Superbike-WM: Deutsches Team steht vor dem Aus

BMW-Rennchef Bongers: 2024 wird eine Bewährungsprobe

Von Ivo Schützbach
Rennchef Marc Bongers (re.) hat von BMW-Boss Dr. Schramm einen klaren Auftrag

Rennchef Marc Bongers (re.) hat von BMW-Boss Dr. Schramm einen klaren Auftrag

Seit 2018 ist der Niederländer Marc Bongers BMW-Motorsport-Direktor. 2019 kam die deutsche Marke werksseitig in die Superbike-WM zurück, 2024 soll endlich der Anschluss an die Spitze gelingen.

Von 2009 bis 2012 hatte BMW in der Superbike-WM eine Kooperation mit alpha Racing, das Werksteam war in Stephanskirchen stationiert. Wegen der damaligen Geschäftsleitung war in den folgenden Jahren nur noch Kundensport möglich, erst 2019 kehrte BMW mit einem Werksteam zurück – dieses Mal mit der britischen Truppe Shaun Muir Racing (SMR) als ausführende Kraft.

Seither wurden drei neue Homologationsmodelle gebracht und neben anderen mit Tom Sykes, Eugene Laverty, Michael van der Mark und Scott Redding vier Fahrer verpflichtet, die zuvor Rennen gewonnen und die Weltmeisterschaft in den Top-3 beendet haben. Doch mit BMW waren und sind bislang nur vereinzelte Highlights möglich.

Mit der Verpflichtung von Yamaha-Star Toprak Razgatlioglu ist BMW für die Superbike-WM 2024 der Coup des Jahres gelungen. Um zukünftig erfolgreich zu sein, wurden einige Weichen neu gestellt.

Unter der Gesamtleitung von Motorsport-Direktor Marc Bongers wurden die Positionen des Technischen Direktors (Christian Gonschor) und des Leiters Kundensport (Uwe Geyer) geschaffen. Ein Testteam wurde ins Leben gerufen und die Anbindung an die Serienentwicklung unter der Leitung von Christoph Lischka intensiviert.

«BMW Motorrad Motorsport gibt es unter meiner Leitung seit 2018», erklärte Bongers beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Ende 2020 haben wir die Projektleitung von der M1000RR dazu genommen. Das bedeutet, dass Motorsport der Anforderer für die technischen Inhalte dieser Maschinen ist. Was wir jetzt machen, ist, dass wir das alles ausbauen und damit auch neu strukturieren. Die komplette Entwicklung findet immer in München statt, dafür brauchen wir den Input der Rennserien EWC, Superbike und indirekt auch vom Kundensport. Die Rennsportmotoren werden zwar seit 2010 in Berlin gebaut, aber entwickelt werden sie in München.»

BMW will das Personal in der Entwicklungsabteilung für den Motorsport noch dieses Jahr auf zirka 30 Leute verdoppeln, die Synergien zur Serie sollen verbessert werden.

«Entstanden ist das daraus, dass wir mit dem bisherigen Aufwand nicht die Ergebnisse erreichen, die wir uns vorstellen», so Bongers. «Daraus resultieren die beschrieben Maßnahmen, die mit der Geschäftsleitung abgestimmt sind. Als Dr. Schramm als Leiter von BMW Motorrad zu uns kam und sagte, dass wir jetzt wieder Werkssport machen, mussten wir alles wieder aufbauen.»

Das angekündigte Testteam wird derzeit gestaltet und soll im Herbst die Arbeit aufnehmen. Mit Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli wurde ein sehr erfahrener Entwickler gewonnen, der aber erst ab Januar 2024 für BMW arbeiten darf, da er dieses Jahr noch bei Suzuki unter Vertrag steht.

Hat Razgatlioglu, der auf Kawasaki (2) und Yamaha (35) bislang 37 Rennen gewann und 104 Mal auf dem Podium stand, im nächsten Jahr keinen Erfolg, werden alle mit dem Finger auf BMW zeigen – Bongers weiß das.


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