Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Team Early Grey - Eine tolle Truppe

Kolumne von Eckart Rösinger
Eckart Rösinger/Andreas Kolloch jagen Ken Knapton/Enrico Roick

Eckart Rösinger/Andreas Kolloch jagen Ken Knapton/Enrico Roick

Nach endlosen Wochen des Wartens ging es endlich zum zweiten Rennwochenende der Internationalen Sidecar Trophy nach Schleiz.

Das Schleizer Dreieck, die Naturrennstrecke im Thüringer Vogtland, liegt uns. Fahrerisch, und vor allem «beifahrerisch» anspruchvoll, da kann mit Andy nix schief gehen. Früh waren wir im Fahrerlager und gingen die Sache gemächlich an. Papierkram erledigen, technische Abnahme, alles ohne Stress. Andy kam arbeitsbedingt erst Freitagmorgen zu uns. 

Das erste Training ließen wir ruhig angehen. Das war jedenfalls meine Meinung, trotzdem waren wir die Schnellsten in der F2-Wertung. Nach der üblichen Besprechung nahmen wir uns vor, für den nächsten Turn alles noch ein wenig runder zu fahren und bei einigen Passagen den Bedürfnissen von Andy entgegen zu kommen. Das klappte perfekt, wir konnten den zweiten Startplatz halten. Zum Qualirennen am Samstagabend mussten wir nicht antreten. Aufgrund unserer Trainingsposition waren wir gesetzt.

Im Sprintrennen gelang uns ein perfekter Start. Wir bogen als Erste in die erste Kurve ein, hatten die volle Piste im Bereich Buchhübel und nahem das Vollgasstück bergab unbehelligt in Angriff. Nach der folgenden Schikane überholten uns die Trainingschnellsten Ken Knapton/Enrico Roick. Nach dem Vollgaseck der Seng liefen wir in der Bremszone deutlich auf. Aha, da liegen unsere Stärken! Bei dem nächsten harten Bremsmanöver setzten wir uns wieder vor den Briten. 

Uns war klar, dass wir sie auf die Distanz nicht halten können, aber sie liefern uns einen optimalen Windschatten, um uns so vom Rest des Feldes absetzen zu können. Der Plan ging voll auf. Wir verloren die Führenden nie aus dem Blick, aber für einen Angriff waren sie zu weit weg. Wir fuhren sauber unsere Linie, hatten beim Überrunden keine Probleme und kamen den beiden etwas näher. In der letzten Runde haderte Ken mit der Bremse, wir konnten unerwartet vorbeiziehen. Wir beendeten die Runde auf der letzten Rille, ich wusste ja nicht, dass der Brite mit stumpfen Waffen kämpfte. Als überglückliche Sieger wurden wir abgewunken und ließen uns weitere 25 Punkte auf unser Konto gutschreiben.

Auch im Hauptrennen war unser Start super. Kurz vor der ersten Kurve sahen wir rechts und links Schatten, dann habe ich einfach noch 15 Meter länger das Gas stehen lassen und lenkte ein. Wir hatten uns durchgesetzt und donnerten erneut als erste in Richtung Buchhübel. Kurz vor Ende der ersten Rennrunde rote Flaggen - Rennabbruch. Im Mittelfeld gab es einen schweren Unfall. Zum Glück sind die Verletzungen des Fahrers überschaubar, sein Beifahrer kam fast ungeschoren davon.

Restart. Das Übliche - Erste in der ersten Kurve. Nach zwei Runden zogen Ken Knapton/Enrico Roick mit ihrem F1-Gespann vorbei. Den Windschatten 1,5 Runden optimal mitnehmen und dann ziemlich allein die restliche Distanz zu Ende bringen. Ein Sieg, ein zweiter Platz, mehr ging nicht. Und das alles ohne technische Probleme. Danke an Schrauber «Maggus» und Konni. Ja, wir sind eine tolle Truppe die das, was sie sich vornimmt, auch umsetzten kann. 

Am Montag ging es weiter zum Plötzky-See, wo wir auf einem schönen Campingplatz die Zeit bis zum nächsten Rennen am kommenden Wochenende in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben verbringen. Heute sind wir in Richtung Berlin zu Werbeaufnahmen unterwegs. Keine Ahnung, was uns da erwartet. Ihr werdet es erfahren.

Ciao aus Plötzky
Euer Team Early Grey

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