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Nicolo Bulega: Der Zauberlehrling bleibt fantastisch

Von Friedemann Kirn
Nicolo Bulega: Gruß an den Fotografen

Nicolo Bulega: Gruß an den Fotografen

Nach vielversprechenden Resultaten bei allen anderen Superbike-Vorsaisontests gab sich der neue Ducati-Werkspilot Nicolo Bulega auch am Dienstag auf Phillip Island keine Blöße und fuhr nur knapp geschlagen auf Platz 2.

Nach einem langen, unterhaltsamen Duell mit Andrea Iannone, bei dem sich die beiden Italiener mehrmals an der Spitze der Zeitenliste abwechselten, sah es am Nachmittag so aus, als könne sich Nicolo Bulega als Tagesbester behaupten – bis der ins offizielle ROKiT-BMW übergelaufene Toprak Razgatlioglu kurz vor Schluss des Tests auf Zeitenjagd ging und einen inoffiziellen Rundenrekord von 1:28,511 min auf den frischen Asphaltbelag knallte, mit dem er Bulega um den Hauch von 0,074 Sekunden auf Platz 2 verwies.

Trotzdem war Bulega beeindruckt, von der eigenen Leistung ebenso wie vom Speed seiner Ducati. «Phillip Island ist meine Lieblingsstrecke, hier zu fahren ist ein einzigartiges Erlebnis», schwärmte der Supersport-Champion. «Trotzdem waren die ersten fünf, sechs Runden etwas seltsam und wacklig, weil ich nicht gerade mit dem gewohnten Tempo am Ende der Zielgeraden ankam. Ich brauchte eine Weile, um mich vor Kurve 1 auf den gewaltigen Speed und die neuen Bremspunkte mit dem Superbike einzustellen. Ich musste im Kopf ein paar Schalter umlegen, doch nach ungefähr zehn Runden kam ich gut zurecht.»

Das war eine Untertreibung, denn im Duell mit Iannone unterbot Bulega mehrfach den Pole-Rekord. Noch beeindruckender war, wie schonend er dabei mit den Reifen umging. «Meine Pace fürs Rennen ist sehr, sehr gut. In dieser Hinsicht lief der Test noch besser als die anderen, die wir bereits absolviert haben», rieb sich der 24-Jährige die Hände. «Ich habe gehört, dass einige der Fahrer Probleme mit der Lebensdauer ihrer Reifen hatten, doch ich kann mich nicht beklagen. Die Pirelli-Techniker haben mir verraten, dass ich einer der besten Fahrer bin, was den Verschleiß angeht. Tatsächlich war das Nachlassen bei der Reifen-Performance kaum der Rede wert und gut zu kontrollieren.»

Er selbst sei zuversichtlich, 21 Phillip-Island-Runden mit dem gleichen Reifen überstehen zu können, merkte er an. Von Vorstößen einzelner Vertreter anderer Teams, die Renndistanz möglicherweise zu verkürzen oder ein Flag-to-Flag-Rennen mit Reifenwechsel auszurufen, wusste er nichts. «Was da auch immer auf uns zukommen mag: Ich bin für alle Fälle gerüstet», zuckte er die Schultern. «Für uns ist es jedoch sicher ein Vorteil, wenn wir das Rennen normal und wie geplant abspulen können. Während drei, vier der anderen Fahrer Probleme haben, kommen Iannone und ich besonders gut zurecht. Was mich betrifft, schreibe ich das meiner weichen, flüssigen Fahrweise zu.»

Trotz des erfolgreichen Tages sieht Bulega für die Rennen am kommenden Wochenende Verbesserungspotenzial. «Wir haben gut gearbeitet und stehen besser da, als ich das selbst erwartet hätte. Das Bike ist gut, und ich hatte auf jeder Strecke, auf der wir bisher waren, ein sehr gutes Gefühl», räumte er ein. «Doch es gibt immer Dinge, die sich weiter optimieren lassen. Hier in Phillip Island muss ich am Bremsen und Einbiegen in Kurve 4 und 10 feilen!»

Kombinierte Zeiten Superbike-WM-Test Phillip Island, 20. Februar
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 1:28,511 min
2. Nicolo Bulega (I) Ducati 1:28,585 + 0,074 sec
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha 1:28,835 + 0,324
4. Andrea Iannone (I) Ducati 1:29,001 + 0,490
5. Alex Lowes (GB) Kawasaki 1:29,211 + 0,700
6. Michael Rinaldi (I) Ducati 1:29,213 + 0,702
7. Alvaro Bautista (E) Ducati 1:29,278 + 0,767
8. Scott Redding (GB) BMW 1:29,370 + 0,859
9. Remy Gardner (AUS) Yamaha 1:29,399 + 0,888
10. Axel Bassani (I) Kawasaki 1:29,406 + 0,895
11. Sam Lowes (GB) Ducati 1:29,432 + 0,921
12. Danilo Petrucci (I) Ducati 1:29,468 + 0,957
13. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 1:29,648 + 1,137
14. Michael vd Mark (NL) BMW 1:29,716 + 1,205
15. Jonathan Rea (GB) Yamaha 1:29,966 + 1,455
16. Xavi Vierge (E) Honda 1:29,977 + 1,466
17. Philipp Öttl (D) Yamaha 1:29,986 + 1,475
18. Garrett Gerloff (USA) BMW 1:30,381 + 1,870
19. Iker Lecuona (E) Honda 1:30,468 + 1,957
20. Bradley Ray (GB) Yamaha 1:30,559 + 2,048
21. Tito Rabat (E) Kawasaki 1:31,029 + 2,518
22. Tarran Mackenzie (GB) Honda 1:31,580 + 3,069
23. Adam Norrodin (MAL) Honda 1:32,088 + 3,577

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