Payne (1.), Abbruch nach Überschlag von Werkstetter
Mit der Pole-Position sicherten sich Harry Payne/Kevin Rousseau vom Team Steinhausen die beste Ausgangslage für die Rennen auf dem Pannonia Ring. An der zweiten Stelle nahmen die Brüder Sam und Tom Christie (Hanafin Racing) Aufstellung. Die zweite Startreihe bildeten Pekka Päivärinta/Adam Christie (Hänni Racing) und Todd Ellis/Emmanuelle Clément. Nur auf Startplatz 7 parkten die WM-Führenden Markus Schlosser/Luca Schmidt (Gustoil Racing Team) ihren Seitenwagen, die im zweiten und entscheidenden Qualifying nicht richtig in Schwung kamen.
Nicht Payne, sondern Christie erwischte den besten Start, aber er durfte sich nur kurz über seine Führung erfreuen, dann setzte sich der Polesetter an die Spitze. Dahinter stürmte Schlosser zwar entschlossen nach vorne. Nach einigen Berührungen in den ersten Kurven fiel er allerdings an die sechste Stelle zurück. «Für den einen oder anderen Konkurrenten ist Sidecar Racing offenbar ein Kontaktsport. Sogar das Leder meines Beifahrers wurde bei einem Rammstoß beschädigt», wunderte sich der Schweizer über die ruppige Fahrweise in der Anfangsphase.
Bis zur vierten Runde konnten Christie, Päivärinta und Ellis das Tempo von Payne halten, dann drehte der Brite mit 1:56,084 Minuten die schnellste Runde des Rennens. In die achte von neun Runden ging er mit einem Vorsprung von etwas mehr als sechs Zehntelsekunden auf Christie. Auch Päivärinta, der die Strecke in der pannonischen Tiefebene liebt, lag in Schlagdistanz zu seinen Vorderleuten, nur Ellis war etwas zurückgefallen. Schlosser hatte in der Zwischenzeit einen Weg an Tim Reeves/Kevin Kölsch (Carl Cox Motorsport) vorbei gefunden und lag auf Rang 5.
Weil sich Patrick Werkstetter und Valentin Pirat (Sattler Motorsport) ihren Seitenwagen in der Linkskurve vor der Zuschauertribüne aufs «Dach» legten, wurde das Rennen vorzeitig abgebrochen. Mit einer Schulterverletzung des Fahrers und einem angeschlagenen Sprunggelenk des Co-Piloten kam die deutsch-französische Paarung vergleichsweise glimpflich davon. Ein Start im Hauptrennen am Sonntag, das über 15 Runden führt, scheint trotzdem mehr als fraglich.
Zu diesem Zeitpunkt war auch Lennard Göttlich/Lucas Krieg (Team Lausitz/ADAC Sachsen) nicht mehr im Rennen. Einmal mehr wurde das Duo aus Sachsen von der Defekthexe eingeholt. «Der Motor ist ohne Vorwarnung hoch gegangen. Das ist dieses Jahr schon der dritte Motorschaden. Bevor wir die Ursache nicht gefunden haben, macht es keinen Sinn, wieder an den Start zu gehen und vielleicht das vierte Aggregat zu verheizen. Wir werden die nächsten Stunden mit der Fehlersuche beschäftigt sein», kommentierte Göttlich sein Missgeschick.
Hinter Paul Leglisse/Marjorie Cescutti (521 Competition) und Rupert Archer/Ondrej Sedlacek (Hannafin Racing) lieferten sich Markus Venus/Thomas Hofer (ITW Racing Team Venus) auf der Vorjahresmaschine von Markus Schlosser, Joni und Tero Manninen sowie Kevin Cable/Charlie Richardson (L&W Racing) über die gesamte Renndistanz einen schönen Dreikampf, in dem schließlich das deutsch-schweizerische Duo die Oberhand behielt. Für Venus ist es diese Saison bereits vierte Top-10-Platzierung.
Ergebnis Sprintrennen, Pannonia Ring, 14. Juni
1. Harry Payne/Kevin Rousseau (GB/F), ARS Yamaha, 7 Runden in 13:46,983 min. 2. Sam Christie/Tom Christie (GB), LCR Yamaha, 0,608 sec zur. 3. Pekka Päivärinta/Adam Christie (FIN/GB), ARS Yamaha, +1,040 sec. 4. Todd Ellis/Emmanuelle Clément (GB/F), LCR Yamaha. 5. Markus Schlosser/Luca Schmidt (CH/D). 6. Tim Reeves/Kevin Kölsch (GB/D), ARS Yamaha. 7. Paul Leglise/Marjorie Cescutti (F), LCR Yamaha. 8. Rupert Archer/Ondrej Sedlacek (GB/CZ), ARS Yamaha. 9. Markus Venus/Thomas Hofer (D/CH), LCR Yamaha. 10. Joni Manninen/Tero Manninen (FIN), LCR Yamaha. 11. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), LCR Yamaha. Schnellste Runde: Payne in 1:56,084 min.
WM-Stand (nach 5 von 14 Rennen)
1. Payne, 95 Punkte. 2. Schlosser, 94. 3. Christie, 88. 4. Päivärinta, 63. 5. Ellis, 52. 6. Reeves, 42. 7. Patrick Werkstetter/Valentin Pirat (D/F), ARS Yamaha, 37. 8. Venus, 31. 9. Sam Laidlow/Jack Laidlow (GB), LCR Yamaha, 27. 10. Cable, 25. 11. Leglisse, 24. 12. Lennard Göttlich/Lucas Krieg (D), ARS Yamaha, 23.