Superbike-WM: Ducati serviert Bautista ab

Toprak Razgatlioglu muss nächstes Jahr etwas zeigen

Von Ivo Schützbach
Toprak Razgatlioglu erfüllt sich einen Traum

Toprak Razgatlioglu erfüllt sich einen Traum

Der zweifache Superbike-Champion Toprak Razgatlioglu stellt sich ab 2026 der Herausforderung MotoGP. SPEEDWEEK.com traf sich mit dem Türken in Misano zum Gespräch.

Seit Ben Spies 2010 hat kein Superbike-Weltmeister mehr in die MotoGP gewechselt, am 10. Juni wurde von Yamaha offiziell bestätigt, dass wir Toprak Razgatlioglu 2026 in der Königsklasse und im Team Pramac Racing sehen werden.

Abgesehen von der abgestimmten Kommunikation seitens Yamaha und BMW gab es bislang keine Worte von Toprak, am Donnerstagnachmittag lud er ausgewählte Medienschaffende in die BMW-Hospitality im Fahrerlager des Misano World Circuit zum Gespräch in kleiner Runde ein. Am kommenden Wochenende findet an der Adria der sechste von zwölf Events der Superbike-WM 2025 statt.

«Einerseits bin ich etwas traurig, seit elf Jahren bin ich im Superbike-Paddock», fing Razgatlioglu an. «Aber jetzt gehe ich in die MotoGP, ich muss meinem Traum folgen. Auch wenn ich das lange für mich behalten habe, aber das ist mein großer Traum. Alle bei BMW sind traurig, dass ich ins andere Fahrerlager wechsle, gleichzeitig freut sich aber auch jeder für mich. Das tut gut, sie mögen mich alle. Für mich ist es sehr wichtig, dass sie sich für mich freuen. Jetzt bin ich glücklich, aufgeregt und denke auch viel darüber nach, weil dort alles anders sein wird. Ich muss mich schnell an das Bike anpassen und sieben Rennstrecken lernen. Für 2027 habe ich mir viel vorgenommen, ich muss aber auch nächstes Jahr etwas zeigen.»

Topraks Manager Kenan Sofuoglu verhandelte mit mehreren Marken, Yamaha hatte sich spätestens seit April zunehmend als Favorit herauskristallisiert. Mit MotoGP-Rennchef Paolo Pavesio ist der Türke seit Jahren freundschaftlich verbunden, 2021 haben sie gemeinsam die Superbike-WM gewonnen.

Nach dem MotoGP-Titelgewinn von Fabio Quartararo 2021 und WM-Rang 2 im Folgejahr wurde der japanische Hersteller vor allen von Ducati in der Entwicklung abgehängt. Was gibt Razgatlioglu die Hoffnung, dass die M1 im nächsten Jahr ein konkurrenzfähiges Paket sein wird?

«Yamaha hat sich verbessert, das ist leicht zu sehen», betonte der 28-Jährige. «Für nächstes Jahr kommt der neue Motor, für 2027 ändert sich dann sowieso alles, der Motor und die Reifen.»

Razgatlioglu hat in seinen bislang 237 Superbike-Rennen 153 Podestplätze erobert und 63 Mal gewonnen. Wie wird er mit fünften oder siebten Plätzen umgehen? «Das wird ein Problem für mich», gab der Türke zu. «Aber die MotoGP ist etwas anderes, vor allem mein erstes Jahr wird hart. Ich muss schauen, dass ich ruhig bleibe, das ist eine andere Welt. Ich werde Zeit brauchen, um mich anzupassen und zu verbessern.»

Toprak wird seinen langjährigen Crew-Chief Phil Marron in die MotoGP mitnehmen. Vieles deutet daraufhin, dass BMW Razgatlioglu nach dem SBK-Finale am 19. Oktober in Jerez freistellt und er bereits vor dem MotoGP-Finale Mitte November in Valencia seinen ersten Test mit der Yamaha absolvieren kann. Die entsprechenden Gespräche zwischen BMW-Motorsport-Direktor Sven Blusch und Paolo Pavesio finden am Freitag in Misano statt.

«Ich habe zwei unglaubliche Saisons mit BMW», meinte der zweifache Weltmeister abschließend. «Das war echte Teamarbeit. Nicht nur im Fahrerlager, sondern alle bei BMW haben sehr hart für dieses Projekt gearbeitet. Alle haben an mich geglaubt und letztlich haben wir den Titel gewonnen. Dieses Jahr kommen noch viele Rennen, es ist möglich, einen weiteren Titel zu gewinnen, bevor ich in die MotoGP gehe – das ist mein größtes Ziel.»

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