Alvaro Bautista: «Toprak & BMW kämpfen um den Titel»
Alvaro Bautista ist auf dem Weg der Besserung
Freitagabend feiert Ducati mit seinen Fahrern und Fans in der «Unipol Arena» in Casalecchio di Reno bei Bologna das Fest für die Champions. Der Hersteller aus Borgo Panigale hat sein erfolgreichstes Sportjahr hinter sich und gewann mit Pecco Bagnaia, Alvaro Bautista und Nicolo Bulega die Titel in der MotoGP-, Superbike- und Supersport-WM.
Bautista verteidigte seinen Superbike-Titel mit 27 Siegen und 31 Podestplätzen in 36 Rennen erfolgreich und triumphierte mit 76 Punkten Vorsprung auf Toprak Razgatlioglu (Yamaha).
Als Belohnung für seine Errungenschaften durfte der Spanier Mitte November mit Wildcard beim MotoGP-Wochenende in Sepang/Malaysia dabei sein, fuhr dort aber chancenlos hinterher. Der 39-Jährige hatte sich bei einem Sturz während der Superbike-Tests Ende Oktober in Jerez schwerer verletzt als angenommen und war deshalb von seiner normalen Leistungsfähigkeit weit entfernt.
«Das war so schade, ich hatte die Hoffnung, dass ich das Fahren auf dem MotoGP-Bike genießen kann», ärgerte sich Alvaro. «Aber ich hatte schon ab der ersten Runde große Schwierigkeiten mit meinem linken Arm. Während meiner ganzen Karriere habe ich nie daran gedacht in einem Rennen aufzugeben – das war das erste Mal. Ich fuhr das Rennen nur dem Team zuliebe zu Ende und weil Ducati so viel unternommen hatte, um mich dort fahren zu lassen. Ich musste weiterfahren, auch wenn ich vier Sekunden pro Runde verliere – aus Respekt vor allen.»
Zurück aus Südostasien ließ sich der dreifache Weltmeister in Madrid untersuchen, von seiner Halswirbelsäule wurde eine Magnetresonanztomographie gemacht. Die Diagnose von Dr. Angel Villamor bestätigte die Befürchtungen: Beim Sturz in Jerez wurden die Bandscheiben zwischen den Wirbeln C5, C6 und C7 verschoben, Medizinier sprechen von einer Bandscheibenvorwölbung.
«Mein Gefühl im Arm ist inzwischen viel besser, im Nacken blockiert aber noch immer etwas», erzählte Bautista beim Treffen mit SPEEDWEEK.com am Freitagabend in Italien. «Glücklicherweise habe ich noch etwas Zeit, um mich zu erholen. Ich gehe davon aus, dass ich zum ersten Wintertest der neuen Saison wieder in Topform bin.»
Am 24./25. Januar testet Bautista in Jerez, am 29./30. in Portimao. Am 19./20. Februar ist der letzte Vorsaisontest in Australien, bevor am letzten Februar-Wochenende auf gleicher Strecke auf Phillip Island die SBK-Saison 2024 beginnt.
Während Bautista Ducati treu bleibt, haben seine beiden Hauptrivalen Toprak Razgatlioglu (von Yamaha zu BMW) und Jonathan Rea (von Kawasaki zu Yamaha) den Hersteller gewechselt.
«Ich habe ihre bisherigen Tests verfolgt», grinste Bautista. «Sie waren mit ihren neuen Motorrädern vom Start weg recht schnell. Alle haben mich gefragt, was ich vom Markenwechsel von Toprak halte. Für mich war das nicht verrückt. Er ist sehr talentiert und BMW ist ein gutes Werk. Sie investieren viel Geld, um das Bike zu verbessern und konkurrenzfähig zu sein. Ich erwarte, dass er mit BMW bereits in der ersten Saison um den Titel kämpft. Für Jonathan gilt das Gleiche. Und auch mein neuer Teamkollege Nicolo Bulega wird sehr schnell sein. Das hat man bereits im ersten Test gesehen, er arbeitet auch sehr ähnlich wie ich.»