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Puccetti: Weshalb der Ducati-Wechsel abgeblasen wurde

Von Ivo Schützbach
Teamchef Manuel Puccetti und Ducati waren sich mündlich einig, die Superbike-WM 2024 gemeinsam zu bestreiten. Dann meldete sich Kawasaki und machte ein Angebot, das der Italiener nicht ablehnen konnte.

Im vergangenen August hatte Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti von seinen Wechselabsichten zu Ducati erzählt, Mitte September war der Deal so gut wie vollzogen. Michael Rinaldi stand kurz vor der Unterschrift und Puccetti war auf der Suche nach erfahrenem Personal für die Panigale V4R und sprach mit möglichen Crew-Chiefs und Elektronik-Experten.

Dann änderte sich über Nacht alles.

«Priorität hat für mich, ein wettbewerbsfähiges Werksmotorrad zu haben», erzählte Puccetti im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Als mir klar wurde, dass ich das auch von Kawasaki haben kann, wir arbeiten seit 15 Jahren zusammen, schlug ich diesen Weg ein. Für mich ist nur wichtig, dass es nicht so weitergeht, wie das bis Jerez der Fall war. Das sagte ich auch zu Steve Guttridge von Kawasaki Europa, mit dem ich seit vielen Jahren eine Freundschaft pflege. Muss ich mit einem Satelliten-Motorrad weitermachen, dann bevorzuge ich es, das Superbike-Projekt zu beenden – oder den Hersteller zu wechseln. Vor einem Wechsel wollte ich wissen, ob es möglich ist, von Kawasaki ein konkurrenzfähiges Motorrad zu bekommen. Ist das möglich, arbeite ich gerne in diese Richtung weiter.»

«Ich dachte, es würde passieren», meinte Puccetti zum Ducati-Wechsel. Dann kam das Angebot von Kawasaki. «Letztlich ist das gut für mich. Wir haben vier EM-Titel für Kawasaki gewonnen, dazu zwei WM-Titel Supersport. Wir waren das beste Independent-Team in der Superbike-WM, haben zwei Rennen gewonnen und insgesamt über 120 Podestplätze in einer Weltmeisterschaft erobert. Wir sind die Nummer 2 von Kawasaki in der Welt und verdienen gutes Material. Kawasaki hat jetzt den gleichen Weg eingeschlagen, wie das andere Hersteller tun, das ist nichts neues. Ducati hat gute Fahrer und Teams, bei Yamaha ist das Satelliten-Team sehr schnell, bei BMW ebenso.»

In Jerez hatte Tito Rabat, mit dem es voraussichtlich auch 2024 weitergehen wird, zum ersten Mal eine Werksmaschine und erlebte mit den Rängen 11, 15 und 14 sein bestes Wochenende in dieser Saison.

Noch hat Puccetti keine finale Zusage von Kawasaki, dass er für nächstes Jahr identisches Material wie das Werksteam erhält. Der Teamchef ist aber optimistisch.

Was unterscheidet das Werksmotorrad vom normalen Puccetti-Bike?

«Wir bekommen viele Teile von Kawasaki Japan, wie die Nockenwelle, den Zylinderkopf, das Chassis, die Gabelbrücken und Schwinge», erklärte Manuel. «Wir haben auch eine offene Elektronik und vollen Zugriff. Es sind aber ganz viele Details, die am Ende den Unterschied ausmachen. Als wir Rennen mit unserer Satelliten-Maschine gewonnen haben, war es gleich wie heute. Damals war die Kawasaki aber das beste Motorrad in der Startaufstellung und Toprak fuhr auf dem Level von Johnny. Deshalb konnten wir als gutes Satelliten-Team 2019 Rennen gewinnen. Heute ist Kawasaki nicht mehr in dieser Position. Jonathan Rea hat einen großen Unterschied ausgemacht, das normale Level des Motorrads zeigt Alex Lowes – zwischen Platz 5 und 9.»


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