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Prag-GP: Bartosz Zmarzlik mit grandioser Erfolgsquote

Von Manuel Wüst
Bartosz Zmarzlik fuhr in Prag seinen 100. Speedway-GP und konnte sich sein Jubiläum mit dem 28. Sieg und der WM-Führung versüßen. Beim einzigen deutschen Teilnehmer Kai Huckenbeck ist ein Aufwärtstrend erkennbar.

Bartosz Zmarzlik hat mit seinem Sieg im tschechischen Grand Prix in Prag die Führung in der Speedway-Weltmeisterschaft zurückerobert. Von Beginn an war er voll da – und auch wenn er in den Vorläufen dreimal als Zweiter die Ziellinie kreuzte, war der Pole nach seinen fünf Heats Punktbester und stand direkt im Finale. Mit Zmarzlik schaffte Fredrik Lindgren mit elf Zählern den direkten Finaleinzug.

Im ersten Last-Chance-Qualifyer, aus dem nur der Sieger ins Finale kommt, hätte Brady Kurtz fast das System voll ausgenutzt. Der Australier, der als WM-Leader nach Prag gereist war, hatte mit sieben Zählern nur als Neunter den Einzug in die Top-Ten geschafft. Vom äußeren Startplatz legte der GP-Rookie dann jedoch einen exzellenten Start hin und übernahm die Führung, die ihm jedoch der Däne Leon Madsen streitig machte. Madsen war für den verletzten Jason Doyle ins Feld gekommen und setzte Kurtz im Hoffnungslauf erfolgreich unter Druck. Kurtz stürzte zu allem Überfluss auch noch, als Madsen an ihm vorbei war und ihm außen im tiefen Material die hintere Kette runtersprang.

Im zweiten Last-Chance-Qualifyer wiederholte Jack Holder vom gelben Startplatz das Manöver von Kurtz, doch im Gegensatz zu seinem Landsmann brachte Holder die Führung ins Ziel. Holders Finaleinzug bedeutete das Ende der Hoffnungen von Martin Vaculik den Grand Prix in Prag zum vierten Mal in Folge zu gewinnen.

Im Finale um den Tagessieg lieferte Weltmeister Zmarzlik erneut eine Top-Leistung ab und gewann vor Lindgren und Madsen. Erstaunlich: Der fünffache Champion hat in seinem 100. Grand Prix zum 28. Mal gewonnen, also beinahe jedes dritte Rennen!

Für Deutschlands einzigen Teilnehmer lief es in der goldenen Stadt besser als zuletzt. Kai Huckenbeck hatte zunächst zwei starke Läufe zu überstehen, aus denen er nur einen Zähler holte. Auch ein Wechsel des Motorrads im dritten Durchgang brachte nur einen weiteren Punkt ein, ehe er sich mit einem Sieg im 16. Lauf die Chance auf die Last-Chance-Heats eröffnete. Im 18. Lauf musste er den gut gestarteten Brady Kurtz ziehen lassen, hielt sich aber zunächst vor Jack Holder. Holder konnte sich aber am Deutschen vorbeiarbeiten, mit dem zweiten Platz verlor der 32-Jährige auch die Hoffnung auf den Einzug in die Last-Chance-Qualifyer. Positiv festzuhalten ist, dass der Werlter mit seinem ersten Laufsieg der Saison an den Top-Ten des Tages kratzte und nach zwei letzten Plätzen in Landshut und Warschau der zwölfte Rang in Prag ein Schritt in die richtige Richtung darstellt.

Das am Freitag ausgetragene Finale des SGP3, der 250er-Weltmeisterschaft, gewann Villads Pedersen mit vier Laufsiegen. Seinen ersten Lauf hatte er noch mit einem letzten Platz vermasselt, doch dann war der Däne nicht mehr zu bezwingen. Der Deutsche Carlos Gennerich hatte mit zwei Laufsiegen stark begonnen und landete nach einem Viererstechen um Platz 3 auf dem vierten Rang. Landsmann Janek Konzack wurde mit fünf Punkten 13.

Ergebnisse Speedway-GP Prag/CZ:

1. Bartosz Zmarzlik (PL), 20 WM-Punkte/12 Vorlaufpunkte
2. Fredrik Lindgren (S), 18/11
3. Leon Madsen (DK), 16/10
4. Jack Holder (AUS), 14/9
5. Andzejs Lebedevs (LV), 12/10
6. Dan Bewley (GB), 11/10
7. Anders Thomsen (DK), 10/9
8. Jan Kvech (CZ), 9/6
9. Martin Vaculik (SK), 8/10
10. Brady Kurtz (AUS), 7/7
11. Mikkel Michelsen (DK), 6/6
12. Kai Huckenbeck (D), 5/6
13. Max Fricke (AUS), 4/6
14. Robert Lambert (GB), 3/5
15. Dominik Kubera (PL), 2/3
16. Daniel Klima (CZ), 1/0

Last-Chance-Qualifyer 1: 1. Leon Madsen, 2. Dan Bewley, 3. Anders Thomsen, 4. Brady Kurtz (S)

Last-Chance-Qualifyer 2: 1. Jack Holder, 2. Andzejs Lebedevs, 3. Jan Kvech, 4. Martin Vaculik

Finale: 1. Bartosz Zmarzlik, 2. Fredrik Lindgren, 3. Leon Madsen, 4. Jack Holder

Stand nach 3 von 10 Rennen:

1. Bartosz Zmarzlik (PL), 53 WM-Punkte
2. Brady Kurtz (AUS), 45
3. Jack Holder (AUS), 42
4. Andzejs Lebedevs (LV), 41
5. Fredrik Lindgren (S), 40
6. Dan Bewley (GB), 34
7. Dominik Kubera (PL), 27
8. Robert Lambert (GB), 27
9. Anders Thomsen (DK), 24
10. Max Fricke (AUS), 22
11. Jan Kvech (CZ), 21
12. Leon Madsen (DK), 16
13. Patryk Dudek (PL), 16
14. Martin Vaculik (SK), 16
15. Mikkel Michelsen (DK), 16
16. Jason Doyle (AUS), 8
17. Kai Huckenbeck (D), 7
18. Erik Riss (D), 2
19. Daniel Klima (CZ), 1

Ergebnisse SGP3, Finale Prag/CZ:

1. Villads Pedersen (DK), 12 Punkte
2. Sven Cerjak (SLO), 11
3. Beau Bailey (AUS), 10+3
4. Carlos Gennerich (D), 10+2
5. Cooper Rushen (GB), 10+1
6. Grzegorz Zorko (SLO), 10+S
7. Nicolas Hohlbein (USA), 9
8. Adam Nejezchleba (CZ), 9
9. Elias Jamil Jensen (DK), 9
10. Maksymilian Kostera (PL), 8
11. Marek Ziman (SK), 7
12. Brady Landon (USA), 6
13. Janek Konzack (D), 5
14. Nate Smith (AUS), 2
15. Karel Prusa (CZ), 1
16. Makar Levishyn (UA), 1

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