Kritik von Marcel Schrötter: «Mir fehlen die Worte»

Marcel Schrötter bringt die Probleme auf den Tisch
Von der Saison 2024 auf 2025 wechselte das tschechische Team WRP von Ludek Weag von Triumph auf Ducati, das Material wurde vom renommierten Ducati-Tuner und -Team Barni Racing erworben.
Barni wurde im Vorjahr mit Yari Montella WM-Dritter, nur besiegt von den starken Teams Aruba.it (Adrian Huertas) und Ten Kate Yamaha (Stefano Manzi). Nach diesem Erfolg zog sich die Mannschaft von Marco Barnabo aus der mittleren Hubraumkategorie zurück und beförderte Montella in die Superbike-WM, wo er Teamkollege von Danilo Petrucci ist. Auch in der höchsten Klasse vertraut Barni auf Federelemente von YSS.
Marcel Schrötters Team erhielt die Maschinen mit der bewährten Suspension von YSS, doch schon während der Wintertests wechselte das Team zu K-tech. Ein Schachzug, den Experten zwischen mutig und unbedacht einordneten, weil K-tech über kaum Erfahrung in der Supersport-WM verfügt und kein anderes Team ausrüstet.
In den ersten drei Saisonevents hat sich Schrötter in seinen Äußerungen zurückgehalten, der Bayer ging davon aus, dass auch mit K-tech Topresultate möglich sind. Doch es gab kaum eine warme Session, in welcher er mit der Performance zufrieden war: Und mit steigender Asphalttemperatur nehmen die Probleme zu.
In Cremona platze dem WM-Dritten von 2023 der Kragen und er kritisierte erstmals öffentlich den Fahrwerkspartner. «Es ist sehr frustrierend, dass wir damit nicht weiterkommen», meinte der 32-Jährige. «Wir zeigen immer wieder unser Potenzial, und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die Ducati ein Megamotorrad ist. Aber letztendlich müssen wir etwas ändern, wenn wir an der Spitze kämpfen wollen. Wir sind die Einzigen in diesem Fahrerlager, die dieses Dämpfungssystem verwenden. Das ist der große Unterschied und ich sehe keine Fortschritte.»
«Wir machen uns das Leben selbst schwer und ruinieren praktisch das Wochenende, wenn wir jedes Mal die Superpole vergeigen», hielt Schrötter fest, der sich in Norditalien lediglich für Startplatz 17 qualifizierte. «Assen war ein Wochenende, an dem es nicht so heiß war, und es gab sofort einen Aufwärtstrend. Es ist einfach frustrierend und mir fehlen langsam die Worte. Ich kann mich so nicht bei meinen Sponsoren und bei niemandem entschuldigen. Für mich ist das mein Job, mit dem ich meinen Lebensunterhalt bezahle. Wenn das so weitergeht, wird mich nächstes Jahr niemand mehr haben wollen und ich kann zu Hause bleiben. Die Situation ist also sehr schwierig für mich. Ich hoffe, dass sich so bald wie möglich etwas ändert, denn so kann es nicht weitergehen. Meiner Meinung nach muss das die oberste Priorität sein.»