Formel 1: Max Verstappen ist genervt

Payne/Rousseau gewinnen, Hitzeschlacht fordert Opfer

Von Helmut Ohner
Mit dem Sieg von Harry Payne/Kevin Rousseau (Steinhausen Racing) endete das Hauptrennen der Seitenwagen-Weltmeisterschaft auf dem Pannonia Ring. Von 14 Gespannen erreichten nur acht das Ziel.

Bei über 30 Grad Celsius hatten die Seitenwagen-Teams 15 Runden auf dem 4,740 Kilometer langen Pannonia Ring vor sich. Allen war schon vor dem Start klar, dass es hauptsächlich auf das Verwalten der Reifen ankommt, wobei sich in der Vergangenheit vor allem der Schweizer Evergreen Markus Schlosser als «Reifenflüsterer» hervorgetan hatte.

Nach ihrem Unfall im Sprintrennen war an ein Antreten von Patrick Werkstetter/Valentin Pirat (Sattler Motorsport) nicht zu denken. Der deutsche Fahrer hatte sich schlimm an der Schulter verletzt, sein französischer Beifahrer am Sprunggelenk. Wie schwer ihre Blessuren tatsächlich sind und ob chirurgische Eingriffe vonnöten sein werden, wird sich erst bei den Untersuchungen in ihrer Heimat herausstellen.

Auch der Startplatz von Lennard Göttlich/Lucas Krieg (Team Lausitz/ADAC Sachsen) blieb leer. Nach dem dritten Motorschaden in dieser Saison zeigte sich der junge Sachse im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ziemlich geknickt. «Keine Ahnung wie es weitergeht. Für uns ist vorerst auf alle Fälle Schluss! Was macht das für einen Sinn, weiterhin Geld zu verheizen?»

Wie schon am Samstagabend gelang Markus Schlosser/Luca Schmidt (Gustoil Sidecar Racing) von der fünften Startposition ein ausgezeichneter Start. Nur Harry Payne/Kevin Rousseau (Steinhausen Racing), die die Trainingsbestzeit erzielt hatten, lagen in den ersten Kurven vor ihren unmittelbaren Kontrahenten im Kampf um den Weltmeistertitel.

Dicht dahinter folgten Sam und Tom Christie (Hannafin Racing), Pekka Päivärinta/Adam Christie (Hänni Racing), Paul Leglise/Marjorie Cescutti (521 Competition), Tim Reeves/Kevin Kölsch (Carl Cox Motorsport) und Todd Ellis/Emmanuelle Clément auf den Plätzen. Für Markus Venus/Thomas Hofer (ITW Racing Team Venus) war das Rennen bereits in der zweiten Runde wegen einer gebrochenen Schraube an einem Stabilisator zu Ende.

Im dritten Umlauf musste Schlosser seinen zweiten Platz an Christie abtreten, auch Päivärinta huschte an seinem Rivalen vorbei. «Ich bin in einer Kurve von der Ideallinie gekommen, das war klar mein Fehler», zeigte sich der Weltmeister 2021 selbstkritisch. «Heute bin ich richtig gefrustet. Es ist mir das gesamte Wochenende nicht gelungen, das Fahrwerk so einzustellen, dass ich ein gutes Gefühl hatte. Vielleicht liegt das Problem ja am neuen Chassis, das wir dieses Jahr einsetzen.»

In Runde 5 war mit Reeves ein weiterer Ausfall zu beklagen. Beim Multi-Champion verweigerte das Triebwerk seinen Dienst. In der zehnten Runde fehlte plötzlich auch Ellis. Beim Versuch den Anschluss an Schlosser zu finden, überschlug sich der zweimalige Weltmeister. Und auch Leglise hatte Pech. An fünfter Stelle liegend verbremste er sich und rutschte ins Kiesbett. Es dauerte extrem lange, bis er seine Fahrt wieder aufnehmen konnte – Platz 8.

An der Spitze sollte sich bis zur Ziellinie nichts mehr ändern. Unter dem Jubel ihres Teams preschten Payne/Rousseau als Sieger über die Ziellinie. Trotz allen Bemühens schaffte es Päivärinta nicht mehr an Christie vorbeizugehen. Im Ziel fehlten ihm nur wenige Zehntelsekunden. Der finnische Fünffach-Weltmeister darf trotzdem zufrieden sein. Seit der ersten Veranstaltung auf dem Pannonia Ring stand er mit Ausnahme von 2022 jedes Mal auf dem Podium.

Hinter Rupert Archer/Ondrej Sedlacek (Hannafin Racing), die sich über ihr bestes WM-Ergebnis freuen durften, setzten sich Joni Manninen/Tero Manninen, die nach Le Mans erst zum zweiten Mal bei einem Weltmeisterschaftslauf an den Start gegangen waren, im Zweikampf gegen die erfahrenen Kevin Cable/Charlie Richardson (L&W Racing) durch.

Mit dem Doppelsieg auf dem Pannonia Ring hat Titelverteidiger Payne einen Rückstand vom 13 Zählern in einen beruhigenden Vorsprung von zwölf Zählern verwandelt. Aber nicht mehr Schlosser, der als WM-Führender in Ungarn angereist war, sondern die britischen Brüder Christie liegen vor der nächsten WM-Veranstaltung kommendes Wochenende im tschechischen Most an der zweiten Stelle.

Ergebnis Hauptrennen, Pannonia Ring, 15. Juni
1. Harry Payne/Kevin Rousseau (GB/F), ARS Yamaha, 15 Runden in 29:39,047 min. 2. Sam Christie/Tom Christie (GB), LCR Yamaha, 6,281 sec zur. 3. Pekka Päivärinta/Adam Christie (FIN/GB), ARS Yamaha, +6,656 sec. 4. Markus Schlosser/Luca Schmidt (CH/D), LCR Yamaha. 5. Rupert Archer/Ondrej Sedlacek (GB/CZ), ARS Yamaha. 6. Joni Manninen/Tero Manninen (FIN), LCR Yamaha. 7. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), LCR Yamaha. 8. Paul Leglise/Marjorie Cescutti (F), LCR Yamaha. Schnellste Runde: Payne in 1 :57,452 min.

WM-Stand (nach 6 von 14 Rennen)
1. Payne, 120 Punkte. 2. Christie, 108. 3. Schlosser, 107. 4. Päivärinta, 79. 5. Todd Ellis/Emmanuelle Clément (GB/F), LCR Yamaha, 52. 6. Tim Reeves/Mark Wilkes (GB), ARS Yamaha, 42. 7. Patrick Werkstetter/Valentin Pirat (D/F), ARS Yamaha, 37. 8. Cable, 34. 9. Leglise, 32. 10. Markus Venus/Thomas Hofer (D/CH), LCR Yamaha, 31. 11. Manninen, 28. 12. Sam Laidlow/Jack Laidlow (GB), LCR Yamaha, 27. 13. Archer und Lennard Göttlich/Lucas Krieg (D), ARS Yamaha, beide 23. 15. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), LCR Yamaha, 19. 16. Cyril Vinet/Gerald Vinet (F), ARS Yamaha, 4. 17. Paul Kirby/Ema Salmon (GB/F), ARS Yamaha, 3. 18. Claude Vinet/Leané Marsal (F), LCR Yamaha, 2.

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