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Neue Drehzahlen: 500/min mehr für Ducati und Kawasaki

Von Ivo Schützbach
Jetzt offiziell: Die Ducati Panigale V4R bekommt 500/min zusätzlich

Jetzt offiziell: Die Ducati Panigale V4R bekommt 500/min zusätzlich

Der Motorrad-Weltverband FIM hat das technische Reglement für die Superbike-WM und ihre Rahmenklassen für 2024 veröffentlicht. Die Maximaldrehzahl wird in der Königsklasse zukünftig eine untergeordnete Rolle spielen.

Mit der Einführung des Mindestgewichts für den Fahrer in voller Montur ab 2024 und der regulierten Kraftstoffdurchflussmenge ab 2025 wird die vielgescholtene Balancierung der Motorräder in der Superbike-WM über die Maximaldrehzahl zumindest teilweise abgeschafft. Sie hatte im Vorjahr dazu geführt, dass der Serienmotor der Ducati V4R 900/min höher dreht, als es dem Aggregat in der Weltmeisterschaft erlaubt war.

Die Motoren von Ducati und Kawasaki dürfen diese Saison 500/min höher drehen als 2023, ihr Maximum liegt jetzt bei 16.100 und 15.100/min. Für die anderen Hersteller geht es mit der letztjährigen Maximaldrehzahl weiter:

Honda 15.600/min
BMW 15.500
Yamaha 15.200

Im weiteren Saisonverlauf wird an der Drehzahl nichts mehr geändert, sofern ein Hersteller keine Änderungen am Motor (Concession-Parts) oder Chassis (Super-Concession-Parts) zugestanden bekommt.

«Wenn du einem nicht konkurrenzfähigen Hersteller etwas zugestehst, dann lässt sich vorher nicht abschätzen, ob er dadurch 0,1 oder 1 sec findet», erklärte SBK Executive Director Gregorio Lavilla die Ausnahme von der Regel. «Die vergangenen zwei Jahre haben wir gesehen, dass ein Hersteller durch den Einsatz von Super-Concession-Parts nicht automatisch schneller wird. Wenn aber offensichtlich ist, dass ein bestimmtes Teil eine deutliche Verbesserung bringt, dann haben wir uns darauf geeinigt, die Balance über die Maximaldrehzahl wieder herzustellen. Ansonsten lassen wir die Finger von der Drehzahl.»

Mit diesem Schritt geht eine grundsätzliche Philosophie-Änderung einher: Statt den Besten mit verringerter Maximaldrehzahl zu bestrafen, wenn der hochkomplexe Balance-Algorithmus auswirft, dass er gegenüber den anderen zu schnell ist, zielen die neuen Regeln darauf ab, den Erfolglosen den Anschluss zur Spitze zu ermöglichen.

«Wenn sich zukünftig ein Hersteller beschwert, dass ein anderer sehr schnell ist – selbst mit limitierter Spritmenge –, dann werde ich erklären, dass wir niemals einen bestrafen wollten, der großartige Arbeit leistet», so Lavilla gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wenn du Weltmeister wirst, dann bedeutet das, dass der Hersteller ein weltmeisterliches Motorrad und Team hat sowie einen Piloten, der wie ein Champion fährt. Seit vielen Jahren will ich diese Drehzahllösung schon loswerden, ich habe sie nie gemocht. Wir brauchten aber etwas, um den Erfolglosen zu helfen. Es gab keine andere Idee, bis die mit der Spritdurchflussmenge aufkam.»

Das Mindestgewicht für den Fahrer in voller Montur wurde im Reglement wie bereits bekannt verankert: 80 kg wurden als Durchschnittsgewicht definiert; wer darunter liegt, muss 50 Prozent der Differenz als Extragewicht zuladen. Wiegt ein Fahrer beispielsweise 66 Kilogramm, betrüge die Differenz 14 kg, es würde also ein Zusatzgewicht von 7 kg fällig.

Ein Fahrer muss maximal 10 kg zuladen. Das Mindestgewicht des Superbikes ist mit 168 kg definiert und kann sich somit auf maximal 178 kg erhöhen. Alle Fahrer und Motorräder werden bei der technischen Abnahme und nach den Trainings oder Rennen gewogen. Piloten können auch für Kontrollen während der freien Trainings ausgelost werden.

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