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Kalle Rovanperä (Toyota) gewinnt Mitteleuroparallye

Von Martin Gruhler
Sein Teamkollege Elfyn Evans fuhr bei der dritten Auflage der Central European Rally auf Platz zwei und ist neuer WM-Führender. Toyota sicherte sich vorzeitig den Hersteller-WM-Titel.

Der zweifache Rallye-Weltmeister Kalle Rovanperä sicherte mit seiner Triumphfahrt seinen dritten WM-Lauf-Sieg in diesem Jahr. Sein Arbeitgeber Toyota-Team gewann derweil die fünfte Hersteller-Meisterschaft in der Rallye-WM. Die Central European Rallye hatte bis zu diesem Jahr Toyota noch nie gewonnen.

Elfyn Evans wurde Zweiter. Der Waliser konnte in der letzten Wertungsprüfung noch Ott Tänak (Hyundai) überholen und liegt nun wieder die Führung in der Fahrerwertung. Der bisherige WM-Führende Sebastien Ogier war am Samstag nach einem Unfall ausgeschieden.

Ogier gewann jedoch heute sowohl den Super Sunday als auch die Powerstage und konnte so den gestrigen Schaden in Sachen Meisterschaft begrenzen. Damit liegt er zwei WM-Läufe vor Saisonende mit 13 Punkten hinter Evans auf Position zwei Position, die er sich ex aequo mit Rovanperä teilt.

Zunächst war es Ogier, der in einen epischen Kampf mit Rovanperä führte. Vor der zehnten WP konnte sich der Finne am Samstag an die Spitze setzten. Auf der WP fing sich dann Ogier einen Reifenschaden ein, den er aufgrund eines defekten TPMS-Sensors nicht bemerkt hatte und torpedierte bei einem Abflug einen Baum, der ihn ihn aus dem Rennen warf.

Das Ogier-Malheur verringerte den Druck auf Rovanperä, der so ohne Fahrt am absoluten Limit mit 43,7 Sekunden Vorsprung die Rallye schließlich gewann.

«Es ist großartig endlich mal wieder eine Asphalt-Rallye zufahren und erneut einen Sieg zu sichern - ein wirklich gutes Wochenende», freute sich Rovanperä. «Unser Tempo war gut, also haben wir einen guten Job gemacht».

«Ich bin absolut hungrig auf diesen Fahrertitel, mit diesem Ergebnis erhöhen wir unsere Chancen. Es wird einfach sein, aber wir werden versuchen, erfolgreich zu sein».

«Herzlichen Glückwunsch an Toyota zu einem weiteren WM-Hersteller-Titel - Toyota ist eindeutig die beste Mannschaft in diesem Jahr».

Der Wieder-WM-Führende Evans hatte bei der Mitteleuroparallye nicht immer das Tempo seiner beiden Toyota-Teamkollegen. Indem er Tänak, der am Sonntagfrüh noch einen 8,4 Sekunden Vorsprung inne hatte überholte und auf Platz zwei fuhr, sicherte er sich obendrein zwei zusätzliche Meisterschaftspunkte. Er egalisierte eine Zeitstrafe von fünf Sekunden für das Verschieben einer Strohballen-Schikane auf WP1 und belegte sowohl beim Super Sunday als auch bei der Powerstage den zweiten Platz.

Tänak sicherte sich seinen ersten Podiumsplatz seit Estland im Juli. Seine Entscheidung, für die Powerstage zwei weiche Reifen auf die Hinterachse zu montieren, zahlte sich nicht aus. Seine WM-Chancen relativieren sich: Tänak liegt nun 50 Punkte im Titelrennen zurück, wobei in den beiden ausstehenden Läufen in Japan und Saudi-Arabien nur noch 70 Punkte zu vergeben sind.

«Wir haben dieses Wochenende zweifellos alles versucht». Ich denke, das Ergebnis zeigt auf, was wir verdient haben», kommentierte Tänak.

Der amtierende Weltmeister Thierry Neuville ist nun offiziell der scheidende Weltmeister, nachdem er am Sonntag in der ersten Etappe gegen eine Brücke geprallt war. Da er bei der Rallye keine Punkte einfahren konnte, ist der Belgier nun auch rechnerisch aus dem Meisterschaftsrennen ausgeschieden.

Neuvilles Ausfall hatte jedoch kaum Auswirkungen auf die übrigen Rally1-Fahrer, abgesehen davon, dass Josh McErlean von M-Sport noch auf den siebten Platz vorrückte. Takamoto Katsuta wurde zum zweiten Mal in Folge Vierter bei der Zentraleuroparallye. Er schlug einen «niedergeschlagenen» Adrien Fourmaux - der am Freitagmorgen gegen Ogier und Rovanperä auf Augenhöhe gekämpft hatte, bevor er auf den besonders schmutzigen Wertungsprüfungen 5/6 viel Zeit mit fast einer Minute verlor.

Sami Pajari (Toyota) hatte ein eher ereignisloses Wochenende und belegte den sechsten Platz, nur 9,3 Sekunden hinter Hyundai-Pilot Fourmaux. Der Luxemburger Grégoire Munster schied am Freitag aus, nachdem er bei einem Sprung die Linie verfehlt und die Aufhängung seines Ford Puma beschädigt hatte.

Oliver Solberg beendete das Rennen als bester Rally2-Fahrer auf dem achten Gesamtrang, aber es war der tschechische Fahrer Jan Černý, der mit seinem Škoda Fabia RS Rally2 zum ersten Mal die WRC2 anführte.

Alejandro Cachon (Toyota) war während des größten Teils des Rallye der Klassenbeste gewesen, aber als in eier WP mit einem Heuballen torpedierte und seine Aufhängung beschädigte. und aufgeben musste.

Leo Rossel profitierte zunächst davon und übernahm am Ende des Samstags die Führung. Doch sein Citroën C3 Rally2 entwickelte auf dem Rückweg zum Servicepark in Passau elektrische Probleme und zwang zur Aufgabe.

Das schwedische Duo Mille Johannson/Johan Grönvall sicherte sich mit einem Klassensieg in einem Ford Fiesta den Titel in der Rally3- Weltmeisterschaft und in der Junioren-WM.

Fabio Schwarz/Pascal Raabe fuhren im Rallye2-Skoda auf die 15. Gesamtposition. Claire Schönborn/Michael Wenzel (Ford) platzierten sichauf den 21. Gesamtplatz.

 

Central European Rally: Endstand nach 18 Sonderprüfungen

1. Rovanperä/Halttunen (Finnland) Toyota 2:36.20,1h
2. Evans/Scott (Großbritannien) Toyota +43,7s
3. Tänak/Järveoja /Estland) Hyundai +49,3
4. Katsuta/Johnsten (Japan) Toyota +1.06,8m                                  5. Fourmaux/Coria (Frankreich) Hyundai +2.04,6
6. Pajari/Salminen (Finnland) Toyota +2.13,9,0
7. McErlean/Treacy (Irland) Ford +5.48,8
8. Solberg/Edmondson (Schweden) Toyota +8.56,2
9. Cerny/Krajca (Tschechien) Skoda 10.51,1
10. Mares/Bucha (Tschechien) Toyota 11.21,2

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