Bautista: Ducati steckt fest, BMW kennt die Lösung
Sehr starke Testzeiten im Winter, das Triple beim Saisonauftakt in Australien, eine starke Vorstellung in Assen und ein weiteres Triple in Cremona: Nach dem ersten Drittel der Superbike-WM deutete vieles auf einen WM-Erfolg von Ducati-Werkspilot Nicolo Bulega hin. Der Italiener befand sich in Topform und wurde lediglich durch einige technische Probleme zurückgeworfen.
Die Kombination aus Weltmeister Toprak Razgatlioglu und der BMW M1000RR hingegen wirkte nicht so harmonisch wie im Vorjahr. Verantwortlich dafür war in erster Linie die untersagte Verwendung des Super-Concession-Chassis. Mit dem Serienbauteil fehlte Gefühl für die Front. Doch BMW arbeitete intensiv und fand offensichtlich die richtigen Antworten, denn bei den zurückliegenden vier Rennwochenenden gewann Razgatlioglu alle zwölf Rennen.
«Das Level von Nicolo und Ducati blieb gleich. Toprak und BMW haben sich verbessert», ist Ex-Weltmeister Alvaro Bautista überzeugt, wenn er sich die Ergebnisse der vergangenen Rennen anschaut.
«Die Frage ist, was BMW am Motorrad geändert hat. Es sieht aus, als hätten sie es grundlegend verändert. Zu Saisonbeginn hatten sie stark zu kämpfen. Es wirkt so, als hätten sie nach Most etwas gefunden», staunt Bautista über die Entwicklung von BMW.
«Sie haben irgendetwas am Motorrad geändert, das ihnen erlaubt, wieder richtig stark zu sein», lobt er die Arbeit der Münchner. Während die BMW-Ingenieure das Ruder herumreißen konnten, trat Ducati zuletzt auf der Stelle.
Die seit 2019 eingesetzte und für 2023 leicht modellgepflegte Ducati Panigale V4R absolviert in diesem Jahr ihre finale Rennsaison. Das 2026er-Modell wurde bereits getestet. Große Entwicklungen wird man in der laufenden Saison nicht mehr sehen. Die aktuelle Panigale gilt als ausgereizt.
«Die Ducati ist unverändert. Sie arbeiten sehr intensiv am neuen Modell. Unser Motorrad entspricht dem Stand von vor zwei Jahren», bestätigt Bautista. «Der einzige Unterschied betrifft mein Motorrad», deutete er die zusätzlichen Kilos an, die er seit der Einführung des kombinierten Mindestgewichts im Vorjahr mitschleppen muss.