Superbike-WM: Johnny Rea will zu Ducati

Neuer Balaton-Asphalt: Ist das Fiasko programmiert?

Von Ivo Schützbach
«Wenn der Asphalt nicht in der richtigen Zeit des Jahres gelegt und ihm anschließend Zeit zum Setzen gegeben wird, gibt es immer Schwierigkeiten», weiß Superbike-Rekordchampion Johnny Rea aus Erfahrung.

Am 26. Juni fand auf dem neuen Balaton Park Circuit in Ungarn ein MotoGP-Test mit einem Fahrer von jedem der fünf Hersteller statt. Nach den Tests waren heftige Klagen über den Asphalt zu hören, der sich in den Kurven 5, 12, 13 und 15 auflöste.

Bemerkenswert: Das sind jene Kurven, die umgebaut werden mussten, bevor die Rennstrecke die Homologation des Motorrad-Weltverbands FIM erhielt.

Zwischen dem 1. und 8. Juli wurde der Belag in den genannten Kurven ersetzt, seither härtet und trocknet er. Aus der Erfahrung heraus wissen wir: Unter gewissen Umständen, wenn es etwa sehr heiß wird, genügen zwei Wochen dafür nicht.

Die Verantwortlichen des Motorrad-Weltverbands FIM, von Promoter Dorna und der Rennstrecke sind zuversichtlich, dass das Debüt der Superbike-WM am kommenden Wochenende problemlos über die Bühne geht. Doch nach der Streckenbesichtigung am Donnerstagnachmittag ist klar: Der frisch gelegte Asphalt «schwitzt», in besagten Kurven gibt es zahlreiche rutschige Flecken.

«Auf den damals neuen Strecken auf Lombok oder in Argentinien haben wir gesehen, dass es immer Schwierigkeiten gibt, wenn der Asphalt nicht in der richtigen Zeit des Jahres gelegt und ihm anschließend Zeit zum Setzen gegeben wird», erzählte Rekordchampion Jonathan Rea SPEEDWEEK.com. «Womit wir es genau zu tun haben, werden wir erst am Freitag sehen, wenn wir mit den Motorrädern auf der Strecke waren. Am Abend werden wir das dann in der Sicherheitskommission besprechen. Du bekommst so ein Problem nicht einfach in den Griff. Auf Lombok haben sie neben der Rennstrecke eine Asphaltfabrik gebaut, insgesamt haben sie auf der Strecke dreimal einen neuen Belag aufgebracht. Das war nicht sehr kosteneffizient – hoffen wir, dass wir dieses Problem hier nicht haben. Auf neuen Rennstrecken ist die Rennlinie immer sehr schmal. Wenn du von dieser abkommst, bestraft dich das sehr und die Rundenzeit wird langsamer. Sehr seltsam war es in Argentinien: In der Hitze am Nachmittag war es extrem schwierig zu fahren, im dritten freien Training am Morgen war die Strecke dafür hervorragend. Und am Nachmittag war es dann wieder ein Desaster. Wir sind das erste Mal hier, das wird ein Lernwochenende für die Streckenbetreiber und die Fahrer.»

Im Gegensatz zu den Werksassen von Bimota, BMW, Ducati und Honda waren die Yamaha-Piloten sowie Kawasaki-Einzelkämpfer Garrett Gerloff nicht bei dem Track-Day Ende Juni dabei. Rea meint, dass das für ihn nur in den ersten Runden ein Nachteil sein wird. «Ich habe für die Strecke noch kein Gefühl entwickelt, während die anderen eines mit dem Serienmotorrad haben, das sich von der Rennmaschine aber sehr unterscheidet. Beides hat Vor- und Nachteile. Michael van der Mark war so nett und hat eine Onboardaufnahme von seiner BMW mit uns geteilt, dieses Video habe ich mir ein paar Mal angeschaut. Echte Eindrücke bekommst du aber erst, wenn du die ersten Runden gefahren bist – dieses Gefühl ist wichtig.»

Hat das Superbike-Team der Blauen Informationen von den MotoGP-Kollegen erhalten? «Ja, wir kennen zum Beispiel die Kurvengeschwindigkeiten», erklärte der 119-fache Laufsieger. «Damit können wir die Getriebeübersetzung planen. Wir werden wohl nur fünf der sechs Gänge nutzen, vom zweiten aufwärts.»


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