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Superbike-Saison 2009: Ben Spies blamierte die Stars

Von Michael Eingang
Ben Spies beeindruckte als Pilot. Als er 2009 in der Superbike-WM fuhr, legte er eine unglaubliche Siegesserie an Tag, die bis heute unerreicht blieb.

Ben Spies hatte bereits im zarten Alter von zehn Jahren 27 Rennen in Folge dominiert. Bis ins Jahr 1999 konnte er drei Titel in diversen Amateur-Meisterschaften vorweisen. Danach wurde er ins Valvoline Suzuki-Team in der AMA transferiert – die Wiege seiner Laufbahn als Profi-Rennfahrer.

2005 stieg «Elbowz» mit Yoshimura Suzuki in die amerikanische Superbike-Klasse auf und konnte auf Anhieb um Siege mitkämpfen. Von 2006 bis 2008 gewann Spies die damals noch hochkarätige AMA Superbike und war der vierte Fahrer, der das erreichen konnte.

Auch in Europa und Japan begann man sich allmählich für den schnellen und kampfstarken Texaner zu interessieren. Der Grund, warum Spies 2009 in der Superbike-WM für Yamaha fuhr und nicht in die MotoGP eingekauft wurde, waren seine enorm hohen Gehaltsvorstellungen. In Europa konnte und wollte man eine Forderung von zirka zwei Millionen Dollar für einen Rookie nicht aufbringen. In der AMA war das damals seine normale Gage – kaum vorstellbar, wenige Jahre war die AMA nur noch ein Schatten ihrer selbst.

Spies schlug in der Superbike-WM ein wie eine Bombe: Er gewann seine erste Superpole beim Saisonauftakt auf Phillip Island, kam im ersten Rennen aber von der Strecke ab und wurde nur 16. Bereits sein zweites Rennen in der Superbike-WM gewann er vor Noriyuki Haga (Ducati). Das Duell Spies-Haga sollte die gesamte Saison 2009 bestimmen.

Insgesamt gewann Spies 14 Superbike-Läufe und setzte sich trotz drei Rennstürzen in Valencia, Assen und Brünn sowie einem technisch bedingten Ausfall in Kyalami knapp gegen Ducati-Pilot Haga durch. Trotzdem konnte sich «Elbowz» in der Saison 2009 nie zurücklehnen und die Sache entspannt angehen. Haga-San saß ihm das ganze Jahr über dicht im Nacken – kaum vorstellbar angesichts der beeindruckenden Siegesquote.

In der Superpole war Spies eine Macht: Elf von 14 Mal gelang es Spies die Pole-Position einzufahren. Niemand außer Nitro-Nori schaffte es auch nur annähernd, dem Amerikaner zu folgen. Große Namen wie Max Biaggi (Aprilia), Jonathan Rea (Honda), Leon Haslam (Honda) oder Carlos Checa (Honda) wurden zu Statisten degradiert.

In dieser einen Saison in der Superbike-WM erreichte Spies die höchste Siegquote (50%) aller Zeiten. Er dominierte seinen damaligen Teamkollegen Tom Sykes nach Belieben. Sykes wurde mit Kawasaki im Jahr 2012 und 2014 Vizeweltmeister sowie 2013 Weltmeister – er ging neben dem dominanten Amerikaner unter.

Spies war 2009 in der Superbike-WM der dominanteste Fahrer überhaupt. Von 28 Rennen gewann er 14, insgesamt 17 Mal schaffte es «Elbowz» auf das Podium. Der heute 31-Jährige bescherte Yamaha den ersten Fahrer-WM-Titel in der Superbike-WM – der Titel der Konstrukteure ging seinerzeit an Ducati. Seit Spies gab es keinen US-amerikanischen Piloten, der derart überzeugte.

Die starke Vorstellung in der Superbike-WM öffnete die Tür in MotoGP-Klasse, Yamaha transferierte Spies in das Tech3-Team. Auch dort überzeugte der Amerikaner. Als einziger Privatier schaffte er den Sprung aufs Podium – als Dritter in Silverstone. Bei seinem Heimrennen in Indianapolis wurde er nur von Dani Pedrosa in die Schranken gewiesen. Am Ende reichte es für den sechsten Gesamtrang und der Wahl zum 'Rookie of the year'.

Danach stieg Spies in die Fußstapfen von Valentino Rossi im Yamaha-Werksteam. 2011 gewann Spies sein erstes MotoGP-Rennen und wurde Gesamt-Fünfter – zu wenig für einen Werkspiloten. Er schien dem Druck im Factory-Team nicht Stand zu halten. In seinem zweiten Jahr ging dann gar nichts mehr. Stürze und Verletzungen waren die Folge. Nach dem Desaster bei Pramac-Ducati 2013 hing Spies seinen Helm an den Nagel. Verletzungen an beiden Schultern zwangen ihn dazu.

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