Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Johnny Rea (Yamaha): «Wir steckten in der Scheiße»

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea war in Australien ratlos

Jonathan Rea war in Australien ratlos

Der Saisonauftakt in Australien war für Jonathan Rea ein Debakel. Während sein neuer Arbeitgeber Yamaha mit Pata-Teamkollege Andrea Locatelli zwei Podestplätze feiern durfte, kam der Rekordchampion unter die Räder.

Das Renndebüt von Jonathan Rea auf Yamaha lief nach den vielversprechenden Wintertests auf der iberischen Halbinsel unerwartet zäh.

Nur Platz 15 im Test am Dienstag vergangene Woche auf Phillip Island – mit 1,455 sec Rückstand auf die Bestzeit.

Im Qualifying am Samstag fehlten Johnny 0,974 sec zu Platz 1 – nur Startplatz 11.

Reas Yamaha-Crew baute die R1 von Dienstag auf Freitag komplett um, von Freitag auf Samstag erneut. Und von Samstag auf Sonntag noch einmal, weil sie das massive Chattering am Hinterrad nicht wegbekam.

Im ersten Rennen verlor Rea unnötigerweise über 20 sec beim Boxenstopp und kam deswegen mit knapp 38 sec Rückstand nur als 17. ins Ziel. Doch auch ohne dieses Malheur wäre der Nordire maximal Zwölfter geworden.

Im Sprintrennen wurde es Rang 10 (+5,535 sec) für den 119-fachen Laufsieger. Und im zweiten Hauptrennen, in dem Rea erstmals am vergangenen Wochenende konkurrenzfähig war, hatte er auf Platz 5 liegend einen üblen Highsider, der mit Prellungen am ganzen Körper im Krankenwagen endete und für rote Flaggen sorgte.

Nach den ersten drei Rennen des Jahres steht Johnny geschockt ohne Punkte da.

Doch niemand sollte den Fehler begehen und Rea oder Yamaha anhand der Leistungen in Südaustralien bereits abschreiben. Das Streckenlayout auf Phillip Island ist einmalig, der neue, sehr griffige und aggressive Asphalt trägt zusätzlich zur Besonderheit der malerisch gelegenen Piste bei. Hinzu kommt, dass Reifenlieferant Pirelli für die Rennen zu Saisonbeginn nur harte Hinterreifen dabeihatte.

Das alles wird anders sein, wenn es vom 22.–24. März auf der glatten Strecke in Barcelona mit dem Europa-Auftakt weitergeht.

In der Woche zuvor wird auf dem Circuit de Catalunya in Montmelo am Donnerstag und Freitag (14./15. März) getestet. Für Rea die Chance, an der Basisabstimmung seiner Yamaha zu arbeiten und für die restliche Saison auf Kurs zu kommen.

«Während eines Rennwochenendes kannst du nichts testen», betonte der sechsfache Weltmeister im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Du kannst nicht mit dem einen Bike etwas testen und dann auf das zweite springen und eine andere Abstimmung probieren. Wir haben nur ein Bike, damit bist du aufgeschmissen. Was willst du in 20 Minuten FP3 machen? Da kannst du nicht die Schwinge wechseln, da kommst du kaum zum Reifenwechsel.»

«Während des Jerez-Tests funktionierte mein Motorrad fantastisch, mit meinem Rennrhythmus hätte ich um einen Podestplatz gekämpft», hielt Rea fest. «Im Portimao-Test war ich nicht ganz so gut, aber auch dort hätte es für die Top-5 gereicht. Auf Phillip Island war alles ganz anders: Die Art der Kurven, die Reifen, der Griplevel – und wir steckten in der Scheiße.»

«Mein früheres Bike passte recht gut zu meinem Fahrstil», sagt der 37-Jährige, der bis Ende 2023 neun Saisons für Kawasaki fuhr. «Ich sehe, was andere Fahrer machen, um das Beste aus der R1 zu holen. Wir versuchen das zu replizieren, hatten aber diverse Schwierigkeiten. Sobald sich das Bike für mich sanfter und einfacher fahren lässt, werden meine Rundenzeiten besser.»

Ergebnis Superbike-WM Phillip Island, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alex Lowes (GB) Kawasaki
2. Alvaro Bautista (E) Ducati + 0,048 sec
3. Danilo Petrucci (I) Ducati + 1,178
4. Andrea Iannone (I) Ducati + 1,275
5. Nicolo Bulega (I) Ducati + 2,346
6. Michael Rinaldi (I) Ducati + 2,913
7. Sam Lowes (GB) Ducati + 3,480
8. Garrett Gerloff (USA) BMW + 4,119
9. Michael vd Mark (NL) BMW + 5,159
10. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 5,165
11. Axel Bassani (I) Kawasaki + 5,183
12. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 7,652
13. Xavi Vierge (E) Honda + 9,082
14. Philipp Öttl (D) Yamaha + 10,729
15. Bradley Ray (GB) Yamaha + 11,806
16. Tito Rabat (E) Kawasaki + 17,416
17. Scott Redding (GB) BMW + 21,815
18. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 25,481
19. Adam Norrodin (MAL) Honda + 32,107
- Andrea Locatelli (I) Yamaha
Ergebnis Superbike-WM Phillip Island, Superpole-Race:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alex Lowes (GB) Kawasaki
2. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 1,157 sec
3. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW + 1,738
4. Alvaro Bautista (E) Ducati + 1,812
5. Nicolo Bulega (I) Ducati + 2,838
6. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 2,853
7. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 3,051
8. Sam Lowes (GB) Ducati + 3,341
9. Michael Rinaldi (I) Ducati + 5,140
10. Jonathan Rea (GB) Yamaha + 5,535
11. Axel Bassani (I) Kawasaki + 6,064
12. Xavi Vierge (E) Honda + 6,958
13. Garrett Gerloff (USA) BMW + 7,017
14. Andrea Iannone (I) Ducati + 7,814
15. Danilo Petrucci (I) Ducati + 8,580
16. Michael vd Mark (NL) BMW + 9,158
17. Scott Redding (GB) BMW + 11,070
18. Philipp Öttl (D) Yamaha + 13,228
19. Tito Rabat (E) Kawasaki + 16,843
20. Adam Norrodin (MAL) Honda + 28,706
21. Bradley Ray (GB) Yamaha + 49,720
- Tarran Mackenzie (GB) Honda
Ergebnis Superbike-WM Phillip Island, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 2,280 sec
3. Andrea Iannone (I) Ducati + 2,630
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 4,728
5. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW + 5,706
6. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 8,333
7. Michael vd Mark (NL) BMW + 8,647
8. Danilo Petrucci (I) Ducati + 9,965
9. Garrett Gerloff (USA) BMW + 11,699
10. Xavi Vierge (E) Honda + 12,423
11. Scott Redding (GB) BMW + 14,413
12. Axel Bassani (I) Kawasaki + 16,668
13. Sam Lowes (GB) Ducati + 18,388
14. Michael Rinaldi (I) Ducati + 23,560
15. Alvaro Bautista (E) Ducati + 32,471
16. Philipp Öttl (D) Yamaha + 35,580
17. Jonathan Rea (GB) Yamaha + 37,949
18. Tito Rabat (E) Kawasaki + 39,427
19. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 54,890
20. Adam Norrodin (MAL) Honda + 57,202
21. Bradley Ray (GB) Yamaha + 58,642
- Remy Gardner (AUS) Yamaha
Superbike-WM 2024: Stand 3 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alex Lowes (GB) Kawasaki 50
2. Nicolo Bulega (I) Ducati 41
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha 29
4. Andrea Iannone (I) Ducati 29
5. Alvaro Bautista (E) Ducati 27
6. Danilo Petrucci (I) Ducati 24
7. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 19
8. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 18
9. Michael vd Mark (NL) BMW 16
10. Garrett Gerloff (USA) BMW 15
11. Sam Lowes (GB) Ducati 14
12. Michael Rinaldi (I) Ducati 13
13. Xavi Vierge (E) Honda 9
14. Axel Bassani (I) Kawasaki 9
15. Remy Gardner (AUS) Yamaha 8
16. Scott Redding (GB) BMW 5
17. Philipp Öttl (D) Yamaha 2
18. Bradley Ray (GB) Yamaha 1

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