Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Markus Schlosser zu Comebackplänen: «Sag niemals nie»

Von Helmut Ohner
Aufmerksamen Beobachtern blieb bei den Testfahrten in Val de Vienne nicht verborgen, dass sich auch das Duo Schlosser/Fries unter die Seitenwagen-Elite mischte. Kommt es zum Comeback der Weltmeister 2021?

Markus Schlosser gehörte in seiner aktiven Zeit zweifellos zu den erfolgreichsten Seitenwagen-Piloten. Der Schweizer gewann nicht nur die Meisterschaft in seiner Heimat, auch in Deutschland war er mehrmals nicht zu schlagen. Vor drei Jahren krönte der damals 49-Jährige seine eindrucksvolle Laufbahn mit dem Weltmeistertitel. In acht der 15 WM-Läufe preschte er mit seinem Beifahrer Marcel Fries als Sieger über die Ziellinie.

Im Jahr ihrer Titelverteidigung standen die Eidgenossen bei 15 von 16 Rennen auf dem Treppchen, nur einmal wurden sie von einem technischen Defekt um den Lohn der Anstrengungen gebracht. In der britisch-französischen Paarung Ellis Todd/Emmanuelle Clément war ihnen allerdings ein Gegner erwachsen, dem sie sich schließlich knapp geschlagen geben mussten. Als Vize-Weltmeister traten Schlosser/Fries Ende 2022 in den Ruhestand.

Im Rahmen von dem seit Jahren auf der französischen Rennstrecke in Val de Vienne organisierten «Eckarts Trainingslager», das die Seitenwagen-Elite gerne zu ersten Einstellfahrten für die bevorstehende Saison genutzt wird, blieb aufmerksamen Beobachtern nicht verborgen, dass überraschenderweise auch das gelb-schwarze Gustoil-Gespann mit Schlosser/Fries eifrig seine Runden abspulte, was in ihrer großen Fangemeinde die Hoffnungen auf ein Comeback nährt.

«Bekanntlich löst dieses Jahr Hoosier bei den Seitenwagen-Rennen Avon als Reifenausrüster ab. Wir wollten diese Möglichkeit nicht ungenutzt lassen, weil wir neugierig waren, wie sich das neue Material anfühlt», erläuterte Schlosser seine Motivation zu den Tests gegenüber SPEEDWEEK.com. «Nach der längeren Pause hat es uns beiden richtig Spaß gemacht, mit unserem Gespann wieder auf einer Rennstrecke unterwegs zu sein.»

Dass die Ex-Weltmeister in ihrer knapp eineinhalbjährigen Abwesenheit nichts an Fahrkönnen und Ehrgeiz eingebüßt haben, zeigten inoffizielle Zeitmessungen. «Ja, ich kann bestätigen, dass wir flott unterwegs waren», lächelte Schlosser verschmitzt. «Im Vergleich zu den anderen Teams aus der Weltmeisterschaft, die hier ebenfalls getestet haben, waren wir nach unseren eigenen Stoppungen sogar um einiges schneller.»

Wird es also 2024 zu einem Comeback des Erfolgsduos Schlosser/Fries kommen? «Sag niemals nie, aber Marcel hat mir gesagt, dass für ihn eine ganze Saison definitiv nicht mehr in Frage kommt. Das führt zum ersten Problem, denn es gibt nicht viele gute Beifahrer, mit denen man Chancen auf den Titelgewinn hätte. Und dann gibt es auch noch das Problem der Finanzierung, aber vielleicht ergibt sich jetzt doch noch etwas», hält sich Schlosser ein Türchen offen.

Alleine schon seine vage Andeutung einer Rückkehr in die Weltmeisterschaft lässt bei seinen Fans das Herz höherschlagen und die Hoffnung aufkeimen, ihn dieses Jahr wieder in mitreißenden Rad-an-Rad-Duellen gegen Größen wie Todd Ellis/Emmanuelle Clément, Tim Reeves/Mark Wilkes, Pekka Päivärinta/Adam Christie, Harry Payne/Kevin Rousseau oder Bennie Streuer/Kevin Kölsch zu sehen.

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