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Philipp Öttl: Türen bei Ducati sind zu – drei Chancen

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl fuhr in den letzten neun Rennen achtmal in die Top-10

Philipp Öttl fuhr in den letzten neun Rennen achtmal in die Top-10

Möglichkeiten in zwei Ducati-Teams haben sich für Philipp Öttl aufgelöst. Will der Bayer im nächsten Jahr Superbike-WM fahren, muss er sich mit einem anderen Hersteller verbünden.

Nach zwei Jahren mit Ducati wäre Philipp Öttl dem Hersteller aus Borgo Panigale auch 2024 gerne treu geblieben. Doch sein jetziges Team Go Eleven gab Comeback-Mann Andrea Iannone den Vorzug. Und das Motocorsa-Team verpflichtete überraschend Noch-Ducati-Werksfahrer Michael Rinaldi, nachdem mit Öttl mündlich bereits so gut wie Einigkeit geherrscht hatte.

Derzeit bieten sich dem Bayer in der Superbike-WM noch drei Optionen. Die Gespräche mit Christophe Guyot, dem Eigentümer des Yamaha-Teams GMT94, sind weit fortgeschritten. Der Franzose hält große Stücke auf Philipp, Yamaha Deutschland und Yamaha Europa befürworten seinen Wechsel und würden ihn gerne bei den Blauen sehen. Doch Road-Racing-Manager Andrea Dosoli hat seinen Segen noch nicht erteilt.

Einiges deutet daraufhin, dass Dosoli die Option auf Bradley Ray ziehen wird und den Engländer vom Yamaha-Team Motoxracing zu GMT94 transferieren will. Natürlich kann der Italiener das nicht ohne die Zustimmung von Guyot tun, doch der Teamchef wird sich bei aller Sympathie für Öttl kaum gegen Dosolis Entscheidung stellen, solange er einen starken Fahrer erhält, für dessen Gage Yamaha aufkommt.

Sollte Öttl nicht bei GMT94 unterkommen, gibt es noch die Möglichkeit Motoxracing. In Portimao hat sich Philipp mit Teammanager Sandro Carusi zu einem Gespräch in der Hospitality getroffen, er ist der Einzige aus den Top-15 der Weltmeisterschaft, der noch zu haben ist. Mit acht Top-10-Ergebnissen in den vergangenen neun Rennen hat Öttl Eindruck hinterlassen und dabei siebenmal den starken Bassani geschlagen, der 2024 im Kawasaki-Werksteam Nachfolger von Jonathan Rea wird.

Die dritte Chance bietet sich dem 27-jährigen Öttl im Team Puccetti, mit dem er 2020 Platz 3 in der Supersport-WM erobert hat. Manuel Puccetti blies seinen geplanten Wechsel zu Ducati in letzter Sekunde ab, weil er von Kawasaki unerwartet Werksmaterial versprochen bekam. Voraussichtlich bereits beim finalen Event der Weltmeisterschaft 2023 am letzten Oktober-Wochenende in Jerez wird er dieses Motorrad erstmals einsetzen und will sich so ein Bild von dessen Leistungsfähigkeit verschaffen. Erst anschließend wird sich Puccetti Gedanken über den Fahrer machen.

Philipp Öttl hat sich für seine Paradestrecke Jerez vorgenommen, mit weiteren starken Ergebnissen Werbung in eigener Sache zu machen. Dort gewann er 2018 seinen einzigen Grand Prix in der Moto3-Klasse. Am Dienstag und Mittwoch nach dem Rennen findet auf gleicher Piste der erste Wintertest statt – hoffentlich mit dem Deutschen auf einem Superbike.

Fahrer und Teams der Superbike-WM 2024:

Ducati:
Aruba.it: Alvaro Bautista (E), Nicolo Bulega (I)
Motocorsa: Michael Rinaldi (I)
Go Eleven: Andrea Iannone (I)
Marc VDS: Sam Lowes (GB)
Barni Spark: Danilo Petrucci (I)

Yamaha:
Pata Prometeon: Jonathan Rea (GB), Andrea Locatelli (I)
GYTR GRT: Dominique Aegerter (CH), Remy Gardner (AUS)
Motoxracing: Öttl? Ray?
GMT94: Ray? Öttl?

Honda:
HRC: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)
Petronas MIE: Mackenzie?

BMW:
Motorrad Motorsport: Michael van der Mark (NL), Toprak Razgatlioglu (TR)
Bonovo action: Scott Redding (GB), Garrett Gerloff (USA)

Kawasaki:
KRT: Axel Bassani (I), Alex Lowes (GB)
Puccetti: Öttl?
Orelac: König?
Pedercini: Vinales?

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