Alex Lowes (Bimota): Was mit der Kawasaki besser war

Beim Heim-GP in Misano wird Bimota mit einer speziellen Lackierung antreten
In der Superbike-Saison 2025 erreichte Bimota-Fahrer Alex Lowes bislang sechs Top-10-Ergebnisse. Zuletzt erzielte er in Most mit Platz 4 in Lauf 1 sein bestes Resultat. Was ihm in diesem Jahr noch fehlt, ist ein Podestplatz mit der neuen KB998.
«Jedes Rennen ist eine Chance, um weiterzukommen. Es ist nicht so einfach, denn auf Strecken wie Most ist der Freitag der erste Tag, an dem wir mit unserem Bike fahren», sprach Lowes die Tatsache an, dass man mit der neuen Bimota keine Daten aus der Vergangenheit zur Verfügung hat. «Es war generell unser bestes Wochenende, ich habe mich gut gefühlt. Ich bin happy, aber es ist nicht leicht, in der Superbike-WM Verbesserungen zu erzielen, denn alles ist so nahe beieinander. Es war aber ein Schritt in die richtige Richtung.»
Beim Misano-Test Ende Mai hatten er und sein Team die Gelegenheit, sich auf das Rennwochenende vom 13. bis 15. Juni vorzubereiten. Die Bimota-Fabrik in Rimini ist gerade einmal 20 Minuten vom Misano World Circuit Marco Simoncelli entfernt, wodurch es ein wichtiges Heimrennen sein wird. «Beim Test hatten wir viel zu tun. Einige nutzten den Test, um sich auf die Rennen vorzubereiten, ich habe mich aber nicht nur damit beschäftigt, sondern ich wollte auch das Motorrad verbessern», blickte der 34-Jährige zurück. «Einige Dinge waren gut, andere weniger. Meine Pace war jedoch sehr gut.»
Am kommenden Wochenende wird es in Misano heiße Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke haben, beim Test herrschten kältere Bedingungen. «Die Strecke ist dadurch stark verändert, aber ich denke, dass die Bimota im Vergleich zur Kawasaki bei heißen Temperaturen leichter zu fahren ist – das könnte gut für uns sein», grübelte der Engländer. «Jeder wird weniger Grip haben, man muss versuchen, das Beste daraus zu machen. Ich denke, dass wir hier bei heißen Bedingungen gut sein können, aber wir haben das noch nicht ausprobiert. Mir wäre lieber gewesen, wenn es beim Test wärmer gewesen wäre, denn uns fehlen die Informationen. Der Freitag wird somit sehr wichtig sein. Wir werden versuchen, das Beste aus dem Wochenende zu machen und auf das Podest zu kommen. Es wird aber nicht einfach, denn Ducati wird stark sein. Toprak war hier letztes Jahr fantastisch. Wir werden versuchen, die ersten Verfolger zu sein.»
Was fehlt dem Routinier, damit er mit der Bimota das gleich gute Gefühl wie mit der Kawasaki im letzten Jahr hat? «Der Grund, weshalb ich letztes Jahr so viele gute Rennen hatte, war, weil ich sehr gute Qualifyings hatte. In den Rennen konnte ich am Anfang mit den Top-3 mitfahren, im letzten Teil der Rennen hatten alle Fahrer, außer Bulega und Toprak, mehr oder weniger denselben Speed. Somit basierten viele gute Ergebnisse im letzten Jahr auf der ersten Rennhälfte», erzählte Lowes. «Mit der Bimota ist es anders, mit dieser habe ich im Qualifying zu kämpfen. In Most erzielte ich den vierten Startplatz und im Rennen war ich dabei. In den Qualifying-Sessions fühle ich mich nicht so wohl als in der letzten Saison, um mit den neuen Reifen eine schnelle Runde hinzubekommen. Wir müssen verstehen, weshalb mir das Bike nicht dieses gute Gefühl vermittelt – an diesem Bereich müssen wir arbeiten. Dafür bin ich im zweiten Teil des Rennens in diesem Jahr oft stärker. Am Ende zählt aber nur das Ergebnis. Ich genieße diese Herausforderung, aber bislang haben wir noch nicht alles zusammenbekommen. Ich denke aber, dass ich mit dem Bike nicht weit entfernt bin vom letzten Jahr – es sind kleine Details an einem Rennwochenende. Mit der Kawasaki bin ich bereits im FP1 direkt ans Limit gekommen, denn nach all den Jahren kannte ich das Bike sehr gut. Mit der Bimota nehmen wir bis zum FP3 am Samstag Änderungen vor – manchmal ist das gut, manchmal nicht.»
2024 erreichte Alex Lowes in Misano die Ränge 5, 3 und 4. Es wird sich zeigen, was ihm mit der Bimota KB998 am kommenden Wochenende gelingt. Für den Heim-Grand-Prix wird das Team jedenfalls mit einer speziellen Tricolore-Lackierung antreten.