Rinaldi auf Yamaha R1: Karriere-Neustart in Misano

Michael Rinaldi freut sich auf die Rückkehr in die Superbike-WM
Wenn die Superbike-WM am Wochenende auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli gastiert, schlägt für Michael Rinaldi die Stunde der Rückkehr – mit neuem Bike und einem neuen Team. Der 29-jährige Italiener übernimmt im Yamaha Motoxracing WorldSBK Team von Sandro Carusi den Platz von Tito Rabat, der sich nach dem Event in Most von der italienischen Mannschaft trennte.
Für Rinaldi ist der Kurs an der Adriaküste mehr als nur eine Strecke – es ist der Ort eines seiner größten Erfolge: In der Superbike-WM 2021 gewann Rinaldi vor den Augen der hochrangigen Ducati-Manager das Samstags-Rennen und den Sprint.
Kein Wunder, dass die Vorfreude groß ist. «Die Strecke in Misano ist eine meiner Lieblingsstrecken, und ich freue mich, in die Superbike-WM zurückzukehren, wo ich in der Vergangenheit auch schon gewonnen habe», erklärte der Italiener, der bisher nur wenige Erfahrungen mit der Yamaha R1 sammeln konnte.
«Ich habe in Vallelunga getestet, um Vertrauen in mein neues Motorrad und das Team aufzubauen. Ich kann es kaum erwarten, am Freitag gegen die Konkurrenz anzutreten», fiebert Rinaldi dem Trainingsauftakt entgegen. Große Ambitionen hat er bei seinem Yamaha-Debüt aber nicht: «Ich habe mir für dieses Rennen keine konkreten Ziele gesetzt, sondern möchte einfach vor unseren Sponsoren und Fans mein Bestes geben.»
Für das Yamaha Motoxracing-Team ist Misano ein symbolträchtiges Wochenende. Nicht nur feiert die Mannschaft zehn Jahre Rennsport mit der Yamaha R1, sie tritt auch erstmals mit zwei Maschinen an.
«Die Runde in Misano war für uns schon immer wichtig, und dieses Jahr ist sie sogar noch bedeutender, weil wir zehn Jahre Rennsport mit der R1 feiern und weil wir zum ersten Mal mit zwei Motorrädern und mit dem Vertrauen von Yamaha, das uns auch Michael anvertraut hat, auf dieser Strecke antreten werden», betonte Teamchef Sandro Carusi. «Wir sind alle hochmotiviert, unser Bestes zu geben und die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.»
Mit Bahattin Sofuoglu steht Rinaldi ein motivierter Teamkollege gegenüber, der zuletzt in Most sein bislang stärkstes Superbike-Wochenende absolvierte. Der junge Türke kommt mit Rückenwind: «In Most hatte ich mein bisher bestes Superbike-Wochenende, daher kommt Misano genau zum richtigen Zeitpunkt.»
«Ich habe hart trainiert, um für diese wichtige Runde bereit zu sein, denn ich möchte mich weiter verbessern und habe mit dem Team daran gearbeitet, immer konkurrenzfähiger zu werden. Es ist die Heimrunde des Teams, daher werde ich alles geben, um gute Ergebnisse zu erzielen», so Sofuoglu.
Ob Rinaldi aus dem Stand an alte Erfolge anknüpfen kann, bleibt abzuwarten. In erster Linie wird es darum gehen, das angekratzte Selbstvertrauen aufzupolieren. In der Supersport-WM blieb Rinaldi mit der Yamaha R9 deutlich hinter den Erwartungen zurück. Bei den zurückliegenden Events sammelte er nur magere 17 Punkte und liegt damit auf der 19. Position der Fahrerwertung. Zudem erhält er bei Motoxracing nicht das Material, das vom Yamaha-Werksteam und der GRT-Mannschaft verwendet wird.