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Superbike-TT: Davey Todd gewinnt vor Michael Dunlop

Von Helmut Ohner
Davey Todd holt sich den Sieg im Superbike-Rennen

Davey Todd holt sich den Sieg im Superbike-Rennen

Mit dem Superbike-Rennen wurde die Rennwoche bei der Tourist Trophy eröffnet. Nach einem spannenden Duell behält Davey Todd knapp die Oberhand über Michael Dunlop. Lukas Maurer wird beachtlicher 18.

Ursprünglich war der Montag als Ruhetag vorgesehen, aber nach den vielen Verschiebungen und Absagen in der Trainingswoche, stehen gleich drei Rennen auf dem Programm, wobei das der Superbike-Klasse, das von sechs auf vier Runden verkürzt wurde, nicht nur den Anfang macht, sondern gleichzeitig auch den ersten Höhepunkt der Rennwoche darstellt.

Mit seiner Trainingsbestzeit hat sich Dean Harrison in Stellung gebracht. Der Honda-Werksfahrer will nach 2019 endlich wieder einmal auf der höchsten Stufe des Siegertreppchens stehen. Allerdings werden die beiden BMW-Piloten Davey Todd und Michael Dunlop ihrem britischen Landsmann die Siegestrophäe nicht kampflos überlassen. Ob noch andere Teilnehmer in den Dreikampf eingreifen können, darf bezweifelt werden, zu groß war ihr Rückstand auf das Trio.

Prominentester Abwesender ist einer der Sieganwärter. Peter Hickman, der 14-fache TT-Triumphator und Rundenrekordhalter ist nach seinem Trainingssturz außer Gefecht. Auch Julian Trummer, der mit großen Hoffnungen ins Jahr gestartet war, fehlt in der Startaufstellung. Der österreichische Kawasaki-Fahrer hat sich überraschend entschlossen, seine Nennung zurückzuziehen.

Bevor das erste Motorrad endlich von der Startlinie auf der Glencrutchery Road Richtung Bray Hill abgelassen wird, ist zum wiederholten Male Geduld gefordert. Wegen einer Ölspur muss die Beginnzeit um 75 Minuten nach hinten verschoben werden. Um 12:00 Uhr Ortszeit hieß es endlich: «Let´s go racing!»

Harrison ist der erste von den Favoriten, der auf den über 60 Kilometer langen Snaefell Mountain Course geht. Er jagt John McGuinness (Honda) und David Johnson (Kawasaki) nach, die vor ihm starten. Hinter James Hillier (Honda) ist Dunlop an der Reihe, dem Joshua Brookes (Honda) und Todd folgen. Der Schweizer Lukas Maurer nimmt mit seiner Yamaha als 36. das Rennen auf.

In Ramsey hat sich Harrison auf der Strecke an die Spitze gesetzt, es ist aber Todd, der die Führung übernommen hat. Bevor es zum ersten Mal auf die Mountain Mile geht liegt er über fünf Sekunden vor Harrison, der seinerseits Dunlop um eine Sekunde hinter sich weiß. Dahinter liegen Nathan Harrison, Dominic Herbertson und Mike Browne.

Für den ersten Umlauf hat Todd 16:51,566 Minuten benötigt. Sein Vorsprung beträgt fast acht Sekunden auf Dunlop. Dean Harrison liegt bereits zehn Sekunden zurück. Während Lokalmatador Conor Cummins seine Maschine in der Boxenstraße abstellt und Mitchell Rees in Ramsey gestürzt ist, hat sich Nathan Harrison an die vierte Stelle geschoben.

Die Aufholjagd von Dunlop beginnt

Die Zeit, die er zwischen dem Grandstand und Glen Helen aufgeholt hat, verliert Dunlop wieder bis zur Ramsey Hairpin, weil er lange hinter Johnson hängenbleibt. Beim Boxenstopp verliert Todd beinahe seinen gesamten Vorsprung auf Dunlop. Sein Team benötigt sechs Sekunden länger bis er abgefertigt ist und das Rennen wieder aufnehmen kann.

Aus einem Dreikampf ist längst ein Zweikampf um den prestigeträchtigen Sieg entbrannt. Harrison scheint keine Chance mehr zu haben. Er liegt trotzdem mit komfortablem Vorsprung auf seinen Namensvetter und Markenkollegen an der dritten Stelle. Johnson, Brookes, Hillier, McGuinness und Michael Evans (Honda) lautet die Reihenfolge der Top-10.

Bevor die letzten 60 Kilometer mit Vollgas in Angriff genommen werden, führt Todd nur noch 1,951 Sekunden vor Dunlop. Harrison hat weitere 25 Sekunden verloren. Die Entscheidung muss zwischen den beiden BMW-Piloten fallen, die sich bereits vor wenigen Wochen beim North West 200 einen spannenden Kampf geliefert haben.

Bei Glen Helen trennen nur noch zwei Zehntelsekunden die beiden Kontrahenten. Unglaublich, aber wahr, Dunlop hat zu Harrison aufgeschlossen und wird von ihm sogar etwas aufgehalten. Bei Ballaugh Bridge sind es wieder 2,2 Sekunden, die Todd vor Dunlop ist. Bis zur nächsten Zwischenzeit hat Dunlop wieder einige Zehntel von Todds Vorsprung abgeknabbert.

Dunlop setzt Todd unter Druck, der allerdings immer eine Antwort zu haben scheint. Letztendlich geht der Sieg sehr zum Gefallen von Peter Hickman, der das Rennen aus dem Rollstuhl im Fahrerlager verfolgt, an Todd, der 1,296 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie rettet. Dean Harrison hat als Dritter unglaubliche 44,815 Sekunden auf den Erstplatzierten verloren hat.

Lokalmatador Nathan Harrison gelingt mit Platz 4 vor David Johnson und James Hillier sein bestes TT-Ergebnis. John McGuinness zeigt bei seinem 112. TT-Start, dass er trotz seiner 53 Jahre noch lange nicht zum alten Eisen zählt. Eine tolle Vorstellung liefert Lukas Maurer mit Platz 18. Stelle ab, nachdem er in der Startrunde erstmals unter der 18-Minuten-Marke geblieben ist.

Ergebnis, Superbike-TT, 2. Juni
1. Davey Todd (GB), BMW, 4 Runden. 2. Michael Dunlop (GB), BMW, 1,296 sec zur. 3. Dean Harrison (GB), Honda), + 44,815 sec. 4. Nathan Harrison (GBM), Honda. 5. David Johnson (AUS), Kawasaki. 6. James Hillier (GB), Honda. 7. John McGuinness (GB), Honda. 8. Josh Brookes (AUS), Honda. 9. Michael Evans (GBM), Honda. 10. Paul Jordan (GB), Honda. Ferner: 18. Lukas Maurer (CH), Yamaha. 22. Stefano Bonetti (I), Honda. 23. Erno Kostamo (FIN), BMW. 27. Maurizio Bottalico (I), BMW.

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