Danilo Petrucci (Ducati): Die Versuchung war zu groß

Von Ivo Schützbach
Für Danilo Petrucci aus dem Team Barni Spark Ducati wäre der Superbike-Test in Misano sehr wichtig gewesen. Doch dann bekam der Italiener das Angebot, in Le Mans MotoGP zu fahren.

Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista fährt in diesem Jahr in seiner eigenen Liga. Während der Spanier elf der ersten zwölf Rennen gewonnen hat, sind für die restlichen Ducati-Piloten bereits die Top-5 schwer zu erreichen.

Das spiegelt sich auch im WM-Stand wider: Bautista führt mit 236 Punkten, die Markenkollegen Axel Bassani (91), Michael Rinaldi (72), Danilo Petrucci (55) und Philipp Öttl (37) sind Fünfter, Siebter, Elfter und 14.

Für Petrucci wäre der Superbike-Test in Misano besonders wichtig gewesen, um eine bessere Abstimmung für seine Barni-Ducati zu finden. Doch dann bekam der Italiener das Angebot, in Le Mans MotoGP zu fahren. Als Geschenk für seine Ducati-Verdienste durfte er den an der Schulter verletzten Enea Bastianini vertreten.

Der Frankreich-GP war für den 32-Jährige aus mehrerlei Hinsicht sehr speziell: Er durfte für das Ducati-Werksteam fahren, zu dem er heute noch viele persönliche Beziehungen pflegt und mit dem er einige Podestplätze feiern durfte. In Le Mans hat er seinen letzten Grand Prix gewonnen und am Sonntag fand auf dem Circuit Bugatti vor 113.000 Fans der 1000. GP der Geschichte statt.

Dass Petrucci als 19. des Qualifyings keine Bäume ausreißen würde, war jedem klar. Doch immerhin: Er ließ die beiden anderen Ersatzfahrer Lorenzo Savadori (Aprilia) und Jonas Folger (GASGAS) im Sprint und Grand Prix deutlich hinter sich.

«Das war wie ein großes Geschenk, das ich von Ducati bekommen habe», erzählte Petrucci nach Platz 11 im MotoGP-Rennen, in dem er knapp 30 Sekunden hinter Sieger und Markenkollege Marco Bezzecchi ins Ziel kam und in dem acht Fahrer vor ihm liegend stürzten. «Ich bin stolz, mit der Werks-Ducati gefahren zu sein, dem besten Motorrad, das ich in meinem Leben hatte. Ich würde dieses Bike gerne noch oft fahren, aber unglücklicherweise wird das wahrscheinlich nicht der Fall sein.»

Zum Rennen sagte der Dakar-Etappensieger: «Es war ziemlich schwierig, weil die Strecke nicht wirklich griffig war. Aber es hat Spaß gemacht, ich habe ein paar Punkte gesammelt und mein Tempo Runde für Runde verbessert. Abgesehen von den Anfangsrunden verlor ich 0,7 oder 0,8 sec pro Runde auf die Spitze, nie mehr als 1 sec. Wenn man bedenkt, dass ich mit diesem Motorrad am Freitag zum ersten Mal fuhr, dann ist das gut. Vielen Dank an Ducati für diese große Chance, ich werde mich für den Rest meines Lebens daran erinnern.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Le Mans/F:

1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 27 Runden in 41:37,970 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +4,256 sec
3. Johann Zarco (F), Ducati, +4,795
4. Augusto Fernández (E), KTM, +6.281
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +6,726
6. Brad Binder (ZA), KTM, +13,638
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,023
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,826
9. Takaaki Nakagami (J), Honda, +16,370
10. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +17,828
11. Danilo Petrucci (I), Ducati, +29,735
12. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +36,125
13. Jonas Folger (D), KTM, +49,808
– Marc Márquez (E), Honda, 2 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Honda, 13 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 15 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 22 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 22 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 23 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 23 Runden zurück

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