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Gardner nach Aegerter-Abschuss: «Die Lektion gelernt»

Von Manuel Pecino
Remy Gardner

Remy Gardner

Remy Gardner zeigte bei den ersten beiden Superbike-Events in Australien und Indonesien guten Speed, hatte aber auch Sturzpech und wurde von Krankheit geplagt. Wie der Yamaha-Pilot sein Debüt beurteilt.

Nach dem frustrierenden Jahr 2022, in dem Remy Gardner seinen Platz in der MotoGP-Klasse ebenso schnell wieder verlor, wie er ihn gewonnen hatte, nimmt der Moto2-Weltmeister von 2021 die Superbike-WM in Angriff – mit dem Ziel, neues Selbstvertrauen aufzubauen und die Freude am Fahren wiederzuentdecken.

Mit den Plätzen 12 und 10 in den beiden Hauptrennen auf Phillip Island zeigte Gardner solide Leistungen, im Sprintrennen wäre sogar ein Top-5-Resultat möglich gewesen. In Indonesien wurde der Australier wie viele aus dem SBK-Paddock von Magen-Darm-Problemen geplagt. Diese waren so schlimm, dass er auf den Samstag verzichten und zurück zuhause in Andorra sogar für ein paar Tage ins Krankenhaus musste. Inzwischen ist er aus diesem wieder entlassen, mit Rang 7 im zweiten Hauptrennen auf Lombok sorgte er für sein bestes Ergebnis – und das vom letzten Startplatz!

SPEEDWEEK.com sprach mit Remy über den Auftakt der Superbike-Weltmeisterschaft 2023. Mit 19 Punkten liegt der GRT-Yamaha-Pilot auf dem 13. Gesamtrang.

Welche Note gibst du deinem Superbike-Debüt?

Hm, der Start in Australien war nicht einfach. Doch wir haben gezeigt, dass wir den nötigen Speed haben. Das ist entscheidend. Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich mir eine 7 geben.

Wäre dieses erste Rennwochenende anders gelaufen, wenn es nicht in Australien stattgefunden hätte? Wegen des Drucks, beim Heimspiel anzutreten?

Nein, diese Art von Druck geht an mir vorbei. Nach so vielen Jahren im Rennsport...

Nichtsdestotrotz, auf Phillip Island warst du der «Star», der Fahrer, auf den alle ihren Blick gerichtet hatten. Der Name Gardner ist sehr klangvoll in Australien.

Stimmt. Das war für mich eine Befriedigung, etwas, was mich angespornt, nicht belastet hat.

Yamaha-Manager Andrea Dosoli hat uns gegenüber erklärt, ohne den Zwischenfall mit deinem Teamkollegen Dominique Aegerter im Superpole-Rennen hättest du um die Podestplätze gefightet.

Ich denke, es wäre zu früh gewesen, einen Podestplatz anzupeilen, weil wir zu wenig Erfahrung mit dem Reifen-Management haben. Doch es stimmt, im Sprint waren wir sehr schnell. Das ist der Grund, warum ich versucht habe, an Dominique vorbeizugehen. Ich sah, dass meine Pace besser war als die der Jungs vor mir. Ich sagte mir: ‚Hallo, das kann ein interessantes Rennen werden.‘ Doch dann...

War Dominique sauer auf dich?

Nein, nein. Wir verstehen uns prima. Ich bin sofort zu ihm gegangen, und später zum Team, um mich zu entschuldigen. Doch so ist der Rennsport nun einmal. Es ist viele Jahre her, seit ich zum letzten Mal jemanden über den Haufen gefahren habe. Offensichtlich war es keine gute Aktion, das Rennen meines Teamkollegen, plus mein eigenes, zu ruinieren.

Passierte der Sturz, weil du das Motorrad noch nicht gut genug gekannt hast?

Hundertprozentig. Dieses Motorrad ist viel schwieriger abzubremsen. Wenn ich allein gewesen wäre, wäre nichts passiert. Ich fuhr nicht jenseits der Limits des Motorrads, auf keinen Fall. Doch alles ist neu, die Referenzpunkte sind ganz anders... ich dachte, es sei richtig, ihn zu überholen. Leider hat es nicht funktioniert. Auf Phillip Island ist es generell schwierig, zu überholen. Wie ich schon gesagt habe, ich bin nicht der Typ Fahrer, der öfters in solche Unfälle verwickelt ist.

Zumindest ist es ein Fehler, der dir nicht wieder passieren wird?

Ich hoffe nicht. Ich hoffe, dass ich meine Lektion gelernt habe.

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