Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Fix: Philipp Öttl mit Ducati – am Dienstag geht’s los

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl kehrt in die Ducati-Familie zurück

Philipp Öttl kehrt in die Ducati-Familie zurück

Nach drei Jahren in der Superbike-WM kehrt Philipp Öttl für 2025 in die Supersport-Klasse zurück, in der er bereits Bronze holte. SPEEDWEEK.com traf sich mit ihm am ersten Arbeitstag für das Team Feel Racing Ducati.

Das Saisonende von Philipp Öttl im Team GMT94 Yamaha war bezeichnend: Der letzte Superbike-Lauf der Saison 2024 musste nach einem Motorschaden an der R1 des Bayern abgebrochen werden, Toprak Razgatlioglu (BMW) gewann vor Nicolo Bulega (Ducati).

Lediglich fünf Punkte konnte Philipp diese Saison zusammenklauben, im Vorjahr waren es mit Go Eleven Ducati noch 124. Dass die Pakete unterschiedlich konkurrenzfähig waren, konnte ein Einäugiger erkennen.

Seit September wissen regelmäßige Besucher von SPEEDWEEK.com, dass Öttl mit Ducati-Teams für die Supersport-WM verhandelte. Während des Estoril-Wochenendes war durchgesickert, dass der 28-Jährige den Platz von Weltmeister Adrian Huertas übernehmen wird. 2025 dann nicht mehr unter dem Banner von Aruba, sondern unter Feel Racing – dem Partner, der hinter dem Ducati-Werksteam steckt.

Am vergangenen Wochenende unterschrieb Philipp den Vertrag, bereits am morgigen Dienstag wird er in Jerez erstmals mit der Ducati V2 testen.

Dass er nach drei Jahren in der Superbike-WM in die Supersport-Klasse zurückkehrt, ordnete Öttl beim Treffen mit SPEEDWEEK.com für sich persönlich nicht als Rückschritt ein.

«Ich habe mich in den Klassen Superbike und Supersport umgeschaut, diese Möglichkeit hat sich ergeben», beschrieb er die vergangenen Monate. «Bei den Superbikes war nichts dabei, was zielführend wäre. Es ist nicht tragisch, dass ich jetzt Supersport fahre. Das ist ein Top-Team und ich habe zum Jahresende 2023 bei Ducati wohl keinen so schlechten Eindruck hinterlassen. Ich kenne diese Leute, wir kamen ins Reden und sie merkten, dass ich Interesse daran habe, Supersport zu fahren. Dann passierte alles innerhalb einer Woche, ich habe nicht lange überlegt. Ich hatte drei Möglichkeiten, wovon zwei Supersport mit Ducati waren. Ob sich in der Endurance-WM etwas ergeben hätte können, weiß ich nicht. Ich musste abwägen und habe mich für das entschieden, das ich für das Beste halte.»

Öttl kehrt mit einem guten Gefühl zu Ducati zurück, 2022 und 2023 brauste er mit dem Superbike-Team Go Eleven 24 Mal in die Top-10. Als Fünfter im zweiten Hauptrennen beim Saisonauftakt 2023 in Australien zeigte er seine stärkste Leistung; seine vier sechsten Ränge können sich ebenfalls sehen lassen.

«Ducati ist ein Hersteller, der wirklich Interesse daran hat, mit mir etwas zu machen», betonte der Sieger des Moto3-Grand-Prix in Jerez 2018. «Sie wollen das ehrlich mit mir machen, sie haben großes Vertrauen in mich. Alle anderen haben mich nicht angeschaut, Ducati hat sich erinnert, dass ich einigermaßen Motorradfahren kann.»

Feel Racing ist das erfolgreichste Team der vergangenen zwei Saisons und hat mit Nicolo Bulega und Adrian Huertas die Weltmeisterschaft gewonnen. Eine Erwartungshaltung ist vorhanden – vom Team an den Fahrer und umgekehrt.

Sicher wird es eine gewisse Zeit dauern, bis sich Öttl an die Panigale V2 mit 955 ccm gewöhnt hat, eine solche Maschine pilotierte er nie zuvor. Nach seiner missratenen Moto2-Saison 2019 mit KTM und Triumph-Dreizylinder-Motor mit 765 ccm, fuhr er zwei Jahre eine Kawasaki ZX-6R mit Vierzylindermotor und 600 ccm, dann zwei Jahre das Ducati Superbike mit V4-Aggregat und anschließend eine Yamaha mit einem 1000er-Reihenvierzylinder.

«Ich komme in eine Truppe, in der ich alle Leute kenne und mit zwei schon gearbeitet habe», bemerkte der Süddeutsche. Ich komme wohin, wo sie vorher schon gezeigt haben, dass es geht. Das ist ähnlich wie 2020, als ich zu Puccetti Kawasaki kam. Die haben mir auch gleich zum ersten Test ein Motorrad hingestellt, von dem ich mir dachte, dass das gut einbiegt. In der Supersport-WM geht es um Details.»

Das Supersport-Team von Feel Racing ist auch 2025 an das Aruba-Superbike-Werksteam von Ducati angegliedert, Philipp wird vor dem Saisonstart Ende Februar in Australien acht Testtage mit der Panigale V2 haben: Zwei diese Woche Dienstag und Mittwoch in Jerez, jeweils zwei in Jerez und Portimao Ende Januar sowie zwei auf Phillip Island am Montag und Dienstag vor dem WM-Auftakt.

Außerdem bekommt er ein Trainingsmotorrad, und wird im Winter einige Wochen zur Vorbereitung in Spanien verbringen.

Seine beiden bisherigen Supersport-WM-Saisons 2020 und 2021 beendete er auf den Rängen 3 und 5 und errang elf Podestplätze, wobei die Kawasaki damals nicht das beste Paket war.

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