Mitteleuroparallye: Rovanperä führt nach Ogiers Pech
Nach dem Ausfall von Sebastien Ogier liegen Ott Tänak (Hyundai) und Elfyn Evans (Toyota)auf den Positionen zwei und drei. Der zweifache Weltmeister Rovanperä hatte bis zum späten Vormittag im engen Kampf mit Ogier um die Führung gelegen.
Vor Wertungsprüfung 10 hatte Rovanperä mit einem knappen Vorsprung die Führung übernommen. Dann verunfallte Pechvogel Ogier und Rovanperä konnte bis zum Ziel der heutigen Etappe einen großen Vorsprung verwalten. Jetzt muss der Blondschopf am morgigen Finaltag keine besonderen Risiken mehr eingehen um den drittletzten Lauf der Rallye-WM zu gewinnen.
Rovanperä lag vor der Central European Rally im Zwischenklassement der Meisterschaft 21 Punkte hinter Ogier. Jetzt hat er quasi schon 25 Zähler Punkte für den Sieg reserviert.
«Es war ein guter Tag», meinte Rovanperä.«Natürlich war es heute Nachmittag gefühlsmäßig schwieriger, denn man möchte ja fahrerisch eigentlich alles geben. So war es gar nicht so einfach nicht ganz am Limit zu fahren. Morgen ist ein großer Tag: Ich denke, der Kampf um die Spitzenpositionen wird sehr eng werden. Warten wir mal ab, was kommen wird».
Elfyn Evans wird voraussichtlich morgen die Führung in der Meisterschaft übernehmen. Der Waliser verlor jedoch am Samstagnachmittag den zweiten Platz an den Vorjahressieger Ott Tänak kann sich mit seiner guten Leistung und dem Ogier-Malheur nun wieder bessere Chancen auf den WM-Titel ausrechnen.
Tänak war mit seinem Set up-Paket bei der Dreiländerrallye nicht ganz zufrieden. Der Este war aber richtig angriffswillig und konnte Evans überholen und liegt vor den vier Etappen am Sonntag 8,4 Sekunden vor Evans.
«Ich bin mit meinem Tag ganz zufrieden, er war besser als gestern», meinte Tänak. «Ich habe alles gegeben, was ich konnte - schneller ging es heute nicht. Mehr geht vom Tempo her nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich glücklich sein kann, bin aber durchaus zufrieden sein».
Evans, der am Nachmittag 9,7 Sekunden auf Tänak verloren hatte, kommentierte: «Das war offensichtlich nicht so gut heute. Ich werde auf jeden Fall morgen versuchen auf Platz zwei vorzufahren. Heute Nachmittag hat uns leider etwas das Tempo gefehlt».
Zwei schnellste WP-Zeiten am Samstagnachmittag bedeuteten einen starken Abschluss der Samstagetappe für Takamoto Katsuta. Der Toyota-Pilot ist drauf und dran seinen vierten Platz von vor 12 Monaten bei der CER zu wiederholen will.
Der Japaner befindet sich in einer Art Niemandsland in der Gesamtwertung - 13,6 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Evans, aber 39,5 Sekunden vor Adrien Fourmaux (Hyundai). Der Franzose ist nach wie vor niedergeschlagen ist, weil er am Freitag auf den Wertungsprüfungen 5 und 6 am Col de Jan viel Zeit verloren hatte.
Nachwuchshoffnung Sami Pajari ging ein Risiko ein und entschied sich für zwei Regenreifen für die Nachmittagsschleife. Das Wagnis ging allerdings nicht auf. Der Finne verbleibt aber in den Top 6 vor Weltmeister Thierry Neuville, der die heutige letzte WP für sich ennscheiden konnte. Hinter dem Belgier im Hyundai platzierte sich Josh McErlean (Ford), der auf der letzten WP des Tages einen Zaun touchierte, aber ohne Folgen davonkam.
Sein M-Sport-Teamkamerad Gregoire Munster die Rallye wieder auf, nachdem er sich am Freitagmorgen die Hinterradaufhängung beschädigt hatte. Heute waren zwei Dreher auf den ersten beiden Wertungsprüfungen am Samstag eher ein kleineres Drama.
Der Toyota von Oliver Solberg bleibt das führende Rally2-Auto. In der WRC2-Wertung gab es am Ende noch einen dramatischen Zwiwchenfall, als Alejandro Cachon in der letzten WP des Tages weit nach außen rutschte und gegen einen großen Strohballen prallte, der ein Gebäude schützte. Dadurch wurde die hintere rechte Aufhängung seines Toyota arg beschädigt. Leo Rossel (Citroen) führt daher die Kategorie vor Jan Cerny (Skoda) an. Die Toyota-Piloten Filip Mares und Phillip Geipel liegen dahinter schon fast auf Tuchfühlung auf Top Ten-Plätze.
Die deutsche Nachwuchshoffnung Claire Schönborn im Ford-Rally3-Auto ist gut unterwegs und liegt im Gesamtklassement an 22. Stelle von 42 noch in Wertung fahrenden Teilnehmern.
Zwischenklassement Central European Rally nach 14 von 18 Wertungsprüfungen
1. Rovanperä/Halttunen (Finnland) Toyota 1:56.14,7h
2. Tänak/Järveoja /Estland) Hyundai +36,3s
4. Evans/Scott (Großbritannien) Toyota +44,7
4. Katsuta/Johnsten (Japan) Toyota +58,3
5. Fourmaux/Coria (Frankreich) Hyundai +1.37,8m
6. Pajari/Salminen (Finnland) Toyota +1.59,0
7. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +2.30,9
8. McEarlean/Treacy (Irland) Ford +4.39,3
9. Solberg/Edmondson (Schweden) Toyota +6.32,5
10. Cerny/Krajca (Tschechien) (Skoda) +8.26,1