis oberster Rennsportmanager in Europa. «Es geht darum, wie wir den Ansprüchen von Jonathan Rea und Alex Lowes gerecht werden können.»

Während des zweitägigen Jerez-Tests am 25./26. Januar waren die Fahrer und deren Crew-Chiefs ungewöhnlich zugeknöpft, was die technischen Neuerungen für 2023 betrifft.

Teammanager Guim Roda war auskunftsfreudiger. «Wir hatten einige Teile zum Testen, einige davon waren experimenteller Natur», verriet der Katalane. «Nicht alles, was wir testen, dürfen wir auch in der Meisterschaft einsetzen, weil einige Teile nicht erlaubt sind. Wir testen sie trotzdem, damit wir wissen, in welche Richtung wir müssen. Was Kawasaki dann produziert und für die Zukunft homologiert, wissen wir vorab nicht genau. Aber natürlich haben wir eine gewisse Vorstellung. Parallel dazu gibt es ein Marketing-Programm, das wir zu respektieren haben.»

Im Klartext: Keiner aus dem Kawasaki Racing Team darf vor der Präsentation im Detail ausplaudern, welche technischen Neuerungen kommen. In Jerez wurde an beinahe allen Bereichen des Motorrads gearbeitet.

«Wie lange der Homologationsprozess dauert, hängt davon ab, wie viele neue Teile du am Motorrad hast», erklärte Roda. «Es kann auch sehr schnell gehen und du musst nur darlegen, dass die notwendige Stückzahl produziert wird. Das ist eher ein administrativer Prozess, der Wochen und nicht Monate dauert.»

Etwas Zeit hat Kawasaki noch: Die Homologation muss erst zur technischen Abnahme am Donnerstag vor dem Saisonstart in Australien am letzten Februar-Wochenende abgeschlossen sein.

Da das Reglement der Superbike-WM sehr restriktiv ist, so lange ein (erfolgloser) Hersteller nicht auf Super-Concession-Parts zugreifen darf, braucht es eine neue Homologation, um drastische Änderungen am Chassis und Motor vornehmen zu können.

Rea und Lowes verlangen seit 2021 vor allem eins: mehr Motorleistung.


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