US-Motocross: Was ändert sich bei den Fahrern 2024?

Angesichts der unfassbaren Verletztenliste in der US-Motocross-Szene sind Prognosen schwierig. Dazu stellen sich für die Saison 2024 bei den Top-Herstellern große Fragezeichen.

Die US-Motocross-Elite ist im Moment dezimiert wie selten. Nicht weniger als zehn Top-Fahrer sind im Moment nicht einsatzfähig. Zu diesem Lazarett gehören Eli Tomac, Cooper Webb, Justin Barcia, Jason Anderson, Marvin Musquin, Aaron Plessinger, Malcom Stewart, Christian Craig und Joey Savatgy. Dazu kommt: die Outdoor-Saison steht unmittelbar vor der Tür.

Bei Yamaha hat das Verletzungspech von Aushängeschild Eli Tomacs für entsetzte Gesichter gesorgt, schien doch die SX-Titelverteidigung tatsächlich zu gelingen. Nun ist offen, wie und ober überhaupt nochmals zurückkehren wird.

Tomacs Teamkollege Dylan Ferrandis trägt nun eine enorme Last in der 450-ccm-Outdoor-Serie. Der Franzose hat jedoch schon bewiesen, dass er Meistertitel erobern kann. Bei Yamaha hat er aber nur eine Einjahres-Verlängerung bis Ende der laufenden Saison 2023 erhalten.

Zur Erinnerung: Tomac sprach schon vor seiner Achillessehnenverletzung vom Rückzug. Daher musste Yamaha auch nach einem potenziellen Nachfolger Ausschau halten. In diesem Zusammenhang ist zu hören, dass Yamaha Star-Racing auch schon bei Honda-Mann Chase Sexton angefragt hat. Nur: Dass er aufhört, hatte Tomac auch schon vor einem Jahr zur selben Zeit behauptet.

«Ich werde jetzt keine Entscheidung treffen und mich zuerst einmal auf die Genesung konzentrieren, dann mache ich mir in vielleicht ein oder zwei Monaten Gedanken über meine Zukunft», erklärte Tomac.

Auch bei Red Bull-KTM gibt es offene Fragen. Wenn Cooper Webb beim orangefarbenen Team bleibt und Chase Sexton tatsächlich von Honda kommt – was passiert dann mit Aaron Plessinger oder Marvin Musquin? Der Franzose fährt nach seinen zwei MX2-WM-Titeln bereits seit der Saison 2011 in den USA für KTM und gehört längst zum US-Inventar.

«Wir sind in allen Sportarten gut aufgestellt mit unseren Fahrern», antwortete Pit Beirer, Motorsport-Direktor von KTM, etwas ausweichend auf die entsprechende Anfrage von SPEEDWEEK.com. Das könnte darauf hindeuten, dass keine großen Neuzugänge geplant sind.

Auch Jason Andersons Vertrag endet 2023 im Kawasaki-Werksteam. Hier sollte eine Verlängerung aber nur noch Formsache sein, da er aktuell der einzige konstante Leistungsträger ist.

Man muss angesichts der Krankenmisere auch fragen: Was passiert bei Ken Roczen? Der gebürtige Thüringer hat sich gerade für drei Jahre persönlich an die WSX-Serie gebunden. «KR94» könnte angesichts der vielen Fragezeichen und Verletzten wieder ein Player bei einem der großen und werksseitig aktiven Werke werden.

Doch Ken ist seit vielen Jahren Red Bull-Athlet. Yamaha und Kawasaki sind hingegen seit einer Ewigkeit mit Konkurrent Monster verbunden. Außerdem: Bei Honda gelten die Lawrence-Brüder als fixe Zukunfts-Aktien.

«An der neu gegründeten Supercross-Weltmeisterschaft nehmen wir mit unseren Werksteams von KTM, Husqvarna und GASGAS nicht teil. Somit macht es wenig Sinn mit Ken zu verhandeln», wischt Pit Beirer, der Motorsport-Direktor von KTM, Husqvarna und GASGAS, alle Vermutungen über eine mögliche Rückkehr von Ken Roczen vom Tisch.

US-Supercross Endstand 2023 nach 17 Meetings

1. Chase Sexton (USA), Honda, 372
2. Eli Tomac (USA), Yamaha, 339 (-33)
3. Cooper Webb (USA), KTM, 304 (-68)
4. Ken Roczen (D), Suzuki, 304 (-68)
5. Justin Barcia (USA), GASGAS, 267 (-105)
6. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 242 (-130)
7. Aaron Plessinger (USA), KTM, 236 (-136)
8. Justin Hill (USA), KTM, 212 (-160)
9. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 210 (-162)
10. Dean Wilson (GB), Honda, 200 (-172)

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