1991: Der letzte deutsche Sieg mit Armin Schwarz

Von Toni Hoffmann
In der Liste der One-Hit-Wunder-Fahrer steht auch der Name Armin Schwarz, trotz seiner 112 Starts in der Rallye-Weltmeisterschaft mit fast allen Herstellern bleibt sein Sieg 1991 in Spanien sein einziger Volltreffer.

In der langen Siegerliste sind nur drei Deutsche aufgeführt. Der alle überragt ist natürlich der Doppelweltmeister Walter Röhrl mit 17 Siegen. Achim Warmbold gewann 1973 in Polen und die Österreichische Alpenfahrt mit Jean Todt auf dem Beifahrersitz im BMW 2002 ti. 1991 siegte Armin Schwarz mit seinem einzigen Triumph in Spanien im Toyota Celica als letzter Deutscher bei einem WM-Lauf.

Die Karriere von Armin Schwarz begann unter den Augen des Autors im November 1988 bei der damaligen RAC-Rallye in Großbritannien, als er mit einem privaten von Konrad Schmidt eingesetzten Audi Quattro zusammen mit Arne Hertz den überraschenden fünften Platz erzielt hatte. Der Senkrechtstarter absolvierte 1989 im privaten Audi noch eine Handvoll WM-Rallyes und wurde dann 1990 von Toyota verpflichtet.

Doch sein erstes Profi-Jahr lief alles andere als erfolgreich. Bei fünf Starts fiel er drei Mal aus. 1991 wurde aber dann sein Jahr. Bei der Rallye Australien stieg er erstmals als Dritter aufs Podium. Am zweiten November-Wochenende schrieb der Oberreichenbacher in Spanien seine persönliche Erfolgsstory. Er siegte, aber nur einmal in seiner langen und sehr abwechslungsreichen Karriere. Nicht dass das Team Toyota Europe das so geplant hätte. Es ist fair zu sagen, dass Armins Aufgabe bei der Veranstaltung mit gemischtem Schotter- und Asphalt-Asphaltprüfungen in Spanien darin bestand, hinter dem Lokalmatador Sainz Zweiter zu werden. Der Heimsieg für Sainz einen zweiten Weltmeistertitel in Folge beschert, und dies zu Hause zu erreichen, war natürlich eine besondere Motivation für den Madrilenen.

Als ein elektronisches Problem Sainz beim zweiten Durchgang der Prüfung «Sant Hilari» zur Aufgabe zwang, konzentrierte sich das Team von Ove Andersson auf Schwarz. Weltmeister wurde der Lancia-Werksfahrer Juha Kankkunen. Der letzte deutsche Sieger gewann mit anderthalb Minuten, aber nicht ohne ein paar späte Dramen, einschließlich eines Getriebeausfalls, die TTE-Mechaniker stellten einen neuen Rekord auf und wechselten die Xtrac-Einheit in 7 Minuten und 53 Sekunden, und einer Rolle. Sechs Jahre nach dem letzten Sieg von Walter Röhrl in Italien gab es wieder einen deutschen Triumph, wenn es auch bis jetzt dabei bleiben sollte. 1996 wurde Schwarz Europameister.

Schwarz blieb bis Ende 2005 in der Rallye-Weltmeisterschaft, fuhr neben Audi und Toyota für Mitsubishi, Škoda, Hyundai und Ford und holte sich vor seinem Rückzug fünf weitere Podestplätze. Die oberste Stufe dieses Podiums aber bestieg er nach Spanien nicht mehr.

Schwarz, inzwischen bei Bajas und Off-Road-Rallyes am Start, verfolgt nun die junge Karriere seines Sohnes, des 15-jährigen Fabio, der kürzlich seinen ersten Sieg in der litauischen Junior-Serie mit einem Ford Fiesta R2 bei der Rallye Rokiškis erzielte. Er betreibt auch die Rallye-Fahrschule «Area 39» in Deutschland und eine Schule für Rallyefahrer mit der «Rallye & Driving Experience» in Finnland.

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