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Olympia-Rallye '72 Revival: Das große Finale wartet

Von Toni Hoffmann
Es war die bislang schnellste Etappe der Reise von Kiel nach München, auch wenn sie mit 425 Kilometer ebenfalls eine beachtliche Länge hatte. Nach dem Start am Technikmuseum Speyer ging es über den Rhein nach Hockenheim.

Als erste Oldtimer-Rallye überhaupt durften die Teilnehmer auf dem neuen Porsche Experience Center ihre Runden drehen. Durch Kurpfalz und Kraichgau führte der Weg zum Auto und Technik-Museum in Sinsheim. Zwischen den historischen Flugzeugen wartete die nächste Prüfung. Nach einer Runde durch die Altstadt der Staufer-Pfalz Bad Wimpfen ging es weiter über den Neckar und die Weinberge bis Neckarsulm. Auf dem früheren NSU-Gelände durften die Teams auf der Piazza des Audi-Forums zum Espresso-Stopp halten.

Ein zweiter Espresso-Stopp am Vormittag fand dann im Carmen Würth Forum in Künzelsau statt. Nach der Mittagspause in Gunzenhausen führte der Weg zur Kaffeepause in den Gemäuern von Kloster Blankstetten in Berching an der Altmühl und weiter nach Regensburg. Der Abend in der Jahn-Arena stand unter dem Motto: Walter Röhrl Celebration-Night. Gefeiert wurde er für 50 Jahre Profi und Idol. Der stellvertretende Bürgermeister Ludwig Artinger ehrte den großen Sohn seiner Stadt und drückte seine Freude darüber aus, dass das Revival in Regensburg Station macht und nicht wie das Original 1972 die Stadt an der Donau hat rechts liegen lassen.

Zu Ehren des ‚Langen‘ war auch der Franzose Jean-Pierre Nicolas, der Gesamtsieger von 1972 angereist und nahm ebenso wie der 84jährige finnische «Rallye-Professor“ Rauno Aaltonen am Abend teil. Die Gruppe «Walter @»Friends“ startet zur finalen Samstagsetappe vor dem Feld. Angeführt von Walter Röhrl folgt Nicolas in seiner Renault Alpine. Hinter Jochi Kleint im Ford Capri fahren die beiden Mikkola-Söhne im Audi Ihres Vaters. Rauno Aaltonen pilotiert einen Opel Kadett GT/E von 1976 in der Safari-Version, Armin Schwarz folgt im Lancia Stratos.

Vor allem auf der Sandbahn in Plattling können die Fans am Samstag ab 11.00 Uhr die Driftkünste der ‚Allstars‘ bewundern.

Das sagen die Teilnehmer:

Ralph Schult / Chris Gnutzmann, Team Motorsportfreunde Kiel, Opel Ascona 1.9 SR Gr.2, Baujahr 1972, Klasse 1

«Wir fahren die gesamte Zeit durch wunderschöne Landschaften und werden von den Fans klatschend begleitet. Für uns Norddeutsche sind es tolle Erfahrungen mit diesen unterschiedlichen Landschaften – bei uns ist ja alles flach.»

Peter Schuler / Yannic Wilkin, KÜS Motorsport, Porsche 911 S/T 2,5, Baujahr 1972, Klasse 1

«Unser Porsche schwächelt. Die Benzinpumpe zickt und das Getriebe lässt sich immer schlechter schalten. Den ersten Gang bekomme ich nur noch im Stehen rein, so richtig funktionieren nur noch der dritte und vierte Gang. Das wird eine Zitterpartie auf der letzten Etappe bis München.»

Rüdiger Hartmann / Marcel Deggau, ROARRR.de, VW-Porsche 914/6 GT, Baujahr 1971, Klasse 1

«Im Vergleich zu den letzten Tagen war es heute richtig ruhig. Das war nach den letzten Tagen und vor allem gestern auch gut so. Insgesamt hat diese Veranstaltung einen schönen Fluss.»

Franz-Josef Roth / Thomas Roth, DMI Racing Team / AC Main-Tauber, Opel Ascona B, Baujahr 1978, Klasse 2

«Wir wechseln die Zündkerzen. Der Motor läuft im Leerlauf nicht rund. Es ist aber wahrscheinlich nur eine Aktion zur Beruhigung der Nerven vor der letzten Etappe.»

Peter Redel / Stefan Redel, MSC Losheim, Renault 5 Turbo, Baujahr 1981, Klasse 2

«Bei uns läuft es recht unspektakulär, nicht so wirklich rund wie sonst. Wir hatten drei Jahre Pause. Es sind lange Tage mit tollen, aber auch sehr herausfordernden Aufgabenstellungen. Sechs Tage am Stück zu fahren ist auch für uns etwas ganz Besonders. Dieser Drittel-Mix bei den Aufgaben mit Ori, Gleichmäßigkeit und Lichtschranken gefällt uns gut – auch wenn uns die Oris nicht so gut liegen.»

Mathias Beetz / Maud Beetz, BMW 3,0 CS, Baujahr 1974, Klasse 2

«Wir sind hier auf ‚Entenjagd‘ und haben die, die uns bisher zugeflogenen sind, im Heck unseres BMW platziert. Da sind noch genau zwei Plätze für die in Regensburg und die von München. Vielleicht trägt die Münchner dann auch Lederhosen. Das ist unsere bislang schönste Rallye. Bei den Aufgaben geht vieles gut, einiges auch daneben, das sorgt schon mal für leichte Anspannungen im Auto. Aber wir lächeln die Misserfolge weg. Das hier ist wie ein Spiel auf dem schönsten Golfplatz der Welt-– nur das wir die Bälle ab und zu ins Wasser schlagen. Es ist so wunderschön, dass es den Organisatoren gelungen ist, so viel von der alten ‚Olympia‘ hier einzubauen.»

Jürgen Hellmann / Hartmut Schimmel, Starkenberger Gruppe, Wartburg 353, Baujahr 1988, Klasse 2

«Es war heute schön wie bislang jeden Tag. Etwas ruhiger und dafür zügiger. Es ist schon etwas Besonderes, einmal quer durch Deutschland zu fahren. Dabei haben wir viele neue tolle Menschen kennengelernt.»

Claus-Peter Wehner / Rainer Wehner, SCUDERIA WIESBADEN Wiesbadener MSC e.V.im ADAC, BMW 635 CSi, Baujahr 1984, Klasse 2

«Bei unserem 6er BMW ist kurz vor Köln die Kupplung kollabiert. Da haben wir von zuhause schnell den Porsche geholt und gewechselt. Wir wollen unbedingt ins Ziel kommen, jetzt sind wir hoffentlich auf der sicheren Seite.»

Sophia Faber / Thomas Townson, Saalfelder Auktionshaus, Chevrolet Corvette, Baujahr 1954, Klasse 3

«Wir sind ebenfalls auf ‚Entenjagd‘, und damit das alle sehen, haben wir sie hier vorne im Auto aufgebaut. Jetzt gibt es hier die von Regensburg und dann morgen endlich im Ziel die von München.»

Dr. med. Peter J. Rogalski / Anna Beate Rogalski, MSC Gütersloh, TVR Tuscan V6, Bau-jahr 1971, Klasse 3

«Es war heute angenehmer als die letzten Tage, deutlich stressfreier, vor allem als gestern. Die sportliche Wertung ist sehr anstrengend. Organisatorisch hat bislang nicht alles perfekt funktioniert, das war heute auch deutlich besser. Zudem wird unser Auto im Innenraum sehr heiß, da wir eng am Motor, Getriebe und Auspuff sitzen. Diesen Tuscan wollte ich schon als kleiner Junge haben, damals wusste ich aber noch nicht, wie schwierig das werden würde, denn es gab nur 100 Stück davon. Jetzt habe ich ihn schon seit 34 Jahren in meinem Besitz.»

Vom Jahn-Stadion in Regensburg aus führt die finale Tagesetappe zuerst nach Wie-

sent. Dort wird Walter Röhrl einen Scheck für die Nepal-Himalaya-Stiftung übergeben.

Mit der Zielankunft bei der Motorworld in München endet dann das Revival der Olympia-Rallye‘72 – noch nicht ganz. Es folgt noch eine lange Finalnacht mit vielen Überraschungen für die Teilnehmer.

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