MotoGP: Toprak versteht Jorge Martin

Lowes über Bimota: «Was haben die Leute erwartet?»

Von Sebastian Fränzschky
Noch kein Top-5-Ergebnis in der laufenden Saison der Superbike-WM: Bimota-Werkspilot Alex Lowes sprach in Most über die Entwicklung der KB998 und wunderte sich über die hohe Erwartungshaltung der Außenstehenden.

Nach der Superbike-WM 2024 begann für das erfolgsverwöhnte Kawasaki-Werksteam ein neues Kapitel. Die spanische Mannschaft rund um Guim und Biel Roda wechselte zur Kawasaki-Tochter Bimota und präsentierte beim Nachsaison-Test in Jerez stolz die neue KB998, die beim Chassis und der Aerodynamik deutlich moderner wirkt als die in die Jahre gekommene Kawasaki ZX-10RR. Geblieben ist der vergleichsweise schwache Kawasaki-Motor.

Bei den zurückliegenden Rennwochenenden in Phillip Island, Portimao, Assen und Cremona fiel es dem neuen Bimota-Werksteam schwer, die Resultate der vergangenen Saison zu erreichen. Alex Lowes, der im Vorjahr noch Laufsiege einfuhr und regelmäßig auf dem Podium stand, kam mit der neuen Bimota noch nicht in die Top-5. Aktuell liegt der routinierte Brite nur auf der 14. Position der Fahrerwertung. Teamkollege Axel Bassani ist WM-Zwölfter.

Wie zufrieden ist Lowes mit der Entwicklung des Projekts? «Die Meisterschaft ist ziemlich hart umkämpft. Ich weiß nicht, was die Leute erwartet haben», wunderte sich der Bimota-Pilot beim Treffen mit den Medienvertretern in Most.

«Im vergangenen Jahr haben wir mit einem alten Motorrad gute Arbeit geleistet. Das ist die Referenz. Jetzt wollen wir diese Ergebnisse mit einem neuen Motorrad erreichen. Wir sind nicht weit davon entfernt, doch das Teilnehmerfeld liegt leistungsmäßig sehr dicht beisammen. Honda ist seit sechs Jahren mit einem Werksteam dabei. BMW ist noch länger dabei. In den ersten Jahren hatten sie auch zu kämpfen», verwies Lowes auf die Schwierigkeiten, die andere Hersteller bei ihren Projekten hatten.

Ist die Bimota im Vergleich zur Kawasaki ein Fortschritt? «Die Bimota funktioniert in Most besser als die Kawasaki, vor allem im zweiten und im dritten Sektor. Im finalen Sektor fehlt uns noch etwas. Und natürlich fehlt uns auch im ersten Sektor etwas. Das ist auf die Gerade zurückzuführen», erklärte Lowes.

«Das Chassis der Bimota ist gut», lobte Lowes. «In den kurvenreichen Sektoren macht das Motorrad wirklich Spaß und performt gut. Die Kawasaki war in diesen Sektionen ebenfalls gut, doch die Bimota ist noch ein bisschen besser. Das Motorrad funktioniert besonders in langsamen und mittelschnellen Kurven gut. In den schnellen Kurven fehlt noch etwas Stabilität an der Front.»

Die Abstimmungsarbeit verlief bei den zurückliegenden Events noch nicht so reibungslos wie mit der Kawasaki, für die das Team über die Jahre ein sehr gutes Verständnis aufbauen konnte. «Wenn wir Änderungen am Motorrad vollziehen, dann erhalten wir nicht immer das Ergebnis, das wir erwartet haben», gestand Lowes.

«An einem Rennwochenende hat man nicht viel Zeit, um einen anderen Weg einzuschlagen. Bei der Kawasaki wussten wir, was die Änderungen bewirken. Das ist bei diesem Motorrad nicht der Fall», schilderte der Superbike-WM-Laufsieger.

«Das Gefühl beim Fahren ist gut, doch es ist nicht leicht, das Motorrad weiter zu optimieren. Ich würde nicht behaupten, dass wir im Moment raten, doch wir lernen ständig dazu. Manchmal sind die Änderungen gut, manchmal nicht», so Lowes.

Der Start ins Most-Wochenende verlief für Lowes und Bimota vielversprechend. Im zweiten Training am Freitagnachmittag fuhr Lowes in die Top-3. Auf Toprak Razgatlioglus Bestzeit verlor Lowes weniger als drei Zehntelsekunden. Und auch Teamkollege Bassani war schnell. Der Italiener beendete den Trainingstag auf der siebten Position. Ein Sturz im dritten Training am Samstagmorgen in Kurve 20 bescherte Lowes' Crew zusätzliche Arbeit vor der Superpole.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Zarco-Mania: Regen in Le Mans, Sonne im Herzen

Von Thomas Kuttruf
Das Drehbuch des Frankreich-Grand-Prix war zugleich Action-Thriller und nicht enden wollende Gefühlsschnulze. Die MotoGP hat in Le Mans mit Held Johann Zarco lauter denn je bewiesen, dass beides zusammen möglich ist.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 17.05., 15:20, Motorvision TV
    FIM X-Trial World Championship
  • Sa. 17.05., 15:30, RTL
    Formel 1: Großer Preis der Emilia Romagna
  • Sa. 17.05., 15:40, ORF 1
    Formel 1: Großer Preis der Emilia Romagna
  • Sa. 17.05., 15:55, ORF 1
    Formel 1: Großer Preis der Emilia Romagna
  • Sa. 17.05., 15:55, Schweiz 2
    Formel 1: Großer Preis der Emilia Romagna
  • Sa. 17.05., 16:00, Eurosport 2
    Formel E: FIA-Weltmeisterschaft
  • Sa. 17.05., 16:15, Motorvision TV
    All Wheel Drive Safari Challenge
  • Sa. 17.05., 16:45, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Sa. 17.05., 17:30, Das Erste
    Sportschau
  • Sa. 17.05., 17:30, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
» zum TV-Programm
6.89 24030830 C1705054513 | 5