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Holzhauer Honda: WM-Saison würde das Doppelte kosten

Von Ivo Schützbach
«Ich bin seit 28 Jahren im Motorsport tätig und habe davon 22 in der IDM verbracht. Natürlich reizt mich ein anderes Paddock», sagt Honda-Teamchef Jens Holzhauer, der ein Auge auf die Superbike-WM geworfen hat.

Während ihres Wildcard-Einsatzes bei der Superbike-WM in Jerez haben das Holzhauer-Team und sein Fahrer Florian Alt Blut geleckt. Unterstützt Honda Europa das Projekt, ist eine Fortsetzung geplant.

2024 sehen wir in der Superbike-WM vier Stammfahrer auf einer Honda: Iker Lecuona und Xavi Vierge im HRC-Werksteam sowie Tarran Mackenzie und Adam Norrodin bei Petronas MIE.

Das deutsche Team Holzhauer Racing Promotion, im Vorjahr mit Florian Alt Gewinner der IDM Superbike, würde nach seinem Wildcard-Einsatz Ende Oktober in Jerez gerne öfter auf der Weltbühne auftreten. Damals gelangen die Plätze 19, 18 und 22, die eingesetzte Honda Fireblade war technisch aber nahe der Serie und entsprechend unterlegen.

Ob wir die deutsche Mannschaft in diesem Jahr öfter in der Weltmeisterschaft sehen, hängt auch von der Unterstützung von Honda ab.

«Im alten Jahr haben wir mit Honda alles bezüglich der IDM geklärt, dann sind alle in den Urlaub», sagte Teameigentümer Jens Holzhauer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich bin seit dem 7. Januar zurück, diesen Monat gehen die Gespräche bezüglich Wildcard-Einsätzen los. Ich bin jetzt seit 28 Jahren im Motorsport tätig und habe davon 22 in der IDM verbracht. Natürlich reizt mich ein anderes Paddock, dafür müssen aber auch die Rahmenbedingungen passen. Ich habe eine Tuning-Firma und betreue viele Kunden aus Deutschland und Europa, dafür passt die IDM. Für die Hobbyrennfahrer bringt mir das WM-Reglement wenig, ich muss das ja auch auf eine gewisse Weise aus einer geschäftlichen Sicht sehen. Ich muss aber auch sagen, dass mich das technisch sehr reizt. Vielleicht gelingt es uns ein Konstrukt auf die Beine zu stellen, um zweigleisig zu fahren. Dass wir die IDM als Hauptjob haben, diesen aber mit ein paar Europarennen der WM verknüpfen. In Frage kommt alles, wo es keine Terminüberschneidung gibt und die Strecke in einem gewissen Umkreis liegt. Als wir für die WM die spezielle Gabel und die Bremsen anschafften, dachten wir schon auch ein bisschen an die Zukunft

«Die Engagements in der Superbike-WM sind Sache von Honda Europa und nicht von Honda Deutschland», erklärte der Teamchef aus Wittenberge. «Das macht Honda UK, mit denen werden wir uns an einen Tisch setzen, vielleicht können sie uns helfen. Für ein WM-Wochenende musst du zwischen 50.000 und 80.000 Euro kalkulieren. Wenn man bedenkt, dass ein Satz Bremsbeläge 400 Euro kostet… Ich habe langjährige Partner, glaube aber nicht, dass sie in der WM den entsprechenden Marketingeffekt sehen. Die Leute, die uns unterstützen, finden cool, was wir als Underdogs machen, stehen hinter meiner Person und lieben auch alle unsere Fahrer. Alle unsere heutigen Sponsoren waren schon dabei, als Karl Muggeridge (Deutscher Meister 2010 – der Autor) für uns fuhr, das sind langjährige Partner. Die müssten für die WM alle eine Riesenschippe draufpacken. Das ist nach der Coronazeit nicht so einfach, aber es wird diese Gespräche geben.»

Für den Titelgewinn in der IDM 2023 brauchte das Holzhauer-Team 450.000 Euro. Eine Saison in der Weltmeisterschaft würde bei Verzicht auf Überseerennen mindestens das Doppelte kosten – auf Sparflamme und mit einem Fahrer.


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