Supersport-TT: Sieg Nr. 8 in Folge von Michael Dunlop
Michael Dunlop auf der Ducati V2 Panigale 955
Vier Solo-Rennen sind bei der diesjährigen Tourist Trophy bereits gefahren und mit Michael Dunlop (zweimal), Davey Todd und Dean Harrison (je einmal) stand jedes Mal einer der Top-3-Piloten auf der obersten Stufe des Siegertreppchens. Es wäre eine Riesenüberraschung, wenn im zweiten Rennen ein anderer Pilot den Favoriten die Show stehlen könnte. Allerdings muss man James Hillier für eine Top-3-Paltzierung auf der Rechnung haben.
Mit mehr als zweistündiger Verspätung, weil leichte Regenschauer zum wiederholten Mal den geplanten Ablauf auf den Kopf stellen, nehmen die 50 Fahrer, darunter der Schweizer Lukas Maurer und der für das Team Schleizer Dreieck startende Brite Gary Johnson, mit ihren Supersport-Maschinen auf der Glencrutchery Road Aufstellung. Um die Nervosität etwas im Zaum zu halten, wird da und dort noch mit den Mechanikern gescherzt.
Nach seinem Sieg im ersten Rennen hat das Team die Ducati V2 Panigale 955 von Dunlop mit einer neuen Verkleidung ausgestattet. Das traditionelle Rot ist einem, dem speziellen Anlass geschuldeten Gold gewichen.
Es ist kühl und extrem windig als sich Paul Jordan auf den Weg macht. Hinter ihm und David Johnson ist schon Harrison an der Reihe. Dunlop hat sich für die Startnummer 6 entschieden und Todd bevorzugt seit Jahren die Nummer 8.
Bei Glen Helen liegen Dunlop, Harrison, Todd und Hillier praktisch gleichauf. Bis zur Ramsey Hairpin hat Dunlop seinen Vorsprung auf Todd auf eineinhalb Sekunden ausgebaut, Harrison und Hillier sind knapp dahinter. Auf der langen Sulby Geraden nutzt Dunlop die Leistung seiner werksunterstützten Maschine aus. Harrison und Todd sind auf ihren Hondas um nahezu zehn km/h langsamer.
Von Ramsey bis zu Start und Ziel hat Harrison wieder einige Zehntel abgeknabbert und liegt nun 1,9 Sekunden zurück. Hillier, der zwei Zehntelsekunden vor Todd liegt, hat als Dritter sechs Sekunden auf den Führenden verloren. Maurer hat sich an die 18. Stelle geschoben. Johnson fehlt als 23. nicht viel auf eine Top-20-Position. Unmittelbar vor ihm liegt Adam McLean, mit dem er regelmäßig in der IRRC Supersport aufeinandertrifft.
Obwohl er in der zweiten Runde am Parliament Square mit dem rechten Fuß von der Raste abrutscht, beträgt sein Vorsprung bereits mehr als zehn Sekunden auf Harrison, der Todd auf Abstand hält. Der Kampf um die dritte Position ist entschieden. Hillier lässt die Technik im Stich und scheidet zwischen Glen Helen und Ballaugh Bridge aus. Jordan hat vor James Hind, Josh Brookes, Dominic Herbertson und Mike Brown die vierte Stelle übernommen.
Die Spitzenpiloten entscheiden sich beim Boxenstopp gegen einen Reifenwechsel des Hinterrades. Dunlop verliert zwei seiner 15 Sekunden, weil es lange dauert bis seine Ducati wieder anspringt. Todd bemängelt in der Zwischenzeit, dass er keine Hinterradbremse hat. Vielleicht ist er deshalb auch nicht in der Lage, das von seinen Rivalen angeschlagene Tempo zu halten. Für Johnson ist das Rennen vorzeitig zu Ende, werden Maurer und McLean auf den Rängen 17 und 18 geführt.
Vor der vierten und letzten Runde hat Dunlop 21 Sekunden Vorsprung. Er hat seinen unmittelbaren Konkurrenten in Sichtweite und kann sein Tempo danach ausrichten. Trotzdem beschränkt er sich nicht aufs Verwalten. Für den «King of the Mountain» ist es der achte Supersport-Sieg in Folge. Harrison und Todd müssen sich heute klar geschlagen geben. Maurer beendet das Rennen als 16. und McLean scheidet in der letzten Runde aus.
Ergebnis, Supersport-TT, 4. Juni
1. Michael Dunlop (GB), Ducati, 4 Runden. 2. Dean Harrison (GB), Honda, 26,181 sec zur. 3. Davey Todd (GB), Honda, +42,034 sec. 4. Paul Jordan (GB), Honda. 5. James Hind (GB), Suzuki. 6. Josh Brookes (AUS), Honda. 7. Mike Browne (IRL), Yamaha. 8. Dominic Herbertson (GB), Ducati. 9. Ian Hutchinson (GB), Yamaha. 10. Michael Evans (GBM), Triumph. Ferner: 16. Lukas Maurer (CH), Yamaha.