Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Finnland: Freude bei Toyota, Tränen bei Ford

Von Toni Hoffmann
So schön und so grausam kann der Rallyesport sein. Während sich Toyota über die Doppelspitze beim Heimspiel in der Rallye-Weltmeisterschaft in Finnland freut, muss M-Sport Ford früh einen Doppelausfall verschmerzen.

Für das im finnischen Jyväskylä ansässige Toyota-Team läuft das Heimspiel in der Rallye-Weltmeisterschaft fast schon optimal. Nach der fünften von 22 Prüfungen beim finnischen Schotter-Grand Prix liegen zwei Toyota GR Yaris Rally1 vorne. Als Leader steuerte der Titelverteidiger und Tabellenführer Kalle Rovanperä den Mittagsservice in Jyväskylä an. Der in Jyväskylä geborene Champion lag zu dem Zeitpunkt aber nur 3,9 Sekunden vor seinem walisischen Teamkollegen Elfyn Evans und schon 12,8 Sekunden vor Thierry Neuville im Hyundai i20 Rally1.

Dennoch war der Finnland-Leader Rovanperä mit seiner bisherigen Leistung ziemlich unzufrieden: «Richtig schlecht für mich. Der Grip war sehr niedrig und ich rutschte die ganze Zeit hin und her, ich hatte einfach keinen sauberen Lauf als erstes Auto auf der Piste.» Und genau diese schmierigen Verhältnisse hatte sich Rovanperä für sein Heimspiel gewünscht.

Evans schlug in die gleiche Kerbe: «Es war ziemlich rutschig, das ist sicher. Ich habe es nicht erwartet, es sah nach ziemlich guten Grip aus, aber es war wirklich schlecht und der Regen war am Anfang wirklich ziemlich stark.»

Eigentlich ist der finnische Schotterklassiker meistens kritikfrei, in diesem Jahr ob der schmierigen Verhältnisse wohl nicht, denn auch Neuville schloss der Kritik an: «Es ist was es ist. Wir haben es versucht, wir hatten am Anfang starker Regen und dann war es für ein paar Kilometer in Ordnung, dann war es am Ende wieder schlecht. Und die Scheibenwischer schmieren nur noch.»

Neuville musste seinen zuvor noch direkt hinter ihm liegenden Teamkollegen Esapekka Lappi auf die Verlustliste setzen lassen. Lappi landete auf der vierten Prüfung mit seinem Hyundai neben der Piste und setzte den i20 an einen Baum. Er und sein Beifahrer Janne Ferm blieben unverletzt.

Richtig eingeschlagen ist es aber im Lager von M-Sport. Das ohnehin mit Schmalkost agierende Team von Malcolm Wilson musste auf der dritten Prüfung den Ausfall seiner zwei Ford Puma Rally1 verkraften. In der dritten von 22 Prüfungen war für die beiden Ford Puma Rally1 von M-Sport bereits Feierabend. Der Vorjahressieger und Schweden-Gewinner Ott Tänak, der den Finnland-Auftakt am Donnerstagabend gewonnen hatte, wurde zur Hälfte der 14,21 km langen Prüfung Lankamaa 1 von Motorproblemen gebremst. Tänak schleppte sich zwar noch mit letzter Kraft aus dieser Prüfung, stellte aber danach den Ford Puma ab. Die Erklärung von Tänak: «An einer sehr schnellen Passage müssen wir den Unterbodenschutz aufgerissen und damit die Ölpumpe beschädigt haben. Es kam Öl aus dem Motor. Es musste irgendein Loch im Motor sein. Damit war klar, dass für uns die Rallye vorbei war.»

Dort musste auch sein Teamkollege Pierre-Louis Loubet aufgeben. nachdem er in einer Rechtskurve die hintere Aufhängung bei einem Einschlag an einem Felsen stark beschädigt hatte.

Durch diese Ausfälle rückte Jari-Matti Latvala bei seiner Jungfernfahrt im Toyota GR Yaris Rally1 Hybrid auf den sechsten Platz (+ 47,6) vor. Der sonst als Toyota-Teamchef agierende Latvala tauschte erstmals den Dirigentenstab mit dem Lenkrad des vierten Toyota GR Yaris. Die Einschätzung des dreifachen Heimspielsiegers (2010, 2014, 2015): «Ich muss sagen, die letzte Prüfung war nicht leicht. Gegen Ende waren die Ecken rutschig, also musste ich wirklich den Grip suchen. Als der Regen kam, wurde es wirklich ziemlich schwierig.»

Vor ihm auf den Plätzen vier und fünf rangierten sein Toyota-Partner Takamoto Katsuta (+ 16.0) und Teem Suninen (+ 27,7) im Hyundai i20 WRC.

 

Stand nach der 5. von 22 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

25:31,6

2

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 3,9

3

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 12,3

4

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 16.0

5

Suninen/Markkula (FIN), Hyundai

+ 22,7

6

Latvala/Hänninen (FIN), Toyota

+ 47,6

7

Solberg/Edmondson (S/GB), Škoda

+ 1:51,ß

8

Pajeri/Mälkönen (FIN) Škoda

+ 1:54,1

9

Huttunen/Haapala (FIN), Škoda

+ 1:54.7

10

Lindholm/Hämäliänen (FIN), Hyundai

+ 1:57,4

 

Rallye Finnland bei Red Bull TV

Red Bull TV wird auch den Rallye-Klassiker in Finnland (03. – 06. August 2023) mit Live-Streams verfolgen. Jeweils um 21 Uhr MESZ sind bei Red Bull TV am Freitag (04. August), am Samstag (05. August) und am Sonntag (06. August) die Highlights des jeweiligen Tages zu sehen.

Die Rallye Finnland auf ServusTV:

Samstag, 5. August 2023:
10:00 Uhr MESZ: WP 14 – Vekkula 1 (20,65 km)*
17:30 Uhr MESZ: WP 18 – Vekkula 2 (20,65 km)*

Sonntag, 6. August 2023:
08:00 Uhr MESZ: WP 20 – Himos-Jämsä 1 (9,26 km)*
12:00 Uhr MESZ: WP 22 – Himos-Jämsä 2 (Power Stage/9,26 km)

* gute Englisch-Kenntnisse erforderlich

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