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Phillip Island FP3: Neun Fahrer unter dem Pole-Rekord

Von Ivo Schützbach
Überflieger Nicolo Bulega

Überflieger Nicolo Bulega

Erwartungsgemäß wird der Streckenrekord auf Phillip Island dank dem neuen Asphalt in jeder Session verbessert. Für die Bestmarke im FP3 sorgte Rookie Nicolo Bulega, Domi Aegerter wurde Vierter, Philipp Öttl Neunter.

Bereits während des Tests am Dienstag wurden die schnellsten Superbike-Zeiten jemals auf Phillip Island gefahren, was hauptsächlich auf den sehr griffigen neuen Asphalt zurückzuführen ist. Toprak Razgatlioglu (BMW) sorgte mit 1:28,511 min für die Bestzeit und blieb damit über 7/10 sec unter dem Pole-Rekord von Tom Sykes (BMW, 1:29,230 min) aus dem Jahr 2020.

Da Rekorde nur während einer Rennveranstaltung erzielt werden können, handelt es sich bei der Zeit des Türken um eine inoffizielle Bestmarke.

Im FP1 am Freitagmorgen herrschten nach vorübergehendem Nieselregen nur in den letzten 15 Minuten gute Bedingungen, Yamaha-Werksfahrer Andrea Locatelli wurde mit 1:29,197 min Erster und stellte damit einen Streckenrekord auf.

Dieser wurde von Alex Lowes (Kawasaki) im FP2 auf 1:29,042 min verbessert, auch in diesem Training war die Strecke nur während der Hälfte der 45 Minuten in schnellem Zustand. Zwischenzeitlich hatte es erneut geregnet und böiger Wind machte den Fahrern zu schaffen.

Im 20-minütigen FP3 am Samstagmorgen ab 10 Uhr, Phillip Island ist gegenüber MEZ zehn Stunden voraus, herrschten bei 17 Grad Celsius Luft- und 24 Grad Asphalttemperatur ordentliche Bedingungen, nach dem Freitag Grau in Grau scheint zwischendurch immer wieder die Sonne. Es dauerte lediglich 5 Minuten, dann sorgte Alvaro Bautista (Aruba.it Ducati) mit 1:28,886 min für den nächsten Rekord.

Nicolo Bulega verbesserte diesen auf 1:28,716 min. An diese Zeit kam keiner heran, Razgatlioglu und Locatelli verlieren als Zweiter und Dritter aber nur 0,003 und 0,007 sec!

Dominique Aegerter (GRT Yamaha) verbesserte sich gegenüber Freitag um 8/10 sec und wurde hervorragender Vierter. Philipp Öttl (GMT94 Yamaha) steigerte sich um 0,4 sec und wurde tadelloser Neunter. Bis Platz 9 blieben alle Piloten unter dem Pole-Rekord!

Weltmeister Bautista schloss die Session als Achter ab, verlor aber nur 0,366 sec. Jonathan Rea ließ seine Yamaha über Nacht von links auf rechts umbauen, scheint die Lösung seiner Probleme aber noch nicht gefunden zu haben: Platz 13.

Wie eng das Feld beisammen liegt, offenbart der Blick auf die Zeitenliste: Die Top-16 sind innerhalb einer Sekunde.

Sam Lowes (Marc VDS) hatte bereits in der ersten Runde einen Highsider mit seiner Ducati V4R und schlug hart auf dem Asphalt auf (Hüftprellung), womit sein Training beendet war. Scott Redding (BMW) stürzte in der zweiten Runde in Kurve 6, auch er war damit raus.

Für sämtliche Trainings und Rennen in Australien haben die Fahrer ausschließlich die harten SC1-Hinterreifen von Pirelli zur Verfügung. Den etwas weicheren SC0 (zwei Stück) gibt es nur für das Qualifying. Der weiche Standard-Hinterreifen SCX steht wegen des Streckenlayouts und des aggressiven Asphalts nicht zur Verfügung, ebenso wenig der superweiche SCQ-Qualifyer.

Das Qualifying beginnt um 3 Uhr MEZ, das erste Rennen startet um 6 Uhr MEZ. Es wurde von 22 auf 20 Runden verkürzt, außerdem müssen die Fahrer zwischen Runde 9 und 11 an die Box kommen, um ein anderes Hinterrad mit neuem Reifen einbauen zu lassen. Damit die Mechaniker nicht in Stress geraten und deswegen Fehler machen, werden für den Pitstop 63 sec als Minimum veranschlagt. Gemessen wird dabei die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Boxengasse.

Eine Randnotiz: Alvaro Bautista hat bislang jedes seiner Rennen auf Phillip Island im Trockenen auf Ducati gewonnen.

Ergebnisse Superbike-WM Phillip Island, FP3:

1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:28,716 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR), BMW, +0,003 sec
3. Andrea Locatelli (I), Yamaha, +0,007
4. Dominique Aegerter (CH), Yamaha, +0,124
5. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +0,221
6. Garrett Gerloff (USA), BMW, +0,256
7. Alex Lowes (GB), Kawasaki, +0,274
8. Alvaro Bautista (E), Ducati, +0,366
9. Philipp Öttl (D), Yamaha, +0,447
10. Michael van der Mark (NL), BMW, +0,595
11. Andrea Iannone (I), Ducati, +0,640
12. Michael Rinaldi (I), Ducati, +0,660
13. Jonathan Rea (GB), Yamaha, +0,690
14. Xavier Vierge (E), Honda, +0,739
15. Danilo Petrucci (I), Ducati, +0,872
16. Axel Bassani (I), Kawasaki, +0,966
17. Tito Rabat (E), Kawasaki, +1,331
18. Bradley Ray (GB), Yamaha, +1,839
19. Scott Redding (GB), BMW, +1,957
20. Tarran Mackenzie (GB), Honda, +2,632
21. Adam Norrodin (MAL), Honda, +2,857
22. Sam Lowes (GB), Ducati, Sturz

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