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Testteam: Was BMW zu Wildcard-Einsätzen 2024 sagt

Von Ivo Schützbach
Mit dem ehemaligen Superbike-Weltmeister Sylvain Guintoli und Ex-MotoGP-Pilot Bradley Smith hat BMW zwei hochkarätige Testfahrer unter Vertrag. Wie deren Talente maximal genutzt werden sollen.

In der MotoGP-WM sehen wir immer wieder Testfahrer wie Dani Pedrosa (KTM), Stefan Bradl (Honda) oder Michele Pirro (Ducati) bei Wildcard-Einsätzen. Die Hersteller entsprechen damit nicht nur den Wünschen der Fahrer, sondern sorgen auch dafür, dass diese eine gewisse Rennschärfe behalten.

In der Superbike-WM ist das anders: Testfahrer wie Pirro (Ducati), Florian Marino (Kawasaki), Niccolo Canepa (Yamaha) oder Tetsuta Nagashima (Honda) kommen, wenn dann, als Ersatz für einen verletzten Stammpiloten zum Einsatz.

BMW hat seit Sommer 2023 ebenfalls ein Testteam, mit dem ehemaligen Superbike-Weltmeister Sylvain Guintoli (2014 auf Aprilia) und Bradley Smith stehen zwei ehemalige MotoGP-Piloten unter Vertrag.

Bis auf Canepa sind während des Barcelona-Tests diese Woche Donnerstag und Freitag alle Testfahrer im Einsatz.

SPEEDWEEK.com traf sich mit Christian Gonschor, dem Technischen Direktor von BMW, um über mögliche Wildcard-Einsätze in der Superbike-WM zu sprechen. «Die Testfahrer konzentrieren sich dieses Jahr voll und ganz auf die Testarbeit», betonte der Bochumer. «Sie machen die Arbeit im Hintergrund. Wenn du ein Rennwochenende bestreitest, dann wechselst du automatisch von einem Test- und Entwicklungsfokus auf einen Rennmodus. Das ist gut, um das Niveau anzuheben. Aber am Ende des Tages ist jeder Testfahrer auch Rennfahrer, sobald er auf dem Grid steht, geht es auch um persönliche Ziele. Das ist auch völlig in Ordnung. Unser Fokus liegt aber auf der Entwicklungsarbeit und den hast du im reinen Testbetrieb eindeutig mehr.»

Während Guintoli zum BMW-Werksteam in der Endurance-WM gehört, konzentriert sich Smith ausschließlich auf seine Testaufgaben.

«Es ist ein cleverer Schachzug, Sylvain nach seinen Einsätzen in der Endurance-WM im Vorjahr auch für unser Einsatzteam zu nutzen», meint Gonschor. «Sein Speed in der Langstrecke ist immer noch herausragend und er liefert auch guten Input. Somit haben wir eine gute Balance: Einen unserer Testfahrer haben wir für die EWC gewählt, der andere wird sich auf die Testarbeit konzentrieren.»

Kommen Guintoli und Smith als Ersatzfahrer in Frage, sollte sich aus dem Stammquartett Razgatlioglu, van der Mark, Redding und Gerloff einer verletzen? «Was Sinn macht, ist strecken-, technik- und eventabhängig», erklärte der BMW-Manager. «Natürlich ist es denkbar, dass die Testfahrer Einsätze als Ersatzfahrer bestreiten, weil sie das Bike und das Paket kennen. Aber genauso gut ist es je nach Rennstrecke von unternehmerischem Interesse, jemanden aus einer nationalen Meisterschaft zu nutzen. Weil er Streckenkenntnisse par excellence hat oder der Markt relevant ist, da gibt es keine Pauschalantwort.»


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